Mallinden Vogtei Dorla

Vogtei, OT Oberdorla, Unstrut-Hainich-Kreis, TH, Ostseite Landstraße nach Mühlhausen,

mallinden oberdorla

zwischen Ober- und Niederdorla an der Landstraße nach Mühlhausen befindet sich eine kaum zu übersehene Örtlichkeit, die kulturhistorisch von großer Bedeutung ist, die eindrucksvollen sog. ‘Mallinden’ einstige Gerichtsstätte mit Steintisch der Mark Dorla; bis 1329 war die Mark Dorla, die Keimzelle der heutigen Vogtei Dörfer Ober-, Niederdorla und Langula, umstrittenes Gebiet zwischen dem Erzbistum Mainz, sowie deren Verbündeten und den Raubrittern zu Treffurt; letztere unterlagen in einer Fehde, worauf um 1333 die Einsetzung von drei Vögten zur Verwaltung der drei Orte erfolgte, die Geburtsstunde der Vogtei Dorla, eines der kleinsten Länder im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation                                                              

detail hinweistafel
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auf einer unscheinbaren Erhebung, die früher manchmal als Grabhügel gedeutet wurde (nach Grabungen nicht bewiesen) stehen drei uralte Linden; die Älteste, etwa 500 Jahre alt, eine Sommerlinde - Tilia platyphyllos - mit 10 m Stammumfang; die beiden anderen um 300 Jahre alt, Winterlinden - Tilia cordata - mit 5,50 bzw. 3,50 m Umfang; seit 1936 steht die Baumgruppe und Denkmalschutz; nach allgemeiner Auffassung wird die Örtlichkeit für die einstige Gerichtsstätte der Mark Dorla gehalten, an der sich auch ein Steintisch befindet; einem steinernen Tisch an derartigen Plätzen kommt besondere Bedeutung zu; er symbolisiert die Gerichtshoheit und zeigt eindeutig deren festen Ort in der Landschft an; hier fällte der Richter das Urteil über Leben und Tod; hier wurden Todesurteile vollstreckt; andere Steintische in der freien Natur, besonders in Thüringen, dienen als Rast- und Ruheplätze; das sog. ‘Opfermoor’ nördl. von Niederdorla ist eine weitere kulturhistorisch bedeutsame Stätte der Vogtei; nach Zufallsfunden beim Torfabbau im einstigen Moor wurde hier um 1957 intensiv nachgegraben, wobei zahlreiche Mensch- und Tierknochen (Schädel) neben Keramikscherben, Waffen, Schmuck usw. gefunden wurden; das Gesamtbild ergab ein germanisches Kultzentrum, das hier seit dem 6. Jh. v. Chr. (Hallstattzeit) angelegt wurde; bereits in christlicher Zeit bis um das 11. Jh. erfolgten hier noch Opfergaben nach germanischen Brauch; erst mit der Einführung des Archidiakonats in Oberdorla erloschen die nicht christlichen Kulte     

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Quellangaben: Hinweistafel vor Ort, Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Mallinden, 2. ...opfermoor.de-Geschichte

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