mordwange buetzow kopie rueckseite hinweistafel
detail hinweistafel

Bützow, Lkr. Rostock, A: Museum ‘Krummes Haus’ (ehem. Schloss) Schlossplatz 2, Obergeschoss ‘Selower Stein’

Maße: Höhe 2, 25 m, Br. 0,58, T. 0,15, der ‘Gedenkstein Selow’ aus Granit (K. Bartsch, s.u.) im Typus einer Mordwange, s. Einf., ist nach seiner Herkunft benannt; am *St. Veitstag, 15. Juni des Jahres 1399 soll angeblich bei Selow (halbwegs Bützow-Kl. Belitz) der Kaufmann Hermann Lameshovet ermordet worden sein (s. Hinweist.)     nach der Sage bewohnte er in der Zeit des aufkommenden Christentumes eine Burg nahe des Ortes Selow, dessen kleine Kirche auch vom Neukirchener Burgherr (östl. Kl. Belitz) genutzt wurde; als man beschloss ein neues größeres Gotteshaus zu bauen konnten sich die Burgherren nicht einigen auf wessen Gebiet es gebaut werden sollte; am obigen Tage trafen sich die Ritter auf dem Kirchhof der Selower Kirche zum Zweikampf, wobei Lameshovet fiel; nach dessen Bestattung stand plötzlich der Sühnestein auf dessen Grabhügel, niemand wusste woher der Stein gekommen war; (Quelle: Gde. Bützow-Schwaan, Region um Bützow und Schwaan) beide Seiten zeigen etwa den gleichen Darstellungsaufbau, s. Rückseite r.; im mit Schmuckohren besetzten Rundteil ist auf vertiefter Fläche ein Kruzifix im Halbrelief herausgearbeitet, das nach unten in die Stele ausläuft; darunter ein kniender Adorant mit aufsteigenden Spruchband ‘Miserere mei domine’ Herr erbarme dich meiner! (meist die zu Tode gekommene Person, Verf.) die Vorderseite ist durch einen schräg gestellten Wappenschild links des Adoranten, sowie durch randseitig vertikale Inschriftsbänder ergänzt: ‘Anno domini 1399 in die beate Viti obiit Hermanns Lameshovet’ (Im Jahre des Herrn am heiligen Vitustag 1399 starb H. L.) das Denkmal weist mehrere restaurierte Bruchstellen auf (Verf.)

*St. Veits-Gedenktag: abgeleitet von lat. Heiliger Vitus, starb als Christ um 3. Jh. den Märtyrertod, 15. Juni; Veit im deutschen Sprachraum als Vor- und Zunahme übernommen (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Heiliger Vitus) 

Quellangaben: Stadt Bützow, Hinweistafel, daraus: Kopie Foto Rückseite von Wolfgang Ehlers, Internet: 1. ...buetzow-schwaan.de-Selow-Gedenkstein Selow, 2. ...zeno.org-Literatur-Karl Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Mecklenburg 1-2, Bd. 1, Wien 1879/80, S. 430-431

standort

Bützow, B: OT Wolken, nordöstl. von Wolken im Waldgebiet ‘Die Darnow’ ca. 700 m östl. der Straße nach Schwaan am alten Weg nach Groß Schwiesow, der unmittelbar nördl. des Bahnüberganges nach Osten zieht ‘Bürgermeister-Gedenkstein’                                                                  

harten denkmal rueckseite
detail inschrift detail hinweistafel

Obertägige Maße: Höhe 1,90 m, Br. 0,55, T. 0,18, die hohe rechteckige Steinstele aus Sandstein mit eingerillter, nunmehr unleserlicher Inschrift bezeichnet die Örtlichkeit eines Doppelmordes; am 27. Juni 1623, morgens zwischen 5 und 6 Uhr, wurde hier der Bürgermeister der Stadt Demmin Herr Alexander von Harten und sein Kutscher Peter Virowen auf einer Reise nach Laage von seinem ruchlosen Diener Heinrich Hans Weisen, aus Geldgier ermordet u. beraubt; alsbald setzte man den Gedenkstein zur Sühne, der auch Bürgermeisterstein genannt wird; in späterer Zeit verschwand der Stein und auch Ortsansässige konnten über den Verbleib nichts berichten; im Zuge einer Zimmerbesichtigung auf Hof Wolken, durch den Oberbaurat Daniel, Mitglied der Kommision zur Erhaltung der Denkmäler, wurde die Steinplatte zufällig als Türtrittstein entdeckt; durch diese sinnentfremdete Verwendung wurde die Inschrift fast völlig abgetreten; am 26. Juni 1891 erfolgte die Wiederaufstellung am ursprünglichen Platze (Verf.)    

Quellangaben: Stadt Bützow, Hinweistafel, Internet: 1. ...buetzow-schwaan.de-Wolken-Geschichtliches über Wolken

c.2010 www.kreuzstein.eu