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Eschau, OT Sommerau, Lkr. Miltenberg, A: Hesselsmühle, ggü. am Radweg bei Ruhebank, ‘Bolender-Kreuz’ (Nachbildung) Maße: Höhe ges. ca. 1,20 m

Die Sage vom Gewissen
In Eschau wurde einst in der Faschingszeit ein Mann erschlagen. Seinen Leichnam fand man auf einer Wiese, auf der er später auch begraben wurde. Doch keiner wusste, wer ihn ermordet hatte. Zum Gedenken an den Toten wurde am Fundort ein Steinkreuz errichtet. Einige Jahre später predigte der Pfarrer über das Gebot »Du sollst nicht töten«, ohne jedoch den Mord im Hinterkopf zu haben. Nach dem Gottesdienst eilte ein aus Unteraulenbach stammender Kirchgänger - gut gekleidet, allerdings ohne Hut - am Bach entlang nach Hause. Ein anderer Mann, der gerade am Bach seine Tiere tränkte, bemerkte den Mann und fragte ihn, wo er denn seinen Hut gelassen habe. Dieser erklärte ihm, er habe ihn vor lauter Schreck in der Kirche vergessen, da er den Eindruck hatte, dass der Pfarrer ihn für den Mörder hielt. Der Gegenüber entgegnete, er müsse doch nicht erschrecken, wenn er nicht der Täter sei. Daraufhin lief der Mann ohne Hut weiter und wurde niemals wieder gesehen. Es wurde aber erzählt, er habe sich erhängt und seine sterblichen Überreste seien von seinen Kindern vergraben worden, um der Familie die Schande zu ersparen. (Aus dem "Heimatbuch Eschau 1985 - Freie Übersetzung v. Nicole Breunig, Zum Schulprojekt "Mord & Totschlagtour") Quelle: Heimatforscher Otto Pfeifer, Sommerau ...otto-pfeifer.de

Erstes Rug- und Sühnekreuz des Spessarts, Bike: Letzte Station der Mord- und Totschlag-Tour, Eschau. Wer es bis zum Bolender-Kreuz geschafft hat, hat die 78 Kilometer lange Mountainbikeroute »Mord & Totschlag« gemeistert, die Schüler des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Kooperation mit dem Vermessungsamt Aschaffenburg und Klingenberg erarbeitet haben. Mit diesem Kreuz im Spessartwald stellt das Main-Echo heute die letzte der zwölf Stationen mit blutigem Hintergrund vor. Das Gedenkkreuz erreicht der Mountainbiker entweder von Station Elf, der Kreuzmühle zwischen Elsenfeld und Rück-Schippach weiter in Ri. Eschau und dann Unteraulenbach. Oder er hat bereits bei Krausenbach, zwischen Station sieben und acht, die alternative Route eingeschlagen. Diese Abkürzung führt durch die Gemeinden Dammbach, Wintersbach und Hobbach bis zur Hesselsmühle. Hier findet der geschichtskundige Biker das Bolender -Kreuz, das 1881 vom Sommerrauer Kaplan Nikolaus Faulstich errichtet wurde. Warum dieses Kreuz gebaut wurde, ist nicht bekannt. Vorbeikommende werden aufgefordert, ein »Vater unser« für einen 1557 ermordeten Hans Bolender und seines »Mörders Seel« beten. Das angeblich erste Rug- und Sühnekreuz wurde im März 2007 am Radweg gegenüber der Hesselmühle neu errichtet. Auf der Internetseite des Eschauer Heimatforsch. Otto Pfeifer ist zu lesen, dass der Initiator Toni Bolender aus Lützelbach-Seckmauern stammte. Im Volksmund kursieren mehrere Erzählungen. Eine haben die HSG-Schüler recherchiert: Ein Mann aus Hobbach soll nachts von Eichelsbach nach Hause gelaufen sein. In der Dunkelheit versperrte ihm eine Gestalt den Weg. Der Bauer gab augenblicklich das Versprechen eine Kapelle an der Stelle zu errichten, wenn er nur heil daheim ankäme. Der Fremde willigte ein. Als der Bauer seinem Versprechen nachkommen wollte, erfuhr er, dass an diesem Platz keine Kapelle erbaut werden dürfe, erreichte aber durch zähe Verhandlungen, dass ein großes Kreuz errichtet werden konnte, das heute noch zu sehen ist. In Valentin Pfeifers Spessartsagen wird von einem Mord berichtet, der an einem auf frischer Tat ertappten Schafdieb begangen worden sein soll. Das Stadtarchiv Wertheim bewahrt angeblich eine Akte vom März 1557, die die Ermordung des Hans Bolender aus Aulenbach belegt. Nach der Tat musste die Witwe die Kinder an Familien in verschieden en Orten abgeben. syb, Quelle: Tageszeitung: Main-Echo, Artikel v. 01.02.2012 ...main-netz.de

Quellangaben: Bildquelle: 1. Sylvia Breckl, Lit.: Internet: 1. ...odenwald-info.de, 2. ...main-netz.de, 3. ...otto-pfeifer.de

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Sommerau, B: im Ort, Elsavastraße, beim ehem. Gasthaus Herrgottswirt

lat. Steinkreuz mit vollplastischem Korpus Christi auf Postament; Schaftfuß mit dem ‘memento-mori’ Symbol (Schädel mit Beinknochen ...bedenke, dass du sterblich bist) errichtet 1735 zum Gedenken eines tragischen Unfalles mit einem Pferdegespann, vermutlich mit Toten (Verf.)

Ein Bildstock von 1753, beim ehem."Herrgottswirt", der an einen tragischen Unfall er innert. Hier besteht Restaurierungsbedarf. (Aufnahme 2008) Namen spiegeln Ereignisse wieder. Doch auch besondere Ereignisse wurden durch Häusernamen festgehalten. So leitet sich der »Herrgottswirt« vom Sandsteinkreuz ab, das auch heute noch in der Elsavastraße zu sehen ist. Das Kreuz wurde 1735 als Erinnerung an einen Unfall mit einem Pferdegespann errichtet. Später gab es dem Gasthaus, das sich in der Elsavastr. 127 befand seinen 'himmlischen' Namen. Der eigentliche Name des Gasthauses ist nicht überliefert. Der »Staffel-Frieß« (Elsavastraße 124) hingegen erinnert an die früheren Herren von Sommerau. Bei diesem Gebäude handelt es sich um den ehemaligen Verwaltereihof der Adelsfamilie von Fechenbach. 1857 wurde das Anwesen von der Familie Frieß aufgekauft. Quelle: Heimatforscher Otto Pfeifer, Sommerau ...otto-pfeifer.de

Quellangaben: Bildquelle u. Recherche: Heimatforscher Otto Pfeifer, Sommerau, Internet: 1. ...otto-pfeifer.de

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