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Bad Gottleuba - Berggiesshübel, OT Bad Gottleuba, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, A: südöstl. des Ortes, ca. 130 m vor der Einmündung des aus Gottleuba bergauf führenden 'Vierzehn - Nothelfer-Weg' in die 'Kurvenstraße' (westl. der markanten Nord-Süd-Schleife), am abzweigenden Hohlweg - die frühere, im Bereich hohlwegartige, alte Wegführung von der Ortskirche auf den Augustusberg, die die Kurvenstraße geradlinig durchschneidend auf die Höhe führte, Flur: 'Weiße Marter', Steinkreuz, Benennung: 'Vierzehn Nothelfer' (Ang. G. Müller-H. Quietzsch; nach Ang. H. Torke Flurname u. Benennung nicht zutreffend, s.u.)

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Obertägige Maße: Höhe 1,23 m, Br. 1,15, T. 0,30, breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit eingetiefter Darstellung eines Dolch oder Messers sowie je am Kreuzarm ein gleichschenkliches linear eingetieftes Kreuz (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Ostsüdöstlich vom Ort, am Verbindungsweg von der Kirche zur Straße zum Augustusberg, in der Spitze der Wegegabel westlich der Straßenkehre. 1 Steinkreuz. 'Vierzehn Nothelfer' (Inschrift auf beiliegender junger Steinplatte). 'Weiße Marter'. Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, mächtig. Sandstein. NNO-SSW. WNW-Seite, auf dem Kopf beginnend und bis über die Kreuzung reichend, vertieft eingehauen: Dolch; auf den Armen eingehauen: je ein lineares gleichschenkliches Kreuz. Höhe: WNW-Seite 120 cm, OSO-Seite 112 cm, Breite: 113 cm, Stärke: 30 cm. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; geringfügige alte Kantenabschläge. Keine Gefährdung. Geschützt seit 3. 7. 1972. Sagen: a) 14 Nothelfer in den Hussitenüberfällen 1430. b) 1809 sächsischer Soldat erschossen. c) Hier stand eine alte Bergmannskapelle, die nach den '14 Nothelfern' der katholischen Kirche benannt worden war (Meiche). Altbekannt. (Textkopie)

urheber g. a. kuhfahl 1928 urheber h. torke 1990
urheber g mueller-h. quietzsch 1977

Ang. Lit. Horst Torke, 1990:
Oberhalb der Kirche von Bad Gottleuba, an deren Stelle im Mittelalter eine Befestigungsanlage, wohl mit zum Schutze des Steigs am Gottleuba-Übergang, vorhanden war, steht an dem zum Augustusberg führenden Weg ein weiteres Steinkreuz. Erstmals wird das Kreuz 1879 erwähnt: 'Bei Gelegenheit einer Wegebesserung ward hier ganz in der Nähe der Stadt ein altes Steinkreuz in andere Lage gebracht und hierbei entdeckt, daß ein Schwert und zwei Kreuze in den Stein gemeisselt waren. Der Ort, wo das Kreuz steht. läßt mit Wahrscheinlichkeit darauf schließen, daß dasselbe wohl Bezug hat zu der Sage von den 14 Nothelfern (Notiz ohne Verf., in: Über Berg und Tal, Bd. 1, 1879, S. 173). Damit ist willkürlich ein Zusammenhang zwischen diesem Kreuz und einer Sage aus der Zeit der Hussitenkriege hergestellt worden, für den kein Nachweis gegeben ist. Leider wurde diese einmal geäußerte Verbindung in der Folgezeit immer wieder aufgegriffen, was dazu führte, daß man auf den Standort des Kreuzes den Namen 'Die vierzehn Nothelfer' übertrug (Eine Steinplatte mit dieser Bezeichnung wurde 1902 durch den Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz beim Steinkreuz aufgestellt). Das ist erwiesenermaßen falsch, denn ein Flurstück mit dieser Bezeichnung befindet sich mehrere hundert Meter entfernt in südlicher Richtung (Nach dem Flurnamenverzeichnis des Staatsarchivs Dresden im ehemaligen Forstrevier 15 gelegen, diese Angabe deckt sich mit der Eintragung des Flurnamens 'Nothelfer' im Meilenblatt). Das stattliche Steinkreuz wurde 1978 wieder an der alten Stelle aufgerichtet, nachdem es ein nebenstehender Baum, den der Sturm entwurzelte, aus dem Fundament gerissen hatte. (Textkopie)   

Quellangaben: Lit.: 1. Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 40, S. 43, 60, 62 m. Abb. 17 (Kopie) 

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aquarell unbekannter meister gasthof hillig

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 288-291, Nr. 188, Gottleuba (Bad), Kr. Pirna, Mbl. 5149 (102), S 21,55 / O 14,0 m. Abb. 221 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 78, S. 84/127 m. Abb. 4 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 90, 3. Lempke, Ein steinernes Kreuz bei Gottleuba, in: Über Berg und Tal, 1881, Nr. 6, S. 329, 4. M. Herschel, Beitrag zur Steinkreuzkunde, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1906, Bd. 4, H. 1, S. 5-11, 5. A. Meiche, Zur Steinkreuzforschung, Neues Archiv für Sächs. Geschichte, 1919, Bd. 40, S. 195, 6. A. Klengel, Mord- und Sühnekreuze. Rund um den Geisingberg. in: Monatsbeil. zum Boten vom Geising und Müglitztel - Zeitung, 1924, S. 7 u. Sagenbuch des östlichen Erzgebirges, S. 197-198, 7. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8. Jg., 1934, Nr. 9-10, S. 68/70/72 u. Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 290, 8. R. Kutsche, Von den alten Steinkreuzen bei Gottleuba, in: Über Berg und Tal, 1936, Nr. 9, S. 142-143, Nr. S. 179, 9. S. Lange, Von Schwedenkreuzen und Gespenstersteinen, in: Kulturvorschau Kreis Pirna, März 1956, S. 4, 10. W. Jobst-H. Grundig, Um Gottleuba, Berggießhübel und Liebstadt, in: Werte der deutschen Heimat, Berlin 1961, Bd. 4, S. 87

(Kopie Aquarell, unbekannter Meister, Standort: Gasthof Hillig, Bad Gottleuba)

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L. d. B. in Bad Gottleuba-Berggiesshübel: besonderer Stein, Bad Gottleuba,Steinkreuz „Vierzehn Nothelfer“, Spätmittelalter, ostsüdöstlich des Orts, am Verbindungsweg von der Kirche zur Straße zum AugustusbergDolch und Kreuze eingehauen, Schutz seit 3. Juli 1972, m. Foto

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Bad Gottleuba B: nordöstl. des Ortes auf der Höhe, ostseitig an der ‘Hohe Straße’ (S 173), ggü. der aus Gottleuba kommenden Fahrstraße 'Dürrenberg' (etwa ggü. des Südendes des westseitigen Panoramaparkplatzes), Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 1,40 m, Br. 0,70, T. 0,45, Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gedrungenem Kreuzstand, Kopf und Arme gerundet, Schafterweiterung, vertieft eingehauenes Schwert oder Messer (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Nordöstlich vom Ort, ostnordöstlich an der Straße Berggiesshübel - Hellendorf, im Nordostwinkel der Kreuzung des von Gottleuba kommenden Weges, 3 m von der Straße, 3 m vom Weg. 1 Steinkreuz. Arme und Kopf zur Kreuzung zu verjüngend, Schaft schlank und nur leicht verjüngend. Sandstein. NNW-SSO (Ausrichtung). ONO-Seite, auf dem Schaft, bis in die Höhe des Armansatzes reichend, vertieft eingehauen: Schwert oder Messer mit leicht gebogener Klinge, Spitze nach oben weisend, oder langgeschmiedete Sense. Höhe: WSW-Seite 128 cm, ONO-Seite 131 cm, Breite: 71 cm, Stärke: 41 cm. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; alt Abschläge, besonders an den Armkanten. Keine Gefährdung. Geschützt seit 27. 7. 1972. Keine Sagen bekannt. Altbekannt. (Textkopie)

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Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 41, S. 20, 62

urheber g. mueller-h. quietzsch 1977 urheber g. a. kuhfahl aus 1927

verschollene Objekte:
Bad Gottleuba, Flurdenkmal, Benennung: 'Weiße Marter'
Ang. Lit. Horst Torke, 1990:
Bis ins 18. Jh. wird eine 'Weiße Marter' bei Gottleuba genannt, die schon 1548 im Amtserbbuch Pirna erwähnt wurde (Staatsarchiv Dresden, Loc. 40094, Amtserbbuch Pirna 1548, Bl. 83a). Hier werden bei Gottleuba 'ein freien forst, adder Stadthaw, darzcu drey freier wege' angegeben, davon einer 'obwendig Baltazar Voigts, bei der weysen martter hinein'. Auch in der Neuen Holzordnung 1591 findet sich bei der Beschreibung des Amtswaldes 'Die Retzschbach' ein Hinweis auf die Marter, ohne daß sie dadurch genau lokalisiert worden wäre: 'Die Retzschbach fehet sich am Leichengrundlein (dem heutigen Mariengründel) an, Gehet biß an die Weiße Marter und von dannen an die Hellendorffer und Ertmannßdorffer felder ...' (Staatsarchiv Dresden, Loc. 7369, Amt Pirna 1510-1696, Bl. 120b). Den exakten Standort des Mals zeigen Forstkarten aus dem 18. Jh. (Staatsarchiv Dresden, Kartensammlung, Fach 162, Nr. 46, Gottleuba und Umgebung) und das Meilenblatt (Staatsarchiv Dresden, Außenstelle Freiberg, Große Kopie der Meilenblätter, 1820-1826 hergestellt) an. Danach stand die Weiße Marter dort, wo der Mittlere Ratzschbachweg auf die Straße nach Hellendorf stößt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 42, S. 12, 20

verschollene Objekte:                                                                                                                                                                                                                                            Ang. G. A. Kuhfahl: Bad Gottleuba, Steinkreuz am Hellendorfer Weg, nach einer Aktennotiz vom Jahre 1500 an einen Bauer als Schleifstein verkauft worden (G. A Kuhfahl, 1928, S. 225, Verz. II, verschwundene Steinkreuze)

Quellangaben: Lit.: 1. G. Müller-H. Quietzsch, 1977, S. 290-293, Nr. 189 Gottleuba, Mbl. 5149 (102), N 19,2 / O 12,1 m. Abb. 222 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928, Nr. 79 m. Abb. S. 96 (Kopie, Farbaufnahme, Zustand 1927) u. 1936, Nr. 91, 3. M. Herschel, 1906, S. 4, 4. A. Klengel, 1924, S. 7, 5. G. Müller, 1934, S. 79, 6. R. Kutsche, 1936, S. 142, 7. Jobst-Grundig, 1961, S. 87, G. Müller, 1964, S. 290

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L. d. B. in Gottleuba: besonderer Stein, Bad Gottleuba, Steinkreuz, Spätmittelalter, nordöstlich des Orts, ostnordöstlich an der Straße von Berggießhübel nach Hellendorf,Sensenklinge oder Klingenwaffe eingehauen, Schutz seit 27. Juli 1972, m. Foto
 

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