steinkreuz mardorf
standort
detail darstellung

Amöneburg, OT Mardorf, Lkr. Marburg-Biedenkopf, Einm. Am Breitenstein- Neue Gasse

Obertägige Maße: Höhe 0,62 m, Br. 0,82, T. 0,26, das Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden und gefasten Kanten zeigt auf der Vorderseite linear eingetieft vermutlich eine Schwertklinge, wobei bedingt durch den tiefen Stand des Kreuzes die gesamte Darstellung der Waffe nicht sichtbar oder auch durch Abbruch des Schaftes ausgegangen ist; beide Linien sind evtl. durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen verstärkt eingetieft worden, s. Einf., s.r. gerundet auslaufende Klinge (Verf.) die Standortangabe von 1977 (s.u. Lit. H. Riebeling) lautet: ‘vor dem Moritze Hof, Haus Nr. 1, im Ort’ Text der Hinweistafel: ‘Dieses Kreuz erinnert an den Mardorfer Fähnrich, der im Jahre 1619 laut mündlicher Überlieferung von niederländischen Reitern im Felde verwundet und hier am Untertor gestorben ist’                          

detail hinweistafel

dieses Ereignis, bezüglich der Jahreszahl, fällt in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges; die Grabplatte des Fähnrichs befindet sich außen an der Ortskirche St. Hubertus; nach weiteren allgemeinen Mutmaßungen, die über das Denkmal angestellt wurden, wird es hinsichtlich seiner Gestaltung früher datiert und mit der Fehde um 1400 in Verbindung gebracht, die zwischen dem Erzstift Mainz, im Bunde mit den Adelsgeschlechtern derer von Hatzfeld, Falkenberg, Löwenstein und dem hessischen Landgrafenhause ausgetragen wurde; hierbei wurde der Burgsitz auf dem Friedhof des Mainzischen Mardorf von den verbündeten Rittern, unter dem hessischen Landgafen Hermann, erobert    

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 116, daraus: 2. Kehm, Wolfgang, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, 3. Niemeyer, Wilhelm u. Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- u. Landkreis Marburg, 1969, S. 37-74, 4. Schick, Der Mardorfer Fähnrich, Heimatschollen 1, 1921, Nr. 10;  Die Geschichte Hessens, Teil I, von Walter Friedensburg  

standort waschbach amoeneburg

Amöneburg, Lkr. Marburg-Biedenkopf, ca. 800 m nördl. des Stadt- bzw. Burgberges, 200 m westl. der Lindaukapelle (Kesselgasse) an der sog. ‘Waschbach’

steinkreuz amoeneburg detail hinweistafel andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,67, T. 0,22, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form mit markant langem Kopf zeigt, je im Kreuzungsfeld, einmal zwei halbkugelige Auswölbungen und rückseitig eine kreisförmige Rillung, wobei diese Darstellungen bis heute nicht einwandfrei gedeutet werden konnten; das Denkmal wurde 1964 ca. 60 m südl. (oberhalb) am Hanggelände völlig überwuchert liegend entdeckt und am  derzeitigen Platz aufgestellt; nach einer Sage mähten zwei Mädchen mit Sicheln Gras und gerieten aus Eifersucht über den gemeinsamen Geliebten derartig in Streit, dass eine die andere mit ihrer Sichel tötete (Verf.)  

standort waschbach

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 108-109, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer u. Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, ZHG 80 (1969) S. 37-74, Internet: 1. ...myheimat.de

c.2011 www.kreuzstein.eu