roter stein annaberg standort
standort

Annaberg-Buchholz, Erzgebirgskreis, Große Kirchgasse, unterhalb der St. Annenkirche im Gehwegpflaster ‘Roter Stein’

wenige Meter unterhalb der mächtigen Nordwestfront der St. Annenkirche findet der aufmerksame Besucher eine markante Stelle im Pflaster - in einem Rund aus grauen Steinen befindet sich ein großer roter, sowie vier kleinere rote Pflastersteine, die etwa ein gedachtes Kreuz ergeben (Verf.) nach der Sage (Textauszug Lit. s.u.) hat es folgende Bewandtnis: ‘Der rote Stein auf der Kirchgasse zu Annaberg, Auf der unteren Hälfte der großen Kirchgasse in Annaberg befindet sich im Pflaster ein roter Stein, von dem folgendes erzählt wird. Ein Chorknabe stand auf der Galerie des Kirchturms und ward von einem Windstoß gefasst und herabgeworfen. Da aber sein Chormantel ihm als Fallschirm diente, so kam er glücklich und wohlbehalten auf die Erde. Dies sah ein Schieferdecker, und alsbald kam dem verwogenen Gesellen ein Lüsten an, dieselbe Fahrt, welche ihm lustig genug schien, auch zu versuchen. Er nahm also einen Mantel um, stieg auf den Turm und sprang herab. Aber wehe, der Mantel verwickelte sich, und kopfüber im jählingen Sturze schmetterte der tollkühne Schieferdecker auf das Pflaster. Wo er seinen blutigen Tod fand, setzte man zum Andenken an diese Begebenheit den roten Stein in das Pflaster.

Quellangaben: Lit.: 1. J. A. E. Köhler, Sagenbuch des Erzgebirges, Nr. 656 nach Ziehnert a.a.O., Anhang, No. 26.

steinkreuz wiesa rueckseite
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Thermalbad Wiesenbad, OT Wiesa, Erzgebirgskreis, südl. der Zschopau, Alte Annaberger Straße, ggü. Einm. Am Erbgericht, Grünanlage

Obertägige Maße: Höhe 0,77 m, Br. 0,75, T. 0,15, das Steinkreuz aus Granit, eine recht urwüchsig anmutende Steinmetzarbeit, zeigt auf der Vorderseite die arg durch Verwitterung beeinträchtigte Darstellung eines auf der Spitze stehenden Schwertes mit Knauf und Parierstange; imgrunde ein Symbol des mittelalterlichen Hoch- bzw. Blutgerichtes, s. Einf. (Verf.) partielle Reparaturen; nach Lit. Dr. Kuhfahl, s.u., befand sich das Kreuz vor 1928 vermauert in der Grundmauer des Hauses Nr. 64 zur Straße hin; auf der Webseite Thermalbad Wiesenbad ist folgendes zu lesen: ‘Anhand eines Gerichtsurteils aus dem Jahre 1510 lässt sich der Grund bestimmen, aus welchem dieses Kreuz aufgestellt wurde. Im Streit hatte ein gewisser Oswalt Kramer einen Bürger namens Simon Gärtner erschlagen. Daraufhin wurde er, außer zu hohen materiellen Strafen, auch zum Aufstellen eines Steinkreuzes verurteilt. Bemerkenswert ist auch, dass damals Raub- und Diebstahlsdelikte oft mit einem Todesurteil endeten, dieses Tötungsverbrechen jedoch relativ mild geahndet wurde.

Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 222, Nr. 262, Internet: 1. ...thermalbad-wiesenbad.de

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suehenesteine geyersdorf
detail hinweistafel

Annaberg-Buchholz, OT Geyersdorf, Erzgebirgskreis, Ortskern, Hausecke Alte Dorfstr. 50 (Hillig)

kreuzstein geyersdorf
steinkreuz geyersdorf

A: Obertägige Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,46, T. 0,20, vermutlich der Schaft eines Steinkreuzes aus rötlichem Granit mit eingetieften Darstellungsfragmenten der Scherblätter einer Schneider- oder Gewandschere, B: Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,42, T. 0,25, Kreuzstein mit rundem Oberteil gleichen Materials mit breitrillig eingetieften lat. Balkenkreuz, das ein Schwert oder Säbel umschließt bzw. einfasst; nach mündl. Mitteilung von Fr. Hillig, Hauseigentümerin, stehen die beiden Steine bereits seit Generationen am heutigen Platze; das Gebäude war bis etwa 1850 die alte Schule des Ortes und wurde dann als Wohnhaus weitergeführt; vor wenigen Jahren erfolgte durch den Heimatverein eine Hebung der Denkmale, wovon auch die hellere Verfärbung im unteren Bereich zeugt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 215, Nr. 67, Ang.: ‘Ein Kreuz und ein Bruchstück am Dorfplatz neben der ehem. Schule’ mündl. Mitteilung: v. Fr. Hillig, Geyersdorf im Juli 2012

steinkreuz steinbach detail hinweistafel
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Jöhstadt, OT Steinbach, Erzgebirgskreis, am Grabenrand vor Anwesen Schulstraße 3

Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,50, T. 0,28, das Steinkreuz aus Granit mit abgearbeiteten bzw. wenig ausgebildeten Kopf zeigt ein eingerilltes breitbalkiges lat. Kreuz, in dessen Arme die Jahreszahl ‘1813’ eingetieft ist, die jedoch mit der Ursprünglichkeit nichts zu tun hat; die Darstellung einer schwertähnlichen Waffe ist kaum noch erkennbar; das Denkmal stand früher am Wege oberhalb des heutigen Platzes (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Standortangabe in div. regionalen Wanderkarten, 2. Hinweistafel vor Ort

gedenkstein mildenau rueckseite
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Mildenau, Erzgebirgskreis, südöstl. Ortsrand, ca. 500 m nordöstl. der Gaststätte Bergblick am Abgang zweier Wanderwege vom Wirtschaftsweg auf der Höhe

Maße ab Sockel: Höhe 0,85 m, Br. 0,40, T. 0,12, der restaurierte Gedenkstein aus Granit von 1809 berichtet vom Tod des J. M. Wapler und seinem Sohne Christian Traugott durch ein Unwetter am 11. Juli 1809, Text: ‘An diesem / Abschlag arbeitete / der redlich gesinde Joh / Michael Wapler. Besitzer / dieses Gutes nebst seinem / jüngsten Sohne Christian / Traugott einen blühen- / den jüngling. am 11. jul. / nachmittags in der 4. St. / wurden beide v. 2ten Str / ahl eines südlich aufge- / zogenen Gewitters getö / tet / 1809’

Quellangaben: Lit.: Standortangabe in div. regionalen Wanderkarten

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