urheber rumtreiber 123 urheber g. mueller-h. quietzsch 1977

Dohma, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, südwestl. vom Ort, ostseitig am ehemaligen Kirch-, oder Marktsteig vom ehemaligen Bahnhof Dohma nach Ottendorf, am Rand einer verwachsenen Grube (beim letzten Anwesen 'Obere Siedlung', südwestl. Ortsrand, Fahrweg nach Norden ca. 260 m zum Stadort unter Bäumen folgen), Steinkreuz

urheber g. a. kuhfahl 1928 urheber h. torke 1990

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit linear eingetieften, längsorientiertem Kreuz (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Südwestlich vom Ort, östlich an dem Nord-Süd verlaufenden Feldweg ('Kirchsteig', früher auch 'Marktsteig') vom ehemaligen Bahnhof Dohma nach Ottendorf, am Rand einer verwachsenen Grube, 75 m südlich einer Feldwegkreuzung. 1 Steinkreuz. Arme nahezu gerade, Kopf und Schaft zur Kreuzung zu leicht verjüngend. Sandstein. WSW-ONO (Ausrichtung). NNW-Seite, in Höhe Armkreuzung eingeritzt: lineares Kreuz mit verlängertem Schaft. Höhe: NNW-Seite 107 cm, SSO-Seite 74 cm, Breite: 80 cm, Stärke: 25 cm. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; alte Kantenabschläge. Keine Gefährdung; schräg nach SSO geneigt. Geschützt seit 10.5.1972. Keine Sagen bekannt. Altbekannt. (Textkopie)

Ang. Lit. H. Torke, 1990:
So ist ein Teilstück des Kulmer Steiges im Verlauf von Zehista/Zuschendorf über Ottendorf-Gersdorf anzunehmen. Hier befindet sich, am späteren von Ottendorf über Dohma führenden 'Pirnaischen Marktsteig' (Meilenblatt) und heutigen Feldweg, ein schlichtes, rechtwinklig behauenes Steinkreuz etwa 500 Meter südwestlich von der ehemaligen Bahnstation in Dohma. Das 110 cm große, am Rande einer früheren Abfallgrube stehende Kreuz wird von Gras und Büschen fast überdeckt. Auf einer Breitseite des Steinkreuzes ist eine einfache, tief eingeritzte Kreuzzeichnung angebracht. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 34, S. 43 m. Abb. 16 (Kopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 282-285, Nr. 184 Dohma, Kr. Pirna, Mbl. 5049 (83), S 7,6 / O 20,85 m. Abb. 216 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 49,S. 99/127 m. Abb. 13 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 55, 3. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8. Jg., 1934, Nr. 9-10, S. 65-80 u. Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 289
   
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Dohma: besonderer Stein, Dohma, Steinkreuz, Spätmittelalter, südwestlich des Orts, östlich am Weg nach Ottendorf, Lineares Kreuz eingeritzt, Schutz seit 10. Mai 1972, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Rumtreiber 123' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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Gohrisch, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, nordwestl. Ortsrand, am nordwestl. Grundstückszaun 'Pladerbergstraße 45', auf der Flurgrenze zu Königstein, Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Sandstein mit Schafterweiterung, Kreuzstand gedrungen mit arg beschädigten Armen und Kopf, im Kreuzungsfeld gleicharmiges, linear eingetieftes Kreuz sowie auch auf dem Scheitel des Kopfes als Grenzmarke (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Am westnordwestlichen Ortsrand, Pladerbergstraße 45, am Grundstückszaun, an der nordwestlichen Grundstücksseite, 34 m südwestlich von der Nordostecke. Genau auf der Flurgrenze mit Königstein (= früheres Staatsforstrevier). 1 Steinkreuz. Kopf unf Arme wohl gerade, gedrungen, Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, allseitig stark abgerundete Kanten. Sandstein. NNO-SSW (Ausrichtung). Auf dem Scheitel des Kopfes linear eingeritzt: gleichschenkliches Kreuz (frühere Flurgrenzbezeichnung). OSO-Seite, tief eingeritzt in der Kreuzung: kleines, lineares, gleichschenkliches Kreuz. WNW-Seite, unter dem Kopf eingeritzt: 56 (als frühere Forstortsnummer oder Reihennummer als Grenzstein), darunter: kleines, lineares gleichschenkliches Kreuz. Höhe (seit Mai 1972): OSO-Seite 103 cm, WNW-Seite 100 cm, Breite: 59 cm, Stärke: 27 cm. Alte Abschläge an Kof und Armen. Bis Mai 1972 bis zu den unteren Armkanten eingesunken und in den Grundstückszaun einbezogen gewesen; Material angelagert. Geschützt seit 21. 6. 1972. Am 15. 5. 1972 durch Harald Schurz mit Arbeitsgemeinschaft des Kinderheimes Gohrisch herausgehoben und ohne wesentliche Ortsveränderung in gleicher Standorthöhe, aber unmittelbar vor dem Zaun aufgestellt und gehoben. Mitteilung an die Schutzbehörde erfolgte nachträglich. Altbekannt. (Textkopie)

Ang. H. Torke, 1990:
Ebenfalls im Amtserbbuch Pirna von 1548 wird das in Gohrisch am heutigen Pladerbergweg stehende Steinkreuz genannt. Es heißt dort zur Gemeinde Gohrisch unter anderem: 'Ein frey gemein, die Matzke heraus, auf die höchste höhe, von der höchsten höhe heruber, bies auf das steinern creutz ... Vom steinern creutz heruber in langen grundt ...' (Staatsarchiv Dresden, Loc. 40093, Amtserbbuch Pirna 1548, Bl. 454b). Beide Kreuze, sowohl Schächers Kreuz als auch das Steinkreuz in Gohrisch, werden ein weiteres Mal in der 'Neuen Holzordnung' des Amtes Pirna aus dem Jahre 1591 erwähnt. Nach dieser Akte grenzte das 'Gohrische gemein Holz vom dorffe auß, biß ann Ritzschgrundt ... vf das Hochschar, Vonn denselbigen ann der Strasse hinunder biß vff die Mutzschke vnnd fernner biß vffs Kreuzstein nach der zwe Pfutzenn, vf den langen grundt ...' (Staatsarchiv Dresden, Loc. 7369, Amt Pirna 1510 bis 1696, Bl. 111). Eine Eintragung im Meilenblatt nennt ein westlich von Gohrisch gelegenes Wald- oder Wegstück 'die Mutzige'. Wenn man davon ausgeht, daß mit diesem Flurnamen die in den Urkunden angegebene 'Motzke' bezeichnet ist, dann kann das beschriebene Steinkreuz als identisch mit dem jetzt in Gohrisch befindlichen angesehen werden. Dieses Steinkreuz steht in Reihe mit einigen Forstgrenzsteinen und ist selbst durch eingeschlagene Grenzkreuze jeweils auf der Vorder-, Rück- und Stirnseite in jüngerer Zeit noch zur Kennzeichnung der Grenze des Staatswaldes mit der Flur Gohrisch verwendet worden. Es scheint schon eigenartig, daß so viele Steinkreuze auf Grenzen stehen und wohl auch an solchen Stellen errichtet wurden. Einen Hinweis auf hier bestehende Zusammenhänge gab A. Meiche. Er stellte fest, daß die Gemeinden den Unannehmlichkeiten und Lasten, die mit dem Aufheben eines Leichnams in ihrer Flur verbunden waren, aus dem Wege gehen wollten, indem sie den Toten heimlich über die Grenze schleppten (A. Meiche, Zur Steinkreuzforschung, Neues Archiv für Sächs. Geschichte, 1919, Bd. 40, S. 189-196). So erklärt sich, daß die Toten amtlicherseits an den Grenzen aufgefunden wurden und die zu ihrem Seelenheil gestifteten Steinkreuze dort ihren Platz fanden.  

In vielen Fällen standen Steinkreuze am Rande des mittelalterlichen Verkehrs, wo ein Zusammenhang mit den alten Wegen in der Gegenwart nicht mehr so augenscheinlich ist. So nahm, wie die Oedersche Karte ausweist, ein Zweig der Alten Tetschener Straße von Königstein über Gohrisch und Cunnersdorf, an der nach dieser Karte schon damals bestehenden 'Petter Röligs müll' (Röllig-Mühle) vorbei, seinen Verlauf nach Böhmen. weder bei dem Steinkreuz in Gohrisch, noch bei dessen Umgebung erkennbar, daß an diesen Steinen einst der mittelalterliche Fernverkehr vorbeigezogen ist. Ähnliches gilt für andere Steinkreuze der engeren und weiteren Umgebung von Pirna. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 37, S. 17, 18, 42, 63, 85, 86, m. Abb. 14

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 283-285, Nr. 185 Gohrisch, Kr. Pirna, Mbl. 5050 (84), S 6,2 / O 19,6 m. Abb. 217 (Kopie,Zustand 1971) u. 218 (Kopie, Zustand seit 1972), daraus:  2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 73 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 85 u. Die alten Steinkreuze in der Sächsischen Schweiz, in: Über Berg und Tal, 1924, Nr. 7, S. 51-52, 3. Th. Distel, Aus meiner Sächsischen Schweiz - Mappe, in: Über Berg und Tal, Nr. 6, S. 300, 4. R. Vogel, Gebiet Königstein, Sächsische Schweiz, in: Werte der deutschen Heimat, Berlin 1957, Bd. 1, S. 189, 5. G. Müller, Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 289, 6. R. Kutsche, Steinkreuze um Pirna in Sachsen, in: Das Steinkreuz, Mitteilungsblätter der deutschen Steinkreuzforschung Nürnberg (DSF), 1967, H. 2, S. 4-13 m. Abb., 7. H. Schurz, Vor allem auf der Spur der Steine, in: Sächs. Neueste Nachrichten, 1967, Nr. 158 u. Das Gohrischer Steinkreuz in Forschungsgeschichte und Gegenwart, in: Sächs. Heimatblätter, 1973, H. 3, S. 134-135 m. Abb.

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Gohrisch: Steinkreuz, Gohrisch, Pladerbergstraße 45 (bei), Spätmittelalter, spätmittelalterliches Gedenk- oder Sühnekreuz aus Sandstein, ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09223371, daraus: Fotokopie, Urheber: 'HVGohr' (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

verschollene Objekte:
Gohrisch, OT Cunnersdorf (b. Königstein), Steinkreuz, Benennung: ‘steinerne Creutz’
Ang. H. Torke, 1990:
Südwestlich von Cunnersdorf bei Königstein, am Müller-Stein (Eintragung: 'steinerne Creutz', in: Oeder'sche Karte aus 1593). Das Steinkreuz bei Cunnersdorf ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Bis auf die heutige Zeit jedoch hat sich für ein kleines Tal nordwestlich vom Müllerstein (Berg), dort wo Oeder die Bezeichnung 'steinerne Creutz' angebracht hat, der Name 'Mordgründel' erhalten.

urheber h. torke 1990 abb. 40

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Abb. 40: Die Steinkreuze der linkselbischen Sächsischen Schweiz auf Oeders Karte (Ende 16. Jh.). Auszugsweise Nachzeichnung der von S.Ruge 1889 veröffentlichten Karte der ersten Landesvermessung des Kurstaates Sachsen 1586 bis 1607. Blatt 3 (Einzelne Schriftzüge wurden im Interesse einer besseren Lesbarkeit vergrößert wiedergegeben. Die Orientierung der Karte ist anders als heute üblich. Süden befindet sich am oberen Kartenrand).

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 33, S. 18 m. Abb. 40 (Kopie)

Gohrisch, OT Kleinhennersdorf, Marter
Ang. H. Torke, 1990:
Viele der im Mittelalter erwähnten Martern unserer Gegend existieren heute nicht mehr, so daß wir nicht wissen, ob damit eine Säule oder ein Kreuz gemeint war. Ein Eintrag im Amtserbbuch Pirna 1548 nennt die Grenze von Kleinhennersdorf 'bies ahn die marter ahn der Elbe' (Staatsarchiv Dresden, Loc. 40093, Amtserbbuch Pirna 1548, Bl. 467b) und im Stadtbuch Pirna wird 1536 von einem 'acker vfm Haußperge vfm felse bey der marter gelegen' (Staatsarchiv Dresden, GB Pirna Nr. 64, Bl. 107b) gesprochen. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 55, S. 11

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