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Ettenstadt, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, A: Ortskern, bei Anwesen 'Obere Hauptstraße Nr. 1', *Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), rechteckige Sandsteinplatte mit erhaben im Relief herausgearbeiteten Balkenkreuz über die gesamte Fläche; beide Ettenstatter Kreuzsteine werden hinsichtlich der Ortsgeschichte alte Gerichtsteine einer der im Mittelater ansässigen kirchlichen Grundherrschaften gewesen sein, indem sie den dazugehörenden Gerichtsfriede angezeigt haben (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten. Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze enthalten, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Ettenstatt wurde im Jahr 985 in einer Schenkung des späteren Kaisers Otto III. erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche war im 12. Jahrhundert Sitz eines Dekans. 1480 wurde die Pfarrkirche erbaut und 1750 im barocken Stil umgestaltet. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde (wikipedia.org-wiki-Ettenstatt-Geschichte)

Die wichtigsten Grundbesitzer waren im 16. Jahrhundert die Schenken von Geyern, die auch die Gerichtsbarkeit ausübten, das St. Klara Kloster in Nürnberg, das Kloster Wülzburg, der Bischof von Eichstätt und Pfalz Neuburg mit einigen Höfen (ettenstatt.de-Geschichte, Auszug)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Ettenstatt: Obere Hauptstraße 1,  Steinkreuz, Mittelalterlich, D-5-77-127-13 m. Foto v. 21.3.2015 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0 

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Ettenstadt B: nordwestl. vom Ort, Bereich der Einmündung (Kreuzung) der ortsauswärts führenden 'Untere Hauptstraße' in die Ortsverbindungsstraße Fiegenstall-Enhofen (St. 2389), *Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), mit Kreuzstein A vergleichbares Flurdenkmal mit einseitiger Abarbeiteung im oberen Bereich, das Resultat einer mittelalterlichen Sitte, indem Hieb- oder Stichwaffen an heiligem Gestein abgeschliffen wurden, zum Schärfen bzw. zur vermeintlichen Kraftübernahme; gerundete Erweiterung der Schaftbasis - symbolisch das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Ettenstatt: Drudenbaum, an der Straßengabelung Ellingen-Heideck/Walting, Südostecke des Grundstücks, Steinkreuz, Mittelalterlich, D-5-77-127-14 m. Foto v. 14.3.2017 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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