standort auf der masch

Harsum A: OT Borsum, Lkr. Hildesheim, Parkgelände nordöstl. im Ort, Flur ‘Auf der Masch’ bei Prozessionskreuz, Kreuzstein

kreuzstein borsum andere seite

Maße ab Sockel: Höhe 0,63 m, Br. D. 0,78, T. 0,20, der verbliebene Rest eines ursprünglichen Kreuzsteines aus Sandstein mit rundem Oberteil, Schaft durch Abbruch verlorengegangen, ist auf einem roh belassenen Findlingsblock verankert und zeigt auf beiden Seiten die gleiche Darstellung: auf vertiefter, gerahmter Kreisfläche ein erhaben im Flachrelief herausgearbeitetes gleicharmiges nasenbesetztes Kreuz, dessen Enden nahtlos in den Rand übergehen; das Denkmal wurde im Jahre 1937 bei Erdarbeiten auf dem Grundstück des Schmiedemeister Knieke, oberhalb des Platzes entdeckt; die recht beachtliche Eintiefung oben ist nicht als Beschädigung im eigentlichen Sinne zu sehen, sondern rührt durch das Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen her, s. Einf. (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-Günther E.H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 118-119, Nr. 3726.6 m. Abb., daraus: 2. H. Blume, Denkmalschutz, Der Landkreis Hildesheim-Marienburg, Bremen-Horn 1964, S. 366 u. 1968, S. 219, 3. A. Söding, Der Dom, Hildesheim 1951, S. 45-48, 4. J. Kohne, Ein wiederaufgefundener Kreuzstein in Borsum, in: Heimatbeobachter, 26. 9. 1937, S. 213

kreuzstein asel andere seite
standort grafeneiche

Harsum B: OT Asel, südl. Ortsende, Grünanlage an der Grafeneiche, Kreuzstein, ‘Schwedenstein’

Obertägige Maße: Höhe 1,80 m, Br. 0,79, T. 0,21, der hohe rechteckige Kreuzstein aus Sandstein, oben flach gerundet gestaltet, weist extreme Verwitterungsschäden auf und ist mehrfach entlang des Randes restauriert worden; die Rückseite zeigt ein breitbalkiges, auf Halbkreisbogen stehendes Kreuz, dessen Enden ohne Schlusslinien bis an die Ränder des Steines reichen; im Kopfbalken ein kleines eingeritztes, gleicharmiges Kreuz; imgrunde die typische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

die Vorderseite wird in der Lit. Müller-Baumann, die sich auf ältere Beschreibungen stützt, wie folgt beschrieben (frei übernommen): neben einem auf Kreisbogen stehenden Kruzifix kniet eine in Harnisch gehüllte, bärtige und barhäuptige Gestalt, zu deren Seite ein Vierpass mit Wappen und Kreuz darauf sich befindet, das im Stamm und einem Querbalken hakenspitzwinklig, im anderen Arm verkürzt knotenförmig ausläuft; unter der Darstellung eine wahrscheinlich in späterer Zeit eingebrachte Inschrift in Minuskeln, wovon nur lesbar ist: ‘...dem god gnedich sy...’; das im Volksmund  ‘Schwedenstein’ genannte Denkmal steht unweit der eindrucksvollen 800 Jahre alten Aseler Grafeneiche und soll sich ursprünglich am Westrand der Straße zwischen Asel und Drispenstedt befunden haben; nach der Sage bezeichnete es dort das Grab eines im Dreißigjährigen Kriege gefallenen schwedischen Offiziers (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-Günther E.H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 149, Nr. 3825.10 m. Abb., daraus: 2. H. Blume, Denkmalschutz, Der Landkreis Hildesheim-Marienburg, Bremen-Horn 1964, S. 366 u. 1955, S. 44 u. 1934, S. 33, 3. Th. Fette, Kreuzsteine, Tecklenburger Heimatkalender 1936, S. 65, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Nieders., Hildesheim/Leipzig 1935, S. 6, 36, 5. H. Jürgens-H. Lütgens-A. Nöldeke, Kunstdenkmale Landkreis Hildesheim, Hannover 1938, S. 18

standort harsumer holz

Harsum C: südwestl. Waldrand des Harsumer Holzes (‘Saubecksholz), ca. 200 m östl. des Stichkanal, ca. 850 m südwestl. des Harsumer Friedhofes am ‘Haseder Weg’, der zunächst am Ausbauende als Fahrweg in südwestl. Richtung durch den Wald und anschliessend am Waldrand entlang zum Stichkanal führt, Doppelbalken-Holzkreuz (Marienkapelle, nördl. am Ausbauende ‘Haseder Weg’, ggü. Friedhof)

doppelbalkenkreuz harsum marienkapelle harsum

Maße: Höhe 2,90 m, Br. 1,30, T. 0,15, das hölzerne Doppelbalkenkreuz mit gleichlangen Armen zitiert über die Querbalken Vers 18, 1. Kapitel, des Korintherbriefes: oberer Balken: ‘Das Wort vom Kreuze ist zwar denen / Torheit denen die verloren gehen’, unten: ‘Denen aber die selig werden ist es Kraft Gottes / 1. Kap. 18’

am Längsbalken zwischen den Querbalken ‘IHS’; bereits vor 200 Jahren wurde hier ein vergleichbares Ersatzkreuz für ein zerfallenes Kreuz mit lebensgroßen Christuskorpus errichtet, das ständig immer wieder erneuert wurde; nach der Sage schoss einst zur Nachtzeit der als wilder Jäger bekannte Adelige namens Robert aus Übermut auf den Gekreuzigten, doch traf er statt diesen seine dort für ihn betende Geliebte, Tochter des Harsumer Gutspächters, tödlich; im gleichen Augenblick, soll er entsprechend der Haltung als Jäger, mit angelegten Gewehr, in einen hölzernen Wegweiser verwandelt worden sein; das Denkmal wird als Station bei den alljährlichen Furprozessionen der katholischen Bevölkerung einbezogen (Verf. frei nach Lit. W. Müller-E.H. Baumann, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-Günther E.H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 116, Nr. 3725.7 m. skizze S. 115, daraus: 2. W. Multhaupt, Das Doppelbalkenkreuz am Unsinnbach, in: Aus der Heimat, Beil. der Hildesheimer Allgemeine Zeitung v. 23. 7. 1966, 3. Hild. Allgem. Zeitung v. 12./13. 1. 1974: Ein wilder Jäger gab dem Unsinn-Bach seinen Namen, 4. W. Rustmann, Alte Steine in neuer Fassung, Bilder und Sagen aus der Provinz Hannover, Hannover 1886, S. 45, Internet: 1. ...kulturium.de-Doppelkreuz mit Blick nach Hildesheim

verschollene Objekte:

Giesen, OT Ahrbergen, Lkr. Hildesheim, A: ein Kreuzstein soll auf dem Grundstück des ehem. Lehrerdiensthauses, ausgeganges Küstereihaus, gestanden haben (um 1988: Haus ‘Triftstr. Nr. 3’); es soll eine Skizze existieren, von dem seit der Kriegszeit verschollenen Kreuzstein, der auf einem breiten Sockel stand; er zeigte ein sorgfältig erhaben herausgearbeitetes lat. Wiederkreuz, dessen oberes Stammende und beide Balkenenden ohne Unterbrechung in die Umrandung übergingen (schriftl. Mitt. v. Herrn Nacke v. 24. 3. 1986) (Quelle: Lit.: 1. W. Müller, 1988 s.o. S. 116, Nr. 3725.5, daraus: 2. H. Blume, Sagen und Erzählungen aus dem Hildesheimer Land, Hildesheim 1968, S. 219)

OT Ahrbergen B: Heimatpfleger H. Blume verweist auf einen weiteren ‘stark beschädigten’ Kreuzstein bei Ahrbergen, nicht näher bekannten Standortes, hin, der verschollen ist (Quelle: Lit.: 1. W. Müller, 1988 s.o. S. 116, Nr. 3725.6, daraus: 2. H. Blume, Denkmalschutz, in: Die Deutschen Landkreise, Landkr. Hildesheim, 1964, S. 366 u. 1968 s.o. S. 219

Hildesheim, OT Sorsum, Kreuzstein, noch um 1920-30 soll sich nach einem Bericht über Kreuzsteine von August Söding der sog. ‘Nonnenstein’ auf einem Hofe in Sorsum befunden haben, ist aber dann unverständlicherweises zertrümmert worden (Quelle: Lit.: 1. W. Müller-G. E.H. B., 1988 s.o. S. 150, Nr. 3825.13, daraus: 2. A. Söding, Es steht ein stein am Wege ..., Hildesheim 1951, S. 51)

Hildesheim, am Westrand des nördl. Ausläufers des Finkenberges (222 m, zwischen den Ortsteilen Sorsum und Moritzberg), das heute verschollene Holzkreuz stand noch um 1960-70 innerhalb des Waldes, in dem ‘Kappbusch’ genannten Gebiet; das Denkmal trug nach Angabe von Dr. Wolf-Dieter Winter, Hildesheim, folgende Inschrift: ‘Ihrem letzten und unvergesslichen Sohn gewidmet von den tiefgebeugten Eltern Heinr. Fründl - El. Fründl, geborene ... 1838’ (Quelle: Lit.: 1. W. Müller ..., S. 150, Nr. 3825.14)

Hildesheim, südwestl. der Kernstadt am Steinberg (222 m), am Waldrand zum Hildesheimer Ortsteil Neuhof zu; von einem verschollenen Denkstein (Sühnestein) berichtet Karl Seifer: ‘Hier wurde vor Jahren ein Mädchen ermordet, und diese Tat ist mit dem Stein in der Umgegend noch heute gut in Erinnerung’ (Quelle: Lit.: 1. W. Müller ..., S. 150, Nr. 3825.12)

c.2007/19 www.kreuzstein.eu