steinkreuz gudensberg andere seite
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Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis, A: an der alten Kasseler Straße am Abzweig nach Dissen, unter markanter Baumgruppe, ‘Kasseler Kreuz’

Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,66, T. 0,28, das Unsymmetrie aufweisende Steinkreuz aus durch Auswitterung perforiertem Sandstein steht von Basaltblöcken eingefasst unter einer markanten Baumgruppe; um 1542 wurde das Flurstück ‘am Kreuz’ genannt; nach der Sage wurde die Stadt Gudensberg im Jahre 1387 hart belagert; ein Bürger übte Verrat, indem er dem Feind gegen eine hohe Geldsumme versprach die Stadt in Brand zu setzen; als das Feuer bekämpft wurde waren die Stadtmauern wenig besetzt und der Feind drang in die Stadt ein; der Verrat wurde offenbar; der Täter floh und wurde auf dem Kasseler Wege gestellt und sogleich gerichtet, wobei man ihm die Zunge herausriss und ihn am Platze lebendig begrub; wenig später errichtete man das Steinkreuz an dieser Stelle (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 90, daraus: 2. Dr. H. Brunner, Geschichte der Stadt Gudensberg u. Gudensberg: Schloß u. Stadt, Kassel 1922, 3. H. Heintel, Steinkreuze und Kreuzsteine, Hess. Gebirgsbote 70, 1969, S. 10, 4. W. Kehm, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, unveröfftl. Manuskript, AGD Archiv, 5. W. Lange, Über Steinkreuze, 1909, Nr. 2 u. 3

kreuzstein gudensberg andere seite
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Gudensberg B: Besser Straße, an Nordostecke Autobahnunterführung, nördl. Ortsrand           

Obertägige Maße: Höhe 0,67 m, Br. 0,45, T. 0,13, der Kreuzstein aus Sandstein mit Schrägabschlag am Kopf ist beidseitig arg abgewittert; beide Seiten zeigen erhaben im Relief ein Balkenkreuz von 5 cm Balkenbreite; das Denkmal stand früher einen Steinwurf weiter nördl. an dem heute noch dort befindlichen Feldwirtschaftsgebäude ostseitig der Straße nach Besse

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling s.o. S. 90-91, daraus: 2. W. Kehm, 3. H. Heintel, 4. Dr. Liebers, Heilige Steine im Hessenland, Kurhess. Erzieher 10, 1936, S. 143

verschollene Objekte: Gudensberg, ein Steinkreuz soll am Wege von Gudensberg nach Metze gestanden haben, daher wurde es ‘Metzer Kreuz’ genannt; in der Ortsgeschichte zur 900-Jahrfeier der Gemeinde Obervorschütz steht: ‘zum Gedächtnis an das für Hessen siegreiche Treffen (1350 - Heinrich II. gegen Mainz) war an dieser Stelle ein steinernes Kreuz errichtet worden. Noch im Jahre 1423 wird dasselbe in einer Gudensberger Handschrift erwähnt: min geit geyn Obernforschucze, benedir dem crucze’ 

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling s.o. S. 91, daraus: 2. H. Brunner, Gudensberg: Schloß und Stadt, Kassel 1922

steinkreuz dorla andere seite
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Gudensberg, OT Dorla, südl. Ortsrand, östl. am Ende der alten Frankfurter Straße                              

Obertägige Maße: H. 0,67 m, Br. 0,55, T. 0,28, das sandsteinerne breitflächige Kreuz mit einigen erheblichen Beschädigungen ist zeichenlos und dürfte hinsichtl. seiner Machart ein sehr hohes Alter besitzen, indem nur durch Ausrundungen ein gedrungener Kreuzstand auf breitem Stamm entsteht; das Steinkreuz, sowie jenes von Elbenberg bei Naumburg, wird mit der sog. ‘Bundesherrenfehde’ in Verbindung gebracht; dabei handelte es sich um blutige Feindseligkeiten innerhalb der Ritterschaften von Niederhessen und Waldeck, in der Zeit etwa von 1440-1454, wegen Waldnutzungs- u. Zehntrechtstreitigkeiten; nach der allgemeinen Literatur u. örtlichen Überlieferungen wurde am 8. Juni 1454 bei Dorla Hermann Hund, Heinrich Schenck zu Schweinsberg, Hans von Born, Heinrich von Wallenstein und Heinrich (Henne) von Grifte von Johann von Meisenburg und dessen Gefolgsleuten überfallen und erschlagen; in einer Beschreibung des Dorfes Dorla wird dafür ein ‘Monument bei Dorlen’ erwähnt und ‘der Platz wo dies geschehen, bezeichnete später ein Steinkreuz mit eingehauener Inschrift’; eine Identität mit obigem Steinkreuz ist wohl nicht mehr feststellbar, vielmehr spricht der Standort am Ortsrand an der im Mittelalter bedeutsamen Fernstraße Kassel-Frankfurt für ein Sühnekreuz, dessen ursprünglicher Setzungsgrund längst in Vergessenheit geraten ist (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling s.o. S. 89-90, daraus: 2. Dr. H. Brunner, 3. H. Heintel, 4. W. Lange, 5. G. Landau, Ritterburgen in Hessen, S. 225

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