steinkreuz etzdorf rueckseite
standort

Heideland, OT Etzdorf, Saale-Holzland-Kreis, ca. 250 m südl. der Landstraße nach Eisenberg (K 128) 100 m südwestl. des Anwesens ‘Im Ortel’ innerhalb des Gartengrundstückes

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,48, T. u. 0,28, das arg verwitterte und abgearbeitete Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden ist imgrunde eine einfach ausgeführte Steinmetzarbeit, ein mögliches Indiz auf ein hohes Alter; aus einem quaderförmigen Block ist nach oben heraus die Kreuzform ausgehauen; ein vergleichbares Objekt ist das Steinkreuz von Leiberg, s. NRW (Verf.) die Vorderseite zeigt am Kopf ein griechisches Balkenkreuz (0,18/0,17) sowie darunter die eingeritzte Darstellung eines auf der Spitze stehenden Kurzschwertes (0,52/0,20) und daneben die Jahreszahl 1451; etwa im Kreuzungsfeld, noch vor einigen Jahren lesbar gewesen die Initialen und Jahreszahl ‘CB. 1869 PS.’ (Auffind. 1869 durch C. Buckler u. P. Scherf, Eisenberg, am ursprüngl. Standort) das Denkmal stand vorher bis zum 1. 7. 1978 ca. 600 m westsüdwestl. des heutigen Platzes am nördl. Rand der Flur ‘Nasser Wald’ (Waldrandbereich) an einem aus dem Ortelgrund heraufführenden Weg; an diese Stelle wurde es am 9. 9. 1961 von seinem wohl ursprünglichen Standort geholt, etwa 150 m östl. an einem heute eingeebneten Feldweg, wo es weithin sichtbar aufgestellt war; hier wurde das Denkmal liegend 1869 von C.B. u. P.S. aufgefunden und neu gesetzt (s. Schneider, 1930) in unmittelbarer Nähe treffen die Gemarkungsgrenzen von Eisenberg, Etzdorf und Kursdorf aufeinander, doch liegen alle Standorte in Etzdorfer Flur; in einer Flurzugsbeschreibung von 1653 wird das Denkmal als Stein mit einem + erwähnt (s. Fischer, 1906) eine Sage berichtet, dass hier im Bruderkriege nach der Schlacht bei Gera ein versprengter Ritter getötet wurde (Neumann, 1907) nach anderer ist ein Schornsteinfeger verunglückt (Ost, 1962) fremde Leute sind des öfteren gekommen (Zigeuner), die das Kreuz bekränzt haben (Fischer, 1906) ein früherer Besitzer des Feldes habe Geld erhalten, damit er den Stein nicht entferne (Fischer, 1906)   

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 11-12, Nr. 2 m. Abb. 1, daraus: 2. K. Back, Von Kreuz-Steinen, Altenmburg 1864, S. 4, 3. F. Fischer, Über Inschriften und Denkmäler Eisenbergs, Eisenberg 1906, S. 9-10, 4. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 16 mit Abb. 5. M. Schneider, Wüstungen im Amtsbezirk Eisenberg, Stadtroda 1924, S. 39-40 u. 1930, S. 156-157, 6. E. Tunmann, Steinkreuze unserer Heimat, Gera 1932, S. 16, 7. K. Thiele, Steinkreuze am Wegesrand, Eisenach 1936, S. 182, 8. W. Schulz, Das Steinkreuz an der Weißenmühle steht wieder, Halle 1954, S. 275, 9. R. Hoffmeier, Denkmalschutz im Kreis Eisenberg, Eisenberg 1956, S. 29, 10. C. Leven, Fund an einem Feldkreuz, TT-Ausg. Gera, Weimar 1956, 11. P. Heinecke, Von Grenzsteinen und Steinkreuzen, Eisenberg 1960, S. 129, 12. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 62, 13. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 43-44, 14. G. Kemnitz, Heimatliche Streifzüge, Gera 1971                        

verschollene Objekte:

Gösen, Saale-Holzland-Kreis, Steinkreuz, ca. 1,2 km südsüdöstl. des Ortes, westseitig an der höchsten Stelle der Straße nach Eisenach (L 1071), oberhalb der heutigen Autobahnbrücke, Flur: ‘Beuche / Naumburger Straße’

nach Lit. P. Heinecke, 1970, stand das Steinkreuz lat. Form mit nicht überlieferten Maßen noch vor dem 1. Weltkrieg, sein Verbleib unbekannt; das Denkmal ist auf einer Zeichnung von K. Rudolph, Jena, um 1900, abgebildet (Mitt. P. Heinecke, Eisenberg, Nachlass R. Künstler, Saalfeld)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 12, Nr. 3 m. Abb. 8 (Zeichnung um 1900), daraus: 2. P. Heinecke, Wahrzeichen unserer Heimatgeschichte, in: Eisenberger Rundschau, 3. Jan., S. 1, Eisenb. 1963 u. Vermißte Steinkreuze, in: Thüringer Tageblatt, 10. Sept., S. 213, Weimar 1970, 3. H. Deubler - R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 12

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kopie lit. f. stoerzner 1988 goesen