standort lindenplatz

Elgersburg, Ilm-Kreis, (Burg- u. Ortsname), im Ort, Parkanlage am ‘Lindenplatz’, am Stamm einer alten Eiche bei einem Steintisch, 2 ‘Mönchssteine’ (insgesamt 4 erhaltene, ehem. Grenzsteine eines klösterlichen Gebietes)

moenchsstein elgersburg links andere seite moenchsstein elgersburg rechts andere seite

A l.: Obertägige Maße: Höhe 0,88 m, Br. 0,35, T. 0,30, stelenartiger, gerundet abschließender Denkstein aus Sandstein mit rechteckigem Querschnitt; eine Seite zeigt die linear eingetiefte Gestalt eines Ritters mit Lanze und Schild, darauf ein Kreuz; bezüglich der Deutung aller vier noch verbliebenen sog. ‘Mönchssteine’ handelt es sich dabei um den Heiligen Georg, einer der vierzehn Nothelfer, Schutzpatron der Städte, Klöster und Ritterorden, der im Mittelalter oft als Ritter mit Kreuz dargestellt wurde, dessen Symbol in der Heraldik das sog. ‘Georgskreuz’ ist, ein rotes Balkenkreuz auf weißem Grund (legendärer christl. Heiliger, der unter dem röm. Kaiser Diokletian, 284-305, im Zuge der Christenverfolgung ein Martyrium erlitt); die andere Seite zeigt einen nicht mehr im Zusammenhang lesbaren Schriftzug, darunter eine teils plastisch ausgearbeitete runde Scheibe; beidseitig zahlreiche lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.)

B: Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,34, T. 0,30, stelenartig, wohl einst rechteckige Sandsteinplatte, mit 10 cm plastisch hervorgearbeiteter Darstellung des Heiligen Georg mit noch sichtbarem Wappenschild zu seiner Linken, dessen Füße vom Kettenhemd nicht bedeckt bzw. sichtbar sind; Abbruch einer Ecke, Rückseite zeichenlos (Verf.)

standort unterhalb palas
elgersburg
info-tafel in situ

Elgersburg C: unmittelbar an der Westseite der Elgersburg, unterhalb des Palas, ostseitig der ‘Burgstraße’, ‘Mönchstein’

moenchsstein elgersburg schmalseite nordwest andere seite
detail draufsicht

Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,44, T. 0,28, rechteckige Sandsteinplatte mit plastischem Relief des Heiligen Georg auf vertiefter Rahmenfläche; nördl. Schmalseite die von unten nach oben lesbare Jahreszahl ‘1503’ im Relief; auf dem Scheitel ein plastisches lat. Balkenkreuz, Rückseite geglättet ohne Zeichen (Verf.)

Die Mönchssteine

Wie Urkunden aus den Jahren 1221 und 1228 (in den Staatsarchiven Gotha und Magdeburg) bestätigen, schenkte der Landgraf Ludwig IV. (Ehegatte der Heiligen Elisabeth) dem Kloster Ichtershausen etwa 25 ha Wald- und Landbesitz. Wie üblich, wurden die Grenzen des Gebietes von den Mönchen mit mächtigen Grenzsteinen markiert, die das Bild ihres Schutzpatrons, des Heiligen Georg, tragen. Diese Steine werden Mönchssteine genannt. Einer von vier noch vorhandenen dieser Steine wurde im Jahre 1903 vom Manebacher Lehrer Bader in etwa 50 m Entfernung vom Mönchhof am Weg zur Marienquelle entdeckt, zusammen mit Waldwart Frankenberg ausgegraben und zum Mönchhof gebracht. Er wurde im 12. Jahrhundert, vermutlich bald nach der Schenkung, aufgestellt. Die Darstellung ist stark verwittert. Aus älteren Beschreibungen geht hervor, dass es den Heiligen Georg als Relief mit einer Inschrift an der Seite zeigte. Georg trug einen dreieckigen Schild in der linken und eine Lanze in der rechten Hand und war bekleidet mit einem langen, bis an das Knie reichenden Kettenhemd. Über ihm „schwebte“ ein Heiligenschein. Der Stein stand an der Ostwand des Gebäudes, bis er am 13. September 1906 an die heutige Stelle versetzt wurde. Ein weiterer Stein wurde bei Elektrokabelverlegearbeiten etwa 1 km weit in Richtung Elgersburg gefunden und dabei schwer beschädigt. Einige Elgersburger Männer reparierten ihn unter Zuhilfenahme von „Zahnplombenzement“ und stellten den restaurierte Stein, der dem erstgenannten sehr gleicht, im Lindenpark von Elgersburg auf. Ein dritter Stein, der heute ebenfalls im Lindenpark seinen Platz gefunden hat, begrenzte einst das Mönchtal (heute Steigertal). Er stand ursprünglich an der heutigen Arnstädter Straße, wo einst das Gasthaus Silberblick stand. Hier verläuft heute noch die Gemeindegrenze zu Geratal. 1906 fiel der Gasthof in Schutt und Asche und begrub den Stein unter sich. Nach dem Verbleib auf dem Grundstück des Entdeckers kam der Stein 1960 an seinen heutigen Platz. Auch er gleicht den beiden vorgenannten Grenzsteinen. Der vierte, noch vorhandene Stein steht auf einem Privatgrundstück und ist der besterhaltene und schönste. Er stammt aus dem 15. Jahrhundert. Vermutlich ist es der Stein, der an der Auffahrt zum Schloss Elgersburg steht. (Textkopie, aus: ...wikipedia.org-wiki-Mönchhof (Thüringen) - Mönchssteine)

moenchstein am moenchhof standort moenchhof - andere seite hinweistafel in situ gemaelde eingangsbereich gasthaus

Elgersburg D: OT Mönchhof (ca. 5 km südl. von Elgersburg), ggü. des Waldgasthauses Mönchhof am Parkplatz, ‘Mönchstein’

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,44, T. 0,25, vergleichbar mit Objekt B, ebenfalls Darstellung des Heiligen Georg im Relief von 12 cm mit Wappenschild

das heutige Waldgasthaus Mönchhof, an der im Mittelalter wichtigen, viel frequentierten Altstraße ‘Salzmannstraße’, geht auf eine vom Kloster Ichtershausen (im Zuge der Reformation 1539 aufgelöst) errichteten Kapelle und Nebengebäude zurück, auf deren Grundmauern es errichtet ist; hier wohnte ein Laienbruder, der den nahen Klosterwald pflegte und bewirtschaftete; nur noch die Mönchssteine (Grenzsteine des klösterlichen Gebietes) und Flurnamen wie ‘Mönchsheide’, zwischen Geraberg und Elgersburg sowie der ‘Mönchswald’, am Westhang des Rumpelsberg zum Jüchnitztal hin, sind die letzten Zeugnisse aus dieser Zeit; 1852 entstand das erste hölzerne Haus als Wohnhaus des Wegewarts (Zollhaus) mit Gastwirtschaft, später Forsthaus (Verf. frei nach Quellangaben)

Geschichte des Mönchhof

Quellangaben: Lit.: Hinweistafeln vor Ort, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Mönchhof (Thüringen)-Mönchssteine, 2. ...waldgasthaus-moenchhof.de-Geschichte

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