steinkreuz hameln
standort

Hameln, OT Holtensen, Lkr. Hameln-Pyrmont,     Hamelner Stadtforst, ca. 700 m westl. des        Bismarkturmes, östl. an der Straße Am Schöt,     ‘Brüdersteine’ (Wesersandstein)

andere seite
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die sich sehr ähnelnden, verbliebenen Gegebenheiten, sowie der Befund beider Denkmale lassen vermuten, es handelte sich ursprünglich um zwei Steinkreuze mit Kreuzarmwinkelstützen, gefertigt vom gleichen Steinmetz, denen irgendwann die Köpfe u. Arme abgeschlagen wurden (Verf.)

A: l. Höhe 0,75 m, Br. 0,40, T. 0,30, fragmenthaft erhalten herausgearbeites griechisches Kreuz in eingerillter Kreislinie, darunter ein kleines lineares Kreuz; die kleinen Löcher im Mittelpunkt beider Kreuze sind die Zirkelansatzpunkte des Steinmetz; nach der Sage sollen sich hier zwei Brüder im Streit um ein Mädchen umgebracht haben, das danach all jährlich die Denkmale mit Waldblumen schmückte

B: Obertägige Maße: Höhe 1,03 m, Br. 0,60, T. 0,20, am Schaftende Kreuzarmwinkelstützen erkennbar, die mit den oberen beschädigten ein rundes Kreuzungsfeld ergeben, das in eingerillter Kreislinie ein erhaben herausgearbeitetes breitrandiges griechisches Kreuz zeigt; Ansätze der Kreuzarme erkennbar (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 136-137, daraus:      2. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 2, 14, 3. F. Meissel, Sagen und Geschichten aus dem Kreise Hameln u. dessen nächster Umgebung, 3. Aufl., Hameln 1924, S. 38, 4. H. Viebrock , Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1908, S. 239, 5. A. Wipprecht, Kreuzsteine in Niedersachsen, Hannover 1924, S. 86, 6. A. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, Hannover o.J., S. 111

grabplatte gerhart v. benthe
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detail hinweistafel vor ort

Hameln, C: Heimatmuseum, Osterstr. 9, Maße: Höhe 1,35 m, Br. 1,0, T. 0,12, die Kreuzsteinplatte aus rotem Sandstein ist durch Abblätterung partieller Flächen und diverser Ausbrüche am Rand beschädigt; die Ansichtsseite zeigt die eingerillte Darstellung eines lat. mit großen Nasen besetzten Balkenkreuzes auf Halbkreisbogen stehend, dessen Enden von einer gotischen Miniuskelinschrift kreisförmig umlaufen werden, wovon entzifferbar ist: ‘anno d...m...mcccc i d...e xx iun... heneke kellermann +’ (im Jahre des Herrn 1400 am 20. Juni starb Heneke Kellermann) ursprünglich, nach Fr. Sprenger, stand das Denkmal am Brücker- oder Wesertor; nach alter Überlieferung ‘unter dem Hauptthore an der capella Mariae ante pontem’, später am Langen Wall, eingemauert am alten Waisen- oder Armenhaus; der Kreuzstein soll angeblich für einen wegen Versetzung eines Grenzsteines Gestraften gesetzt worden sein (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o. S. 135 daraus: 2. Hesse, S. 137, 3. Hoffmann, 1935, S. 2, 13, 4. Mithoff, 1871, S. 57, 5. A. Ostermeyer, Denk- u. Kreuzsteine, die von sich reden machten, Deister Weser Zeitung, 11. 3. 1978, 6. E. Spanuth, Kreuz- und Denksteine nach A. Hoffmann, AGD Archiv Niedersachsen, Elze 1976, 7. Fr. Sprenger, Geschichte der Stadt Hameln, Hannover 1826, S. 201, 8. A. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1908, S. 236

Hameln, D: Heimatmuseum, Osterstr. 9, Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,83, T. 0,15, das Denkmal aus rotem Sandstein scheint ein Steinkreuz gewesen zu sein, dessen Schaft und linker Kreuzarm fehlt, mit einem ausgeprägt gestalteten Rundteil im Kreuzungsfeld; darin ist auf vertiefter gerahmter Kreisfläche ein gleicharmiges nasenbesetztes Kreuz herausgearbeitet mit ausgeschweiften Enden; die randumlaufende Inschrift ist nicht mehr entzifferbar; nach Lit. Müller-Baumann stünde das Denkmal auf seinem rechten Kreuzarm aufgestellt; nach Heimatforscher E. Spanuth wurde das Denkmal vor langer Zeit aus der Weser geborgen und am  Haspelmathturm aufgestellt, ein Teil der heute rekonstruierten alten Stadtbefestigung (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 136, daraus: w.o.

Hameln, E: Stadtkern, Michaelishof, ‘Grabplatte Gerhart von Benthe’, Maße: Höhe 1,90 m, Br. 0,90

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort

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Hameln, F: Heimatmuseum, Osterstr. 9, ‘Siebenlinge-Stein’, Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,80, der unter der Bezeichnung ‘Siebenlinge-Stein’ bekannte Erinnerungsstein aus Sandstein der Stadt Hameln erinnert an Geburt und Tod von Siebenlingen; das Denkmal setzt sich aus zwei Elementen zusammen, einer rechteckigen Sandsteinplatte, die im Relief ein Kruzifix mit Wappen zeigt, darunter kniende Adoranten und die verstorbenen Siebenlinge; die zweite Platte darunter zeigt eine hervorgearbeitete Inschrift in Majuskeln:

ALHIER EIN BÜRGER THIELE RÖMER GENANNT / SEINE HAUSFRAU ANNA BREYERS / WOHLBEKANNT / ALS MANN ZÄHLTE 1600 JAHR / DEN 9. JANUARIUS DES MORGENS 3 UHR WAR / VON IHR ZWEY KNÄBELEIN U. FÜNF MÄDELEIN /            AUF EINE ZEIT GEBOHREN SEYN / HABEN AUCH DIE HEILIGEN TAUF ERWORBEN / FOLGENDS DEN 20. 12 UHR SEELIG GESTORBEN / GOTT WOLLE IHN GEBEN DIE SÄLLIGKEIT / DIE ALLEN GLÄUBIGEN IST BEREIT / OBIGES ORIGINAL =DENKMAL HAT DURCH DIE GÜTE / DES HERRN BÜRGERMEISTER DOMEIER, DER JETZIGE / GERICHTS SCHREIBER HOPPE, WIEDER ERHALTEN / UND AUFGESTELLET IM JAHRE 1818                                                                             

ursprünglich befand sich das Original, s.o.l., des Siebenlinge-Steines im Kreuzgang des Hamelner Münsters St. Bonifatius; im Jahre 1818 erfolgte die Befestigung an der Hauswand des abgegangenen Geburtshauses schräg ggü. des heutigen Standortes der Kopie, an der Rückseite der Marktkirche St. Nicolai (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort

verschollene Objekte: Hameln, 1. Steinkreuz mit Jahreszahl 1282 östl. außerhalb der Stadt bei der Kalvarienstätte, etwa im Bereich Hastenbecker Str. Abzweig Marienthaler Str.; das Denkmal wurde bereits 1293 urkl. erwähnt und ist vermutlich beim Bau der Chaussee nach Hannover zerschlagen worden (Quelle: 1. M.-B. S. 137, daraus: 2. Sprenger, 1826, S. 25, 3. Dobbertin, 1970, S. 79) 2. Kreuzstein (gleicher Standort) der wie folgt beschrieben wurde: Christus mit Schächern am Kreuz abgebildet, andere Seite an Händen gebunden auf einem Stuhl sitzend; in den vier Ecken befanden sich die Insignien der vier Evangelisten; Jahreszahl nicht mehr lesbar gewesen; Urkunden berichten von ‘Creutz Steine’, ‘Crucem lapideam’ u. ‘Steine in Kreuzform’ (Quelle: Lit. M.-B.)

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