standort st. briccius kirche magdeburg

Magdeburg, OT Cracau, außen nördl. Kirchhofmauer ev. St. Briccius Kirche eingemauert, Babelsberger Straße                             

standort st. briccius kirche magdeburg

15 Steinkreuze (v.l.n.r. - Ost-West) die Steinkreuzgruppe von Magdeburg - Cracau gehört zu den bedeutensten Ansammlungen mittelalterlicher Kleindenkmale in Deutschland; die Frage nach Sühnemal oder Grabkreuz dürfte wohl heute nicht mehr zu klären sein; nach Form und Inschriftsfragmente werden die Denkmale in das 14. bzw. 15. Jh. datiert; die St. Briccius-Kirche (holländischer Nationalheiliger) ist im 12. Jh. von holländ. Siedlern erbaut und 1164 geweiht worden; im Dreißigjährigen Kriege bis auf den Wohn- und Wehrturm niedergebrannt, worauf Wiederaufbau mit Weihe am 9. Juli 1661 erfolgte

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A: Höhe 0,56 m, Br. 0,43, gotisches nasenbesetztes Kreuz mit vertieft liegenden Winkelstützen, Schaft verbreitert sich auf 0,36 m an Pflasterhöhe, B: H. 0,70 m, Br. 0,40, gotisches Kreuz mit nur noch fragmenthaft erhaltener Inschrift: ‘anno dm M ... / ohage WAT...’, C: H. 0,62 m, Br. 0,47, lat.  Kreuz mit auf 0,34 m verbreiterten Schaft an Pflasterhöhe; Kopf verbreitert sich geringfügig nach oben, Kreuzarme leicht abgesenkt, wobei rechts beschädigt, D: H. 0,72 m, Br. 0,43, gotisches nasenbesetztes Kreuz, Schaft in Pflasterhöhe 0,33 m, E: H. 0,80 m, Br. 0,52, gotisches nasenbesetztes Kreuz mit verbreiterten Schaft an Pflasterhöhe 0,41 m

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F: H. 0,78 m, Br. 0,49, gotisches nasenbesetztes Kreuz, Schaft an Pflasterhöhe 0,42; das Denkmal ragt als einziges Objekt etwa 6 cm aus der Mauer, G: H. 1,02 m, Br. 0,44, griechisches Tatzenkreuz mit geschweiften Enden und Winkelstützen die ein Oval ergeben; der fast vollständig sichtbare Schaft besitzt im oberen Teil beidseitig Nasen, H: H. 1,08 m, Br. 0,60, gleicharmiges gotisches nasenbesetztes Kreuz; Schaft an Pflasterhöhe 0,52 m, Kreuzarmenden scheinen im Zuge der Einmauerung begradigt worden zu sein, I: H. 1,24 m, Br. 0,56, gotisches nasenbesetztes Kreuz, das über einem Queroval auf dem Schaft sitzt; fast vollständig sichbarer, nach unten senkrecht verlaufender Schaft, der auf Kreuzarmbreite übergeht; unleserliche Majuskelinschrift, die in Fragmenten überliefert ist: ‘ANNO / DNI / M° / CCC : LXXII / DNICA / DIE ANTE MARTINI O’N / ICO / LAV / S. h / OP / R’ I  N / PAC E / AMEN’, J: H. 1,19 m, Br. 0,56, lat. mit gotischen Nasen besetztes Kreuz, dessen Schaft sich an Pflasterhöhe auf 0,38 m verbreitert; Reste von Inschrift nachgewiesen

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K: H. 1,07 m, Br. 0,41, gotisches Kreuz mit Winkelstützen; nasenbesetzter Schaft, der sich an Pflasterhöhe auf 0,48 m verbreitert, L: H. 1,07 m, Br. 0,49, griechisches Tatzenkreuz, dessen Schaft in Pflasterhöhe Kreuzarmbreite erreicht, das Kreuz ist 3 cm tief aus einer rechteckigen Platte herausgearbeitet (Kreuzstein) M: H. 0,88 m, Br. 0,49, parallelkantiges lat. Kreuz mit vertieften Winkelstützen, dessen Schaft sich am Pflaster auf Kreuzarmbreite erweitert, N: H. 0,88 m, Br. 0,41, griechisches Tatzenkreuz mit gotischen Nasen, vertieft liegende Winkelstützen, Schaft in Pflasterhöhe 0,36 m, O: H. 1,05 m, Br. 0,43, das gleicharmige Kreuz mit sich nach unten verbreiternden Schaft ist als einziges Objekt vollständig zu sehen, da sich das Schaftende 60 cm über dem Pflaster befindet; überlieferte Minuskelinschrift: ‘boldeke van Craco’

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 14, daraus: 2. W. Wernicke, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler der Kreise Jerichow, Halle 1898

verschollene Objekte: 1. Magdeburg, OT Femersleben, Steinkreuz am Friedhof Femersleben im westl. Straßengraben ggü. Gemeindeplatz unbekannter Größe aus Sandstein; nach Mitt. von Herrn Paul Soldmann +, Magdeburg, Tulpenweg 28, im Zuge des Straßenausbaues 1920-21 beseitigt worden (Foto im Besitz H. Soldmann) 2. OT Ottersleben, E. Peicke berichtet in ‘Zur Geschichte des Dorfes Groß-Ottersleben und Klein- Ottersleben’ auf S. 149: ‘Kreuze befanden sich am Stadtwege über Zemsdorf und in der ‘Kleinen Wiese’, entweder als Heiligenkreuze oder zum Andenken dortselbst verübter Mordtaten’,       3. Magdeburg, Innenstadt, Johann Georg Graesse überliefert im Sagenbuch des Preuß. Staates in Nr. 326 eine Sage: ‘Der Klosterbrauer und die Mönche’, nach der sich in der Gegend Johannisbergstr-Knochenhauerufer ein Steinkreuz mit dem eingearbeiteten Bild einer Axt befunden haben soll

Quellangaben: Lit.: 1. W. Saal, s.o. S. 15, daraus: 2. J. G. Th. Graesse, Sagenbuch des Preußischen Staates, Glogau 1867

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