steinkreuz borna andere seite kopie lit. h. quietzsch 1980
standort kirchhof kunigundenkirche

Borna, Lkr. Leipzig, östl. im Ort, 12 m nördl. der Kunigundenkirche im Kirchhof, Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 1,45 m, Br. 0,83, T. 0,23, das stattliche Steinkreuz lat. Form aus Rochlitzer Porphyrtuff mit einigen partiellen Beschädigungen kann hinsichtlich seiner Gesamtaussage in Form und Darstellung als klassischer Vertreter der Sühnekreuze betrachtet werden; das linear umrissene etwas vertieft eingebrachte, auf der Spitze stehende Schwert mit gerader Parierstange und rundem Knauf (H. 1,05 m) ist das Symbol des mittelalterlichen Hochgerichtes, wie auch das Beil (Blutgericht, Zeichen für die Todesstrafe) - altes deutsches Recht, Gericht über Leben und Tod, stand ursprünglich dem König zu, wurde später bis auf den Kleinadel übertragen; todeswürdige Vergehen wie Mord, Notzucht, Raub, Verrat, Inzest, Falschmünzerei, Ehebruch, Meineid, Hexerei usw. wurden hier verhandelt und endeten nicht selten mit dem Todesurteil; Sühnemale mit derartiger Symbolik bezeichneten vermutlich ursprünglich jene Gerichts- bzw. Richtstätten oder wurden an der Stelle eines todeswürdigen Vergehens zur Sühne gesetzt, das vor obiger Institution verhandelt wurde (Verf.)              

nach Lit. H. Quietzsch stand das Denkmal bis Sommer 1961 in Zedtlitzer Gemarkung, weit ostnordöstl. des Ortes, weglos im sog. ‘Holz’, 100 m nach Eintritt der Straße von Prießnitz her in den Wald, ca. 50 m südwestl. der Straße (Mbl. 4841 (43), S 7,6/W 15,2); dieser Standort war durch den Braunkohlenabbau gefährdet, daher erhielt das Kreuz durch Museumsleiter Martin Engelmann in der Stadt Borna sichere Aufstellung (Engelmann 10. 9. 1961 brieflich an Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden) in Lit. G. A. Kuhfahl, 1928, wird der Standort mit ‘Zedtlitzer Wald bei Borna’ angegeben: ‘im dichten Wald 80 Schritt südlich der Kunststraße Borna-Geithain beim Kilometerstein 3,5’; die Örtlichkeit liegt nahe des Verlaufes der Altstraße Borna-Prießnitz, ca. 1 km westl. der ursprünglichen Standorte der Schönauer Kreuze (s. Schönau-Frohburg)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, Berlin 1980, S. 21-23, Nr. 5 m. Abb. 10 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 266, 3. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, 1906a, Mitt. des Vereins für Sächs. Volkskunde, Bd. 4, H. 4, S. 120-131, 4. M. Engelmann, Das Steinkreuz im Walde, Kulturspiegel des Kreises Borna, 1955, S. 6, 5. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, Zur Steinkreuzforschung u. -erhaltung, Sächs. Heimatblätter, 1964, 10. Jg., H. 3, S. 257-268

standort abzweig kirchgasse

Bad Lausick, OT Steinbach, Ortskern, im Winkel ‘Lauterbacher Straße’ (Ortsdurchgangsstr.) Abzweig ‘Kirchgasse’ (Bushaltestelle), Steinkreuz

steinkreuz steinbach andere seite
kopie deutschefotothek um 1925

Obertägige Maße: Höhe 0,50 m, Br. 0,46, T. 0,26, das kleine gedrungene, breitflächige Steinkreuz aus Konglomerat ist arg abgearbeitet und ausgewittert, wohl einst eine recht einfache Steinmetzarbeit, evtl. Hinweis auf ein sehr hohes Alter (Verf.) das Denkmal wurde mehrfach in der Umgebung des Ortskernes neu aufgestellt bzw. versetzt, zwischen 1962 und 1963 über der Schaftbasis durch Anfahren abgebrochen und um 1975 das Oberteil in flachen Zementsockel eingegossen, ohne das Basisstück zu bergen; G. A. Kuhfahl, 1928, fand das Kreuz am Boden liegend, wobei die einstige Länge von 1,27 m festgestellt werden konnte (s.o. Foto-Kopie Deutschefotothek um 1925, s. u. Textkopie aus G. A. Kuhfahl, 1928); seit 15. Dezember 1962 denkmalgeschützt (Verf. frei nach Lit. H. Quietzsch, 1980) 

‘Andererseits liegt es natürlich auf der Hand, daß die heute sichtbaren Höhenmaße meist ganz erheblich hinter der wahren Größe der Denkmäler zurückbleiben und durch Verkürzung des Unterteils oft ein völlig falsches Bild von der ursprünglichen Kreuzform liefern. So ergab sich nicht allein bei allen herausgenommenen Kreuzen, wie in Großraschütz (Abb. 70 u. 71), Hausdorf (Abb. 23) und Steinbach, die ich ursprünglich frei am Boden liegen fand, daß sie bei sachgemäßer Wiederaufstellung entsprechend an Höhe verlieren mußten, sondern vielfach zeigt das Fehlen des Unterteils, die Unvollständigkeit des angebrachten Waffenbildes oder der sonstige Gesamteindruck, daß der Stein im Laufe der Jahrhunderte sich von selber immer tiefer in den Boden eingedrückt hat und von Pflanzenwuchs und Flugsand halb verschüttet worden ist.’ (Textkopie Lit. G. A. Kuhfahl, 1928, S. 154) 

kopie lit. h. quietzsch 1980 aus 1962 kopie lit. h. quietzsch 1980 aus 1978

Quellangaben: Lit.: 1. H. Quietzsch s.o. S. 34-36, Nr. 12 m. Abb. 20 (1962) u. Abb. 21 (1978) (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Nr. 241, S. 91/154/222, ‘Steinbach bei Bad Lausigk: Am Nordrand der Dorfstraße in der Nähe der Dorflinde und des Rittergutes 1925 neu aufgestellt, ganze Länge 127 cm’, 3. M. Engelmann, S. 6, 3. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, S. 266-267, Internet: 1. ...deutschefotothek.de/documents/obj/81688731/df_hauptkatalog_0198196 (daraus Kopie)

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