standort blickrichtung ost

Bleicherode, OT Kraja, Lkr. Nordhausen, ca. 500 m östl. des Ortes, nordseitig an Straße nach Lipprechterode, ‘Türkenkreuz’                      

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standort blickrichtung kraja

Obertägige Maße: Höhe 1,17 m, Br. 1,03, T. 0,28, das arg ausgewitterte kalksteinerne Kreuz besitzt einen proportional gesehen langen Kopf, der etwa gleich dem Schaft markant eingerundete Verbreiterung aufweist; Arme geradlinig nach außen verbreitert (Verf.) das Denkmal wird im Dorfe Türkenkreuz genannt, nach der Sage soll hier ein türkischer Heerführer gefallen und begraben sein (Lit. Silberborth)

Geschichte: Im Jahre 1182 wurde Kraja das erste Mal urkundlich erwähnt. Nach der Sage drangen 933 wahrscheinlich versprengte Teile der bei der Schlacht an der Unstrut durch König Heinrich I. geschlagenen Hunnen (Ungarn) bis in unsere Gegend vor. Am Krajaer Kopf hat man alte Waffen und Reitsprossen gefunden. Deshalb wird gesagt, dass dort einmal eine Schlacht gegen die Türken stattgefunden habe. Das war zu einer Zeit, als es noch keine Dörfer rings um die Bleicheröder Berge gab. In diesem Kampf soll der türkische Feldherr den Tod gefunden haben. Er soll unter dem Steinkreuz an der Straße von Kraja nach Lipprechterode begraben sein. Mit dem Türkenheer kam damals auch eine wunderschöne türkische Prinzessin, die Crajamine hieß. Ihr gefiel der Sage nach das Tal so gut, dass sie dort ein Dorf erbaute, das jetzt Kraja heißt. Die Namensgebung des Ortes (alte Schreibweise Craja) wird hier in Zusammenhang gebracht. Die evangelische Kirche in der Hauptstraße wurde im 17. Jahrhundert aus Bruchsteinen und Ortquadern erbaut, sie ist eine schlichte Saalkirche mit eingezogenem, polygonalem Chor und westlichem Dachturm (Quelle: ...bleicherode.de-ortsteil-kraja)

Quellangaben: Lit.: 1. Johannes Löffler, Katalog der Steinkreuze, in: P. Grimm, Die Ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmäler des Kreises Nordhausen, Nordhausen 1974, S. 97, Nr. 122 m. Abb. T. 15 c, (gleiche Sage), 2. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 88, Nr. 188 m. Abb. 198, daraus: 3. F. Krönig, Steinerne Denkmäler in unserer Heimat, Duderstadt 1913, S. 44, 4. M. Silberborth, Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage, Nordhausen 1932, S. 138, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 47, Nr. 193, Internet: ... bleicherode.de-ortsteil-kraja

standort

Bleicherode, OT Lipprechterode, Lkr. Nordhausen, Ortskern, Einm. Krajaer Str., Grünanlage vor Denkmal der Kriegsopfer

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,67 m, Br. 0,72, T. 0,18, das Steinkreuz in sog. Tatzenkreuzform (Kopf, Arme, Schaft markant nach außen verbreitert) aus Kalkstein ist im Zuge der kürzlich erfolgten Umgestaltung der Westseite des Geländes am Ehrenmal um wenige Meter versetzt worden; es stand näher zum Ehrenmal hin, wohl aber nicht der ursprüngliche Standort (Verf. n. mündl. Mitt. Anwohner) um 1966, nach zwischenzeitlicher Verschüttung im Bereich neu aufgestellt (Lit. F. Störzner)

B: ca. 20 m westl. v. Obj. A, Obertägige Maße: Höhe 0,54 m Br. 0,58, T. 0,17, Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit gerundeten Enden, um 1966 geringfügig versetzt (Lit. F. Störzner)

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler, s.o. S. 97, Nr. 125/126, 2. F. Störzner, S. 89, Nr. 192/193 m. Abb. 207/208, daraus: 3. H. Köber, 1960a (als verschollen aufgeführt)

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Bleicherode, OT Niedergebra, Lkr. Nordhausen, Grünanlage im Winkel Kleine Straße-Bahnhofstr.- Im Rösegarten, Dorfplatz, ‘Bonifatiuskreuze’

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,83 m, Br. 0,69, T. 0,19, sandsteinernes Kreuz lat. Form mit geringer Schaftverbreiterung; Kreuzarmoberseiten evtl. durch das Abwetzen mittelalterl. Hieb- oder Stichwaffen abgeschrägt; auf einer Seite Reste einer eingerillten Darstellung, vermutlich eines lat. Balkenkreuzes; auf Kopf und Armoberseiten näpfchenförmige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.)

B: Obertägige Maße: H. 0,77 m, Br. 0,66-0,22, T. 0,24, vermutlich der verbliebene Schaft eines Steinkreuzes aus Kalkstein; um 1975 um ca. 8 m nach Nordwesten versetzt (Lit. F. Störzner) ursprünglich an der alten Heerstraße (Lit. Krönig) (B 80)

C: Obertägige Maße: Höhe 0,78 m, Br. 1,0, T. 0,24, Steinkreuz aus Kalkstein mit Beschädigung bzw. Abarbeitung im oberen Bereich wobei die einstige Gesamtform eines markant ausgeprägten sog. Tatzenkreuzes verlorengegangen ist; proportional gesehen große breite Arme; diese spezielle Form von Steinkreuzen in Thüringen ist durch Verf. in einem Deutungsversuch aufgearbeitet (s. Gotha 2, Wüstung Eschleben) ursprünglich an der alten Heerstr. s. Obj. B 

in Lit. C. Duval (1807-1853) Bau- u. Kunstdenkmäler der Prov. Sachsen XII, S. 140, werden zwei Sagen angegeben: 1. die Kreuze bezeichnen die sog. Zehntdörfer, welche dem Grafen von Lohra den zehnten Teil des Getreides entrichten mussten, 2. Bonifatiuskreuze, die die Orte angeben, in denen Bonifatius gepredigt hat

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler, s.o. S. 98, Nr. 129/130/131 m. Abb. T. 15d, 2. F. Störzner, s.o. S. 90-91, Nr. 196-198 m. Abb. 202-205, daraus: 3. J. Schmidt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Grafschaft Hohenstein, Halle 1889, S. 140, 4. F. Krönig, 1914, S. 42-43, 5. R. Krieg, Die Steinkreuze am und im Harz, Magdeburg 1922, H. 9, S. 139, 6. K. T. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1931, S. 182 Nr. 36, 7. H. Köber, 1960a, S. 49, Nr. 201 

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