urheber g. mueller-h. quietzsch 1977

Herrnhut, OT Berthelsdorf, Lkr. Görlitz, A: ca. 2,5 km nordöstl. vom Ort, an der Flurgrenze zu Kemnitz, im Unitätswald Abt. 18, 50 m nördl. 'Alte Bernstädter Straße', Flur: 'Galgenstätte' (ca. 1,1 km südwestl. der sog. 'Russenhäuser', Kemnitz, im Bereich, wo die Altstraße den Wald verlässt), Steinkreuz (verschollen)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Nordöstlich vom Ort, unmittelbar an der Flurgrenze mit Kemnitz, im Unitätswald Abteilung 18, 50 m nordwestlich der Alten Bernstädter Straße. 1 Steinkreuz, 'Galgenstätte'. Schaft und erhaltener Arm gerade, Kopf und SO-Arm nicht erhalten. Granit. SO-NW (Ausrichtung). SW-Seite eingeritzt im Schnittpunkt von Armen und Schaft: 1814 (sicher jüngere Zutat). Höhe: SW-Seite 48 cm, NO-Seite 52 cm, Breite: 35 cm, Stärke: 15 cm. Kopf und SO-Arm alt abgeschlagen. Keine Gefährdung. Geschützt seit 22. 10. 1970. Sage: Soldatengrab. Altbekannt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977,229-230, Nr. 146 Berthelsdorf, Kr. Löbau, Mbl. 4954 (72), S 21,8 / O 14,3 m. Abb. 174 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 13 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 17, 3. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1906, 4. Bd., H. 4, S. 121 m. Abb. 33, 4. BKD, 1910, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Bd. 1-15, bearb. v. R. Steche, Bd. 16-41  v. C. Gurlitt, Dresden 1882-1923, Bd. 34, S. 60, 5. Unsere Heimat, Sonntagsbeil. zum Sächsischen Erzähler, Bischofswerda 1934, Nr. 16

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Herrnhut, OT Berthelsdorf (Streichnung aus der Liste): Mord- und Sühnekreuz, (nördlich Berthelsdorf, an der Grenze zu Kemnitz), Bezeichnet mit 1814, Ortsgeschichtlich von Bedeutung. Nicht mehr auffindbar. ID 0896091

Berthelsdorf B: (topografisch: Bernstadt auf dem Eigen, OT Kemnitz), westl. von Kemnitz bzw. der sog. 'Russenhäuser', ca. 500 m nordnordwestl. von Objekt A, am 'grün' markierten 'Parzellenweg', der etwa parallel nahe nördl. vom Waldrand nach Südwest verläuft und etwa nach 250 m vom Waldeintritt den Standort erreicht (zunächst 'Russenstraße' zum Waldrand folgen und links halten), Gedenkstein, Benennung: 'Hermann-Stein'

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Höhe: 0,75 m, Br. 0,34, T. 0,18,  ähnlich einem Grenzstein, gerundet abschliessendes Denkmal aus Granit mit rechteckigem Querschnitt, Inschrift: '+ / J. G. E. / Herrmann / d. 23. Oct. / 1848'; der Forstaufseher, Revierjäger und Schneidermeister Ernst Gottlob Herrmann aus Berthelsdorf, 52jährig, kam an dieser Stelle durch Eigenverschulden ums Leben; am Nachmittag jenen Tages gegen 16.00 legte er beim Überqueren eines Grabens seine geladene Jagdwaffe ab, um sie anschliessend am Lauf nachzuziehen - dabei löste sich ein Schuss, der ihn im Gesicht traf und zum sofortigen Tod führte; Herrmann hinterliess Frau und drei Söhne (Verf. frei nach T. Sobczyk-A. Bültemeier, S. 103) 

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk-Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, Oberlausitzer Verlag, Zittau 2016, Nr. 37, S. 103-104 m. Abb.

Berthelsdorf C: südöstl. von Herrnhut im Waldgebiet Brüderunitätswald Herrnhut-Eulbusch , ca. 800 m nach Ortsausgang von Herrnhut (Zittauer Str. / B 178) führt ein Waldweg gegenüber der aus Richtung Ruppersdorf einmündenden 'Großhennersdorfer Str.' in nordöstl. Richtung in das Waldgebiet, an der nächsten Waldwegkreuzung, nach ca. 280 m, Weg nach Südost (rechts) zum Standort nach ca. 200 m folgen, 50 m nördl. vom Weg, Gedenkstein, Benennung: 'Meißner-Stein' oder 'Meißners Kreuzstein'

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Höhe: 0,55 m, Br. 0,45, T. 0,20, rechteckige Sandsteinplatte mit rechteckigem Querschnitt und kaum mehr erkennbarer Inschrift: '+ / T M / 1853'; der Stein bezeichnet die Örtlichkeit, an der ein Waldarbeiter namens Meißner bei Baumfällarbeiten ums Leben kam; nach dem Herrmann-Stein das zweitälteste Denkmal in der Löbauer Waldflur, das auf einen Unglücksfall bei Forstarbeiten zurückgeht. (Verf. frei nach T. Sobczyk-A. Bültemeier, S. 93)    

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk-Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, Oberlausitzer Verlag, Zittau 2016, Nr. 32, S. 93-94 m. Abb.

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