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Deidesheim, Lkr. Bad Dürkheim, nördl. Ortsrand am Beginn der Weinbergslage ‘Grainhübel’, unmittelbar östl. an der Straße ‘Kaisergarten’ ggü. der Einm. ‘Leinhöhlweg’ (...deidesheim.de: ‘im oberen Grain’) 1 Bildstock, 2 Steinkreuze (alle gleiches Material, rötlicher Sandstein, Verf.)

detail bildstock
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A: Obertägige Maße: Höhe 0,86 m, Br. 0,61, T. 0,16, Steinkreuz lat. Form mit linear eingetiefter Zeichnung eines schräg gestellten Hammers, im Kreuzungsfeld der Ansichtsseite; keine Überlieferung

B: Höhe 0,83 m, Br. 0,75, T. 0,16, wie A ohne Zeichen

C: Höhe ges. 2,20 m, Taufelaufsatz 0,80/0,90, T. 0,22, der spätgotische Bildstock mit markantem Aufsatz gilt als einer der schönsten und bedeutendsten der Pfalz;  der Schaft, auf zweistufigem Postament, ist durch breite Kannelierung optisch strukturiert, am oberen Ende auf beschädigter wappenähnlicher Fläche ein kniender Adorant, meist die zu Tode gekommene Person, erhöht darüber zu beiden Seiten ein Totenschädel (memento mori); der kuppelförmig gestaltete Aufsatz zeigt eine etwa vollplastisch ausgearbeitete Kreuzigungsszene, die vom Gekreuzigten beherrscht wird; links die heilige Katharina mit Rad und Mutter Maria, rechts vermutlich der hl. Johannes und die hl. Barbara; über den Figurenpaaren drei Engel, die das Blut aus den Wundmalen auffangen, ein vierter schwingt ein Rauchfass (Verf.)   

nach Lit. F. v. Bassermann-Jordan wurde die heute nicht mehr lesbare Inschrift im Jahre 1826 kopiert, woraus damals hervorging, dass der Bildstock dem Andenken der Deidesheimer Bürgerin namens Odenwald gewidmet sei (Lit. F. Weinmann)

Quellangaben: Lit.: 1. Fred Weinmann, Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, 1973, S. 14-16, Nr. 10/11/15 (s. Literaturang.), daraus: 2. (Nr. 15, Bildst.) Friedrich von Bassermann-Jordan, Geschichte des Weinbaus. (3. Teil, S. 1307) 2. Aufl. Frankfurt am Main 1923; Neudruck: Neustadt an der Weinstraße 1975; Nachdruck: Pfälzische Verlagsanstalt, Landau 1991, 3. Georg Dehio-Ernst Gall, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd. Pfalz-Rheinhessen, 1951, S. 253                             

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Deidesheim: Bildstock, nordwestlich des Ortes; Flur Grainhübel, Kreuzigungsgruppe mit hl. Katharina und Barbara, Sandstein, 1431; seitlich zwei kleine Sühnekreuze, 15. oder 16. Jahrhundert

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Deidesheim D: Ortskern, im zugänglichen Teil des Beinhauses (Obergeschoss), südl. der kath. Stadtpfarrkirche St. Ulrich (Kirchgasse 1)

Maße: Höhe 0,88 m, Br. 0,45, T. 0,14, das Steinkreuz aus rotem Sandstein mit gedrungenem, beschädigten Kreuzstand zeigt etwas unterhalb des Kreuzungsfeldes ein linear eingetieftes Rebmesser, das kaum mehr durch Verwitterung erkennbar ist; der frühere, wohl ursprüngliche Standort des Denkmals, geht aus der Lit. F. Weinmann hervor, wobei die Attribute übereinstimmen: ‘An der Weinstraße zwischen Deidesheim und Forst, etwa 20 Meter nördlich der Drahtseilbahn, steht über dem westlichen Straßengraben ein stark beschädigtes Steinkreuz. Als Bild zeigt die Vorderseite ein Rebmesser. Nach dem Volksmund soll das Kreuz an der Richtstätte einer Kindsmörderin aufgestellt worden sein.’ (Verf.) 

die ‘Drahtseilbahn’ wurde im Zuge der Einstellung des Basaltabbaues am Pechsteinkopf (westl. von Forst) in den 80-ziger Jahren demontiert (...wikipedia.org), wobei dabei auch vermutlich das in unmittelbarer Nähe befindliche Steinkreuz entfernt wurde (Verf.); die zwei Kilometer lange Seilbahn transportierte das Gestein vom Steinbruch zum Bahnhof Deidesheim, wobei die Weinstraße zwischen Deidesheim und Forst überquert wurde; nach der Ang. ‘westl. Straßengraben’ dürfte diese Schnittstelle, damit der einstige Standort des Kreuzes, nahe des nördlichen Ortsausganges zu suchen sein, L 516 (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: 1. F. Weinmann, 1973 s.o. S. 14-15, Nr. 12

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Deidesheim E: nordöstl. außerhalb des Ortes, ca. 20 m westl. der Straße Niederkirchen-Friedelsheim, im südl. Winkel eines nach Westen, in die Weinbergslage ‘Am hängenden Kreuz’ führenden Wirtschaftsweges, am Rande einer kleinen Wiese vor Niedergehölz (ca. 1,8 km vom nördl. Ortsrand Niederkirchen bzw. ca. 700 m nördl. des Stechgrabens

Obertägige Maße: Höhe 1,90 m, Br. 1,0, T. 0,18, das Steinkreuz lat. Form aus Rotsandstein, Arme geradlinig, Kopf minimal erweitert, besitzt einen ausgerundet erweiterten Schaft, der in eine vertikal geradlinige Basis übergeht, die beidseitig durch aufgemauerte Formsteine befestigt ist; im Kreuzungsfeld eine giebelförmig ausgehauene Ädikula (Bildnische), in der ein kleines rotes Kreuz aufgemalt ist (Verf.); an den Balkenenden verwitterte Fragmente aus Unzialmajuskeln (zollgroße Großbuchst.), von daher wird vermutet, das Kreuz sei aus einer Grabplatte gefertigt worden, die eine Randbeschriftung trug; unter der Bildnische zeigt die Kopie Lit. F. Weinmann, 1973, eine linear eingetiefte Darstellung, bei der es sich nach Deutung von F. K. Azzola (Nine Edelmann) um eine sog. ‘Töpferschiene’ handelt, ein Werkzeug der mittelalterlichen Töpfer - ab 1500 zuweilen auf Flurdenkmälern symbolisierendes Zeichen der Zunft der Töpfer (evtl. in Verbindung mit der Herstellung von Weinkrügen); ein weiteres Flurdenkmal, das sog. Wetterkreuz von Wachenheim, zeigt ebenfalls dieses Zeichen (Verf.); das Denkmal, datiert 14.-15. Jh., stand noch wenige Jahre vor 1973 schief, wovon der Name der Weinbergslage herrührt (Lit. F. Weinmann); danach dürfte es gehoben und befestigt worden sein (Verf.)

Töpferschiene - Nine Edelmann, nach F. K. Azzola

Quellangaben: Lit.: 1. F. Weinmann, 1973 s.o. S. 15, Nr. 13 m. Abb. Nr. 8 (Kopie), daraus: 2. G. Dehio-E. Gall, s.o. S. 253, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Deidesheim: Nischenkreuz, an der L 527 zwischen Friedelsheim und Niederkirchen; Flur Pflanzgarten, spätes 13. Jh., Rotsandstein, Kreuz aus einer gotischen Grabplatte, 2. ...kalkspatz.de-Toepferschiene (Nine Edelmann, nach F. K. Azzola)

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