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Lauingen (Donau), Lkr. Dillingen an der Donau, A: nördl. im Ortsrand, ostseitig an der ‘Wittislinger Straße’ (Radweg) in Höhe der Firma ‘Zill’ und der Moschee Lauingen (‘Ditib Hicret’), ca. 100 m südl. der Einmündung Kalinnastraße und ca. 220 m nördl. der Bahnlinie

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Obertägige Maße: Höhe 1,08 m, (ges. 1,58) Br. 0,66, T. 0,23, Steinkreuz lat. Form aus Neckartenzlinger Sandstein mit geradliniger Balkenerweiterung, keine erkennbare Zeichen (Verf.); nach Prof. Otto Kienberger, Dillingen (+ 1936), stand das Kreuz zuerst in einem Ackerfeld nahe des Härtsfeldbahnhofes und später vor der städtischen Kinderbewahranstalt; das Denkmal befand sich um 1973 in Reparatur bei Steinmetz Schmid, Lauingen, zur Befestigung eines abgebrochenen Armes (Lit. R. Schönwetter, 1973) 

Ang. u. Textauszüge Lit. R. Schönwetter:

‘Der einzige im Landkreis vorhandene *Sühnevertrag in Lauingen weist auf keines der beiden in Lauingen vorhandenen Kreuze eindeutig hin. Wenn eines der beiden mit einem Vertrag in Zusammenhang stünde, so könnte lediglich das Material einen schwachen Hinweis geben. Das eine der beiden Kreuze ist nämlich aus Neckartenzlinger Sandstein gefertigt (Feststell. von Ferdinand Schmid, Steinmetzmeister, Lauingen, und Steinhauerei Gebr. Linder, Dillingen), aus welchem u. a. auch das Ulmer Münster erbaut wurde. Da es sich in besagter Urkunde bei dem sühnepflichtigen Mörder, um einen Ulrich Flug aus dem heute württembergischen Giengen handelt, könnte die Möglichkeit bestehen, daß dieses Kreuz einem dortigen Steinmetz in Auftrag gegeben wurde und dieser einheimisches Gestein verwendete. Die übrigen Kreuze (Lkr. Dillingen) sind, mit Ausnahme des Höchstädter Kreuzes, aus Gesteinsarten unserer Gegend gefertigt’

*Urkunde vom 16. Mai 1412, veröffentlicht bei Rückert, Lauinger Urkunden 1226 bis 1415, in: JHVD 14 (Jahrb. Hist. Verein Dillingen, 1901), S. 123 f., Original Stadtarchiv Lauingen, Fasc 10, fol. Nr. 91

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zumindest eines der beiden Steinkreuze wird mit einem Mordfall im Umfeld der Lauinger Familie ‘Imhoff’ in Verbindung gebracht (ursprünglich aus Lauingen stammende Patrizierfamile Imhoff, auch Imhof=’Die im Hof’, erstmals im 13. Jh. erwähnt, ‘Hans im Hof’ um 1260-1341) - angeblich ist ein den Imhoffs befreundeter Kriegsmann, der eine Imhoff-Tochter heiraten wollte, von Knechten eines benachbarten Adeligen erschlagen worden; daraufhin ließ Herr Imhoff, spätere Chronisten erwähnen diesbezüglich einen Georg Imhof, den Hofturm (Hofviertelturm oder Hofmarktturm) errichten, als Wachturm gegen weitere feindliche Überfälle und bei Bränden (Quelle: Verf. frei nach Dr. Reinhard H. Seitz)

Quellangaben: Lit.: 1. Reinhold Schönwetter, Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Dillingen, Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung (begr. u. geleitet von Leonhard Wittmann, Nürnberg, Jahrg. 29, 1973, S. 80, 84-86, Nr. 7 m. Abb. 6 (Text-Kopien, Bildkopie), 2. Dr. Reinhard H. Seitz, Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau, LXXXI, Jahrg. 1979, S. 173, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Lauingen (Donau): Wittisl. Straße (südlich der Kalinnastraße) Steinkreuz, spätmittelalterlich, Nr. D-7-73-144-11, 2. ...mgh-bibliothek.de-Dokumente-JHVD-Jahrb. Hist. V. Dillingen v. Dr. Reinhard H. Seitz

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Lauingen (Donau) B: im Ort, im Winkel ‘Wittislinger Straße - Johannesstraße’, vor Zaun der kath. Friedhofskirche St. Johannes d. Täufer (Lit. R. Schönwetter: ‘am Klostergarten’, rechts, Ecke Wittislinger-Johannesstraße)   

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,65, T. 0,41, breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Jurakalk mit Kopf- und Schafterweiterung, untere Querbalkenwinkel flüchtig ausgearbeitet bzw. Asymmetrie; auf dem Scheitel mehrere näpfchenförmige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.)

die erstmals 1403 erwähnte St. Johannes-Kirche, 1672-73 Neubau nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg, war ursprünglich die Kapelle des ehemaligen Lauinger Siechen- oder Leprosenhauses, das wie gewöhnlich außerhalb der Stadtbefestigung lag (meist Spitäler zur Aufnahme von Kranken mit ansteckenden Krankheiten, wie Pest u. Lepra, Verf.)  (Quelle: ...lauingen.de) 

Prof. Kienberger gibt 1935 als Standort an: ‘am Verbindungsweg Lauingen-Birkachhöfe bei Einmündung eines Seitenweges’ (Lit. R. Schönwetter)

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Quellangaben: Lit.: 1. R. Schönwetter, 1973 s.o. S. 84, Nr. 6 m. Abb. 5 (Textkopie, Bildkopie), Internet: L. d. B.: Johannesstraße (an der Abzweigung der Wittislinger Straße) Sühnekreuz, Kalkstein, 1412 errichtet, Nr. D-7-73-144-144

c.2017 www.kreuzstein.eu

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