standort

Bürgel, OT Hetzdorf, Saale-Holzland-Kreis, nordwestl. Ortsrand, ca. 70 m unterhalb des Friedhofes am Ende der Straße ‘Zur Hirtenhohle’, nordseitig auf dem dortigen Grabenrand, ‘Franzosen- oder Schwedenkreuz’

steinkreuz hetzdorf andere seite
detail standort

Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,48, T. 0,30 (Lit. G. Ost, 1962: 0,60 m, Br. 0,85, T. 0,30), das Steinkreuz aus rötlichem Sandstein einst lat. Form ist heute nur noch verstümmelt erhalten, es wurde im Jahre 1986 am Platze völlig zertrümmert vorgefunden, wobei die Bruchstücke weit verstreut umherlagen; auf dem Scheitel befand sich eine tiefe Kerbe (Mitt. von G. Werner, Balgstädt, aus: Lit. F. Störzner, 1988); die Kreuzarme wiesen unterschiedliche Ansatzhöhen auf (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

kopie lit. f. stoerzner 1988 aus 1964 kopie lit. f. stoerzner 1988

das Denkmal steht in der Flur ‘Franzosengrube’ und wird neben ‘Franzosen- oder Schwedenkreuz’ auch ‘Soldatenkreuz’ und nach Lit. M. Schneider, 1909, ‘Wetterkreuz’ genannt; der tiefe Graben, auf dessen nördl. Rand es steht, soll einst ein Hohlweg gewesen sein, heute als Abwassergraben aus dem Ort genutzt sowie zur illegalen Müllentsorgung; nach Lit. M. Schneider, 1930, soll unter dem Kreuz ein französischer Offizier begraben liegen, doch im Zuge einer Nachgrabung am 5. 5. 1930 konnten keine Funde gemacht werden (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) 

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 12, Nr. 4 m. Abb. 23 (1964) / 24, daraus: 2. M. Schneider, Flurnamen im Amtsbezirk Eisenberg, Eisenberg 1909, S.-A., MGAE 24/25, S. 217-274 u. Redende Steine, Eisenberg / Stadtroda 1930, MGAE 41/42, S. 154-163 m. Abb. 4, 3. R. Hoffmeier, Denkmalschutz im Kreis Eisenberg, Monatsschrift f. Kultur u. Heimatkunde I (1956) 2 , S. 10-11 u. Aprilheft, S. 10 u. Maiheft, S. 29-30, 4. P. Heinecke, Von Grenzsteinen und Steinkreuzen, Kulturspiegel f. Kreis Eisenberg 5 (1960) 9, S. 129-131, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 62, Nr. 409, 6. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 38 u. Es ist ein Kreuz mit den Kreuzen, Thür. Landeszeitung 43 (1987) 143, Juni 20, Weimar, 7. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Bezirk Gera, Gera 1976/78, S. 13/72

standort westseite oelberg

Bürgel, OT Lucka, Saale-Holzland-Kreis, ca. 800 m nordöstl. des Ortes am westl. Ausläufer der ‘Ölberg’ genannten Endmoränen-Erhebung (Fahrstraße folgen, die nördl. des Ortes, am Nordrand des Teiches von der Rodigaster Straße (St 2316) nach Osten führt, am Beginn der Linkskurve 130 m südöstl. im Wiesengelände), ‘Schwedenkreuz’ 

steinkreuz buergel-kucka kopie lit. f. stoerzner 1988 andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,72, T. 0,22 (ges. Länge 1,15), das breitflächige, arg abgearbeitete und partiell beschädigte Steinkreuz aus Kalkstein mit Schafterweiterung zeigt auf der Ansichtsseite ein linear eingetieftes auf der Spitze stehendes Schwert mit gerader Parierstange und rundem Knauf; rückseitig etwa im unteren Kreuzungsfeld eine 12 cm breite lochartige Vertiefung, die als markantes Abriebsmal deutbar ist, s. Einf.; im Grunde ist das Schwert ein Symbol des mittelalterlichen Blut- bzw. Hochgerichtes, oft auf Sühnesteinen zu beobachten, und weist als Darstellung auf Flurdenkmälern daraufhin, dass eine eventuell hier stattgefundene Untat vor dieser Institution verhandelt wurde (Verf.)

das Denkmal, dessen genauer ursprünglicher Standort unbekannt ist, soll während der Seperation im 19. Jh. auf das ‘Gemeindewiese’ genannte Wiesengelände umgesetzt worden sein, westl. des derzeitigen Platzes, wo es infolge von Versumpfung einsank; nahe nördl. die Gemarkungsgrenze zu Gniebsdorf; 1963 und 1973 ohne Ortsveränderung von den Eisenberger Bodendenkmalpflegern unter Leitung von P. Heinecke gehoben und neu aufgerichtet; damals in Lit. P. Heinecke, 1971, sogar als verschwunden angegeben; als 1974 erneute Gefährdung durch Viehtrift und Schilfbewuchs einsetzte, erfolgte die Versetzung durch K. Bauer, Eisenberg, um ca. 150 m nach Osten an den derzeitigen Platz; am einstigen Standort soll der Sage nach ein Reiter umgekommen sein (Lit. P. Lehfeldt, 1888); nach mündl. Überlieferung von G. Ost (aus: Lit. F. Störzner, 1988) habe das Kreuz ein Massengrab bezeichnet und soll ‘mit den Schweden zu tun haben’   

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 15, Nr. 8 m. Abb. 9 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, Herzogthum Sachsen-Altenburg, Bd. II, Jena 1888, S. 24, 3. H. Köber, 1960 s.o. S. 63, Nr. 413, 4. G. Ost, 1962 s.o. S. 36-37 m. 2 Abb., 5. P. Heinecke, Schützt die Steinkreuze II, 1971, 190, Aug. 12, Weimar, u. Mehr Sorgfalt bei Bodenfunden, Thür. Neueste Nachr. Ausg. Jena 21, 1971, 189, Aug. 12, Weimar, u. Richtig aufgestellt, Thür. Tagesblatt, 1971, 280, Nov. 25, Weimar, u. Das Kreuz von Lucke, TNN s.o., 1971, 290, Dez. 8, Weimar; 6. R. Künstler, Vorbeugender Denkmalschutz und die Erhaltung unseres Steinkreuzbestandes, Urgeschichte u. Heimatforschung 13, 1975, S. 44-47, Weimar; 7. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, 1978, S. 14/72

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