steinkreuz kauerndorf andere seite hinweistafel in situ

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standort

Ködnitz, OT Kauerndorf, Lkr. Kulmbach, ca. 800 m nordnordöstl. des Ortes (Zehntscheune, Hauptstraße) an der Böschung der B 289, nördl. der etwa parallel verlaufenden Bahnlinie und des Radweges (Hinweistafel am Radweg Kulmbach-Untersteinach-Neuenmarkt, der vorbei an der ‘Zehntscheune’ nach Untersteinach führt)

Obertägige Maße: Höhe 1,03 m, Br. 0,75, T. 0,29, das breitflächige Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden und markanter, keilförmiger Schafterweiterung zeigt beidseitig mehrere kleine lochartige Vertiefungen, ausgeprägt etwa am Kopf der Südseite, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.) das Denkmal stand früher weiter unterhalb, vermutlich nahe des heutigen Radweges, und wurde beim Eisenbahnbau versetzt; von daher kann hier von einer alten Wegführung zwischen Kauerndorf und Untersteinach ausgegangen werden (Verf.) der Volksmund berichtet von vielen Mord- und Schauergeschichten, so wurde oft in der Nähe des Kreuzes ein Mann ohne Kopf gesehen, oder ein Hund mit feurigen Augen habe den nächtlichen Wanderer erschreckt; Pferde haben oft an dieser Stelle gescheut und bei Windstille kam plötzlich ein ‘großer Wind’ auf (Lit. K. Dill, 1984)

als ‘Curendorf’ wird der Ort 1256 im Zuge von Gütertausch zwischen den Herren von Plassenberg und dem Bischof Heinrich von Bamberg erstmals urkundlich erwähnt; 1296 wird ein Lehen in ‘Kawerndorf’ an das Kloster Langheim verschenkt; im Landbuch der Herrschaft Plassenberg von 1398, Abteilung Fischwasser, ist zu lesen: ‘Albrecht Genses fischet daz wasser, die Steinach genannt, daz sich anhebt ob Kawerndorf bey dem steinen crewze in dem nydental und geht ab bis in den Meyne unter der förstlesmühl’ 

Lit. K. Dill, 1984, spricht das Steinkreuz bzgl. der ‘geschichtlichen Tatsachen und den vielen Grenzsagen’ als Grenzkreuz an, gesetzt um das Jahr 1300; die Frage nach einer wirklichen Steinkreuz-Kategorie, also Steinkreuze, die ursprünglich rein als Grenzmale errichtet wurden, ist in Fachkreisen arg umstritten; meist wurden sie für diesen Zweck aus der Nähe herbeigeholt, doch gibt es einige Ausnahmen, s. Einf. (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, Lkr. Kulmbach 1984, S. 39-40, Nr. 45, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Ködnitz, OT Kauerndorf, Lohäcker, an der Straße nach Untersteinach, zwischen Straße und Bahnlinie, Steinkreuz, mittelalterlich, Nr. D-4-77-127-17

alte pressecker strasse
hinweisschild in situ

Stadtsteinach, Lkr. Kulmbach, A: ca. 2,0 km nördl. des Ortes an der Alten Pressecker Straße (über Steinachtal-Pegelbrücke-Römersreuth), 300 m unterhalb, südöstl.  der Grünbürg-Wallanlage (von Alter Pressecker Straße zweigt auf der Höhe bergauf nach Westen ein ausgesch. Weg zur Wallanlage ab, nach 50 m Hinweisschild zum Kreuzstein, 80 m südl. des Abzweiges und 25 m westl. der Alten Pressecker Straße im Wald an der Altstraße)

kreuzstein stadtsteinach andere seite kopie lit. k. dill 1984
standort

Obertägige Maße: Höhe 1,45 m, Br. 0,87, T. 0,20, die randumlaufend beschädigte Kreuzsteinplatte aus Sandstein zeigt zur Altstraße hin (westseitig) über die gesamte Fläche ein linear eingetieftes, breitbalkiges Kreuz (0,19), dessen Enden bis an die Ränder reichen; im Kreuzungsfeld, etwa auf der unteren Balkenlinie die eingerillte Jahreszahl ‘1511’, evtl. eine Zugabe jenen Jahres, da der Stein bedeutend älter sein dürfte; rechts des Kreuzstammes eine eingerillte Pflugreute (geschäftetes Schabeisen zum Reinigen des Pfluges) links ein Pflugsech (messerartiges Teil am Pflug zum Trennen der Erdscholle), beides Symbole des Bauernstandes (Verf.)

das Denkmal steht unmittelbar am Ostrand des heute noch erkennbaren grabenähnlichen Hohlweges, der etwa parallel zur Alten Pressecker Straße über die Höhe der Grünbürg nach Presseck verlief, ggü. am Westrand ein Grenzstein mit Nr. 224 aus der Reihe von Grenzsteinen, die den Gipfel umgeben und dortiges gemeindefreies Gebiet eingrenzen (Staatswald, früher Königswald); der Kreuzstein steht damit auf Gemeindegrund; nach der Sage soll ein Bauer seinen Sohn wegen Widerrede derart geschlagen haben, dass jener an den Verletzungen starb, zur Sühne musste er den Kreuzstein errichten (Verf. nach Lit. K. Dill, 1984)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 136-137, Abb. Nr. 189 (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Stadtsteinach, Waldleite, ca. 20 m westl. der alten Straße nach Presseck, Kreuzstein, Sandstein, bezeichnet: 1511, Nr. D-4-77-156-62

kopie lit. k. dill, 1984

Stadtsteinach B: ca. 2 km östl. der Stadt auf dem Hainberg (524 m) im Staatswald, Steintisch

Maße: Höhe 0,75 m, Breite/Länge 1,30, T. 0,90 (Stärke Platte waagerecht: 0,30 auf drei hochgestellten Steinplatten von Br. 0,40 u. Tiefe 0,30, Material: helles ortsfremdes Gestein)

‘Der Überlieferung nach soll dieser Steintisch ein germanischer OPFERTISCH aus vorchristlicher Zeit sein. Verschiedene Sagen sind bekannt, so von der Weißen Frau, die große Schätze hüte; oder daß ein Licht dort brenne, wo der Schatz liegt, und der Teufel hätte sich dort schon öfters gezeigt. Der Gipfel des Berges ist künstlich eingeebnet und hat eine ovale Form von etwa 8 mal 12 Meter. Etwas unterhalb ist noch einmal eine künstliche Verebnung. Die Vermutung, daß dieser Berggipfel eine Opferstätte, Gerichtsort oder Versammlungsort war, kann zutreffen, denn schon der Name Hainberg deutet auf einen alten eingefriedeten Ort hin. (sog. ‘Heiliger Hain’, Verf.). An dieser Opferstätte zog eine Altstraße vorbei, es war eine sehr wichtige West-Ost-Verbindung. Diese Altstraßenführung war dann auch der alte Wallfahrtsweg nach Marienweiher’ (Textkopie Lit. K. Dill, 1984 m. Anm. von Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 135-136, Nr. 188 m. Abb. (Kopie)

steinkreuz untersteinach kopie lit. k. dill, 1984
standort kirchhofmauer nordseite

Untersteinach, Lkr. Kulmbach, Ortskern, Kirchplatz, links des nördl. Zuganges (Treppenaufgang) der ev.-luth. St. Oswald Kirche (Wehrkirche) in der Kirchhofmauer bündig vermauert, Steinkreuz

Maße: Höhe 0,98 m, Br. 0,86, zeichenloses Steinkreuz aus Sandstein mit Abbrüchen an Schaft und einem Kreuzarm; vermutlich ein Sühnekreuz, das aus der Nähe in unbekannter Zeit herbeigeholt und in der Bruchsteinmauer aus Mitte 15. Jh. vermauert wurde (Verf.)

‘Steinkreuz, Links neben der Pforte beim Treppenaufgang ist im Brockenmauerwerk in 110 cm Höhe und 170 cm links vom Eingang ein Steinkreuz eingelassen mit einer Höhe von 100 cm und einer Breite von 95 cm. Die Kreuzbalken sind 27 cm bzw. 25 cm breit. Es dürfte bei der Renovierung der Kirchhofmauer und Eröffnung der Pforte mit eingemauert worden sein. Es ist nicht bekannt, wo es einmal stand, und dürfte aus der Zeit vor 1500 sein. Ein Grabstein ist es nicht, wahrscheinlich ist ein Sühnekreuz anzunehmen. (Textkopie Lit. K. Dill, 1984)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 170-171, Abb. Nr. 254 (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Untersteinach-Kirchhofbefestigung, Bruchsteinmauer Mitte 15. Jh.

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