steinkreuz muenschenlohra
standort eingang klostergelaende muenschenlohra
st. gangolf basilika muenschenlohra

Großlohra, OT Münchenlohra, Lkr. Nordhausen, Zufahrt Klostergelände, in ca. 3 m Höhe bündig vermauert (ehem. Gut)

Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,40, auf etwa ovaler Grundplatte im kräftigen Relief hervorgearbeitetes Kreuz mit lilienblattartig verzierten Enden und markanter Schafterweiterung, evtl. symbolisch Dreipass-Darstellung (Verf.) in Lit. J. Löffler mit griechisch-orthodox beschrieben, Material Kalkstein; der Stein ist angeblich der letzte Rest einer alten Kapelle (Lit. Krönig, 1914) 

Geschichte Kloster Münchenlohra:

im 12. Jahrhundert Stiftung des Klosters durch die Grafen von Lohra (Lare), Bau der romanischen Basilika als Nonnenklosterkirche (ca. 1170) als Nonnenkloster (Benediktinerinnen, später Augustinerchorfrauen) urkundlich belegt; 1525 Zerstörung der Klosteranlage und erste Vertreibung der Nonnen im Bauernkrieg; Betrieb der Anlage als Gut, als gräfliche, später als preußische Domäne, Verfall und Abriss der Gebäude; 1882-85 Wiedererichtung der Kirche in ihrer heutigen Gestalt; nach 1945 Verfall der Domänengebäude, Abriss des Gutshauses (Quelle: ...muenchenlohra.de)    

Quellangaben: Lit.: 1. Johannes Löffler, Katalog der Steinkreuze, in: Paul Grimm, Die Ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmäler des Kreises Nordhausen, Nordhausen 1974, S. 98, Nr. 128 m. Abb. T. 14 f, 2. C. Duval, Bau- und Kunstdenkmäler der Prov. Sachsen, XII, S. 129 (Ang. in: P. Grimm) 3. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 90, Nr. 195 m. Abb. 209, daraus: 4. J. Schmidt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Grafschaft Hohenstein, Halle 1889, S. 219, 5. F. Krönig, Steinerne Denkmäler in unserer Heimat, Duderstadt 1914, S. 59, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 49, Nr. 220                   

standort bei den drei kreuzen

Großlohra, OT Friedrichslohra, Lkr. Nordhausen, nördl. des Ortes ostseitig an Straße nach Niedergebra, Grünanlage ggü. der Zufahrt Sportplatzgelände, Flur ‘Bei den drei Kreuzen’

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,32, T. 0,16, vermutlich Rest eines Steinkreuzes aus Kalkstein, B: Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,48 T. 0,19, Steinkreuz aus Kalkstein mit breitem, konisch verbreiterten Schaft und gerundeten Enden; partielle Beschädigungen; nach Lit. J. Löffler soll hier ein Gefallener des Dreißigj. Krieges begraben liegen, C: Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,25, T. 0,22, ebenfalls verbliebener Rest eines einstigen Steinkreuzes aus Kalkstein mit kerbartiger Vertiefung auf dem Scheitel, evtl. als Wetzrille mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen deutbar, s. Einf. (Verf.) das Fragment wurde 1974 in unmittelbarer Nähe im Feld gefunden; eine Sage berichtet der christliche Glaubensbote Bonifatius habe die drei Kreuze errichtet als hier seine Kutsche samt Pferde versank und er glücklich überlebte (Lit. Ehrhardt, 1929)  

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler s.o. S. 96, 2. F. Störzner s.o. S. 85-86, Nr. 181/182/183 m. Abb. 186-189, daraus: 3. K. Erhardt, Die steinerne Jungfrau im Helbetal in der Sage, Flarchheim 1929, S. 361-362, 4. R. Krieg Die Steinkreuze am und im Harz, Magdeburg 1922, H. 9, S. 139, 5. K. Th. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1931, S. 182, Nr. 38

steinkreuz grosslohra andere seite
standort

Großlohra, Lkr. Nordhausen, A: ca. 4,5 km südwestl. des Ortes im oberen Helbetal, am Waldweg, der am ‘Haus an der Helbe’ (Wegegabel zum Feuergrund) steil bergauf in nördl. Richtung führt, nach ca. 200 m ostseitig, ‘Steinerne Jungfrau’

Maße ab Fundament: Höhe 1,88 m, Br. 0,98, T. 0,23, das breitflächige mit got. Nasen besetzte Steinkreuz aus Kalkstein, Schaft keilförmig verbreitert, gedrungener Kreuzstand, zeigt auf der Ansichtsseite linear eingetieft eine runde nicht mehr deutbare Darstellung, sowie darunter eine fünfzeilige got. Inschrift, wovon nur noch ‘anno mccc...’ gelesen werden konnte (Krönig, 1914)

Rückseite über Quer- u. Längsbalken nur noch erahnbar Christus am Kreuz, darunter links kniender Adorant mit aufsteigendem Spruchband: ‘miserere mei deus’ (Gott, erbarme dich meiner), unten rechts Honsteiner Wappen (schachbrettartig, 12 Felder); das Denkmal steht auf einem von Holzbohlen achteckig eingefassten aufgemauerten Natursteinsockel; Flurnamen lauten ‘Bei der steinernen Jungfrau’ und ‘Schweinsrück’

lit. nachweisliche Überlieferungen:                                                                                                                                                                                                                ‘1446: In diesem Jahr rannt der von Reinstein vor die beiden Dörfer Grabe in dem Mühlhäusischen Gerichte, und nahmen ihnen alle ihr Vieh, aber die von Mühlhausen folgeten ihnen nach und nahmen ihnen das meiste Teil des Viehs wieder ab, und ward Hans Immenroldt, ein ehrlicher Bürger, darüber im Helme- Thale erschossen, und ihm ist ein Stein oben am Thale nach Lohra zu gesetzt in die Bonifacii 1446’ (5. Juni 1446, Lit. Jordan, 1900)

Die wohltätige Tochter eines Grafen von Lohra brachte den Armen Geschenke und pflegte die Kranken. Auf dem Wege zu einer Köhlerfamilie wurde sie hier von Räubern überfallen und umgebracht. Ihr Vater ließ das Kreuz setzen - Adelheid, eine Tochter des Grafen von Lohra (R. Heinrich von Lohra) ließ das Steinkreuz dort errichten, wo ihr Vater in einer Schlacht mit den Mühlhäusern ums Leben gekommen war (Duval, 1842)

Margarethe, die Tochter eines Holzhauers zu Lohra liebte den Sohn des Turmwächters Siebert. Der eifersüchtige Jäger des Grafen von Lohra brachten den Geliebten und das Mädchen um. An der Mordstelle wurde das Steinkreuz errichtet (Krönig, 1894)

Magdalena, die Tochter eines Holzhauers zu Lohra sei hier von Räubern erschlagen worden als sie ihrem Vater das Essen brachte (Silberborth, 1932, weitere ähnliche Sagen)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o. S. 86-87, Nr. 184 m. Abb. 193/194, daraus: 2. J. Schmidt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Hohenstein, Halle 1889, S. 113 m. Abb., 3. C. Duval, Schloss Lohra und seine Umgebung, Sondershausen 1842, S. 38-40, 4. F. Krönig, Sagen aus der Grafschaft Hohenstein, Nordhausen 1894 u. Das Helbetal, 1909, S. 161-162 u. Steinerne Denkmäler in unserer Heimat, 1914, S. 44, 5. R. Jordan, Chronik der Stadt Mühlhausen in Thüringen, Mühlhausen 1900, S. 127-128, 6. K. Sellmann, Die steinerne Jungfrau, Mühlhausen 1905, S. 151-152, 7. H. Heine, Heimatbuch für Nordhausen und die Grafschaft Hohenstein, Nordhausen 1908, S. 119-121, 8. R. Bürner, Sühnesteine, Erfurt 1915, S. 121, 9. R. Krieg, Die Steinkreuze am und im Harz, Magdeburg 1922, H. 9, S. 140 Abb. 8, 10. O. Busch, Nordwestthüringer Sagen, Mühlhausen 1925-26, S. 198-200, 11. K. Ehrhardt, Die steinerne Jungfrau im Helbetal (Sage, Dichtung, Geschichte), Flarchheim 1927, S. 14-18 m. Abb., 12. K. Th. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1931, S. 182, Nr. 51, 13. M. Silberborth, Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage, Nordhausen 1932, S. 21-22/91-94, 14. H. Köber, 1959, S. 126, Nr. 41 u. 1960a, S. 49, Nr. 216, 14. J. Löffler, 1974, S. 95, Nr. 117 m. Abb. 14, 15. H. Riedel-M. Sünder, Sagen aus Mühlhausen und seiner Umgebung, Mühlhausen 1982, S. 25-26, Internet: 1. ...erlebnisbauernhof-online.de-Das Helbetal, 2. ...thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Sagengeheimnis-legendaeres-Steinkreuz-in-der-Hainleite-290397566

Die Steinerne Jungfrau

gedenkkreuz lothar thor detail inschrift

Großlohra B: ca. 150 m nördl. von Objekt A, westseitig am Weg

Hölzernes Gedenkkreuz mit steinerner Inschriftstafel für den 19 jährigen Lothar Thor aus Friedrichslohra, der hier durch Fundmunition aus dem 2. Weltkrieg 1953 zu Tode kam

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...geocaching.com-Steinerne Jungfrau

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