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Ostrach, OT Magenbuch, Lkr. Sigmaringen, südwestl. des Ortes im Magenbucher Forst, nordseitig am alten Ortsverbindungsweg Magenbuch-Pfullendorf, ca. 80 m nach dem nördl. Abzweig zu einer Forsthütte bzw. eines Weges in Richtung Mottschieß (günstig erreichbar: am westl. Ortsrand von Magenbuch zweigt links von der 'Meginhardstraße' ein Fahrweg in südwestl. Richtung ab, der ca. 1 km nach Waldeintritt den Standort rechts am Weg erreicht), Steinkreuz, *Benennung: 'Franzosenkreuz'/'Schwedenkreuz'   

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Kalktuff mit gerundet abschliessenden Enden, Inschriftsreste '1565' (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 8021 Pfullendorf R 22420 H 12480, Flst. 513. Neu aufgestellt am Waldweg bei der 1975 erbauten Forsthütte, Abt. 'Schwendiwiesen'. Lag früher etwa 100 m nordwestlich des Waldsträßchens Pfullendorf-Magenbuch, am Sträßchen aus Richtung Mottschieß. Beschreibung: Kalktuff. Balkenenden leicht beschädigt. Jetzt in Sockel eingelassen. Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,67, T. 0,30, Form: Betont breitflächig. Schaftverbreiterung. Inschrift: Vermutlich Inschriftsreste, unleserlich (mit Jahreszahl '1565'). Volkstümliche Überlieferung: Ein französischer Offizier aus der Schlacht von Ostrach (1799) soll hier begraben sein. Benennung: 'Franzosenkreuz', anders: 'Schwedenkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)

*Benennung: Schwedenkreuz, diese oft im Volksmund vorkommenden Benennungen von Steinkreuzen  wie 'Franzosen- oder Schwedenkreuz' deuten auf ausgegangenes Volkswissen hin - dies umschreibt Heinrich Riebeling in seinem Handbuch 'Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen', Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15 wie folgt: 'Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30-jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren' (Verf.)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 332, Ostrach, Ortsteil Magenbuch (o.F.), daraus: 2. Karl Theodor Zingeler-Wilhelm Friedrich Laur, Die Bau- und Kunstdenkmäler in den Hohenzollerischen Landen, Stuttgart 1896, S. 257, 3. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 400, Sp. I; 4. Ang. v. Willi Rößler, Autor:  Feldkreuze, Bildstöcke, Gedenkstätten und Grenzsteine im Landkreis Sigmaringen, 2005, m. Abb.

Internet: 1. ...suedkurier.de-Linzgau-Pfullendorf-Ostrach: Aufsatz von Josef Unger, 07.11.2017 m. Foto (Kopie): Sühnekreuz für einen Mord: Kleindenkmale erinnern an Geschichte - Sühnekreuz inmitten des Waldes und unweit davon eine kleine Kapelle am Weg, der von Magenbuch nach Pfullendorf führt. Als Sühne für einen Mord oder Totschlag wurde dieses Kreuz erstellt.  

Pfullendorf, OT Tautenbronn, Lkr. Sigmaringen, nordwestl. des Ortes, ca. 700 m nach Ortsausgang der 'Hohenzollernstraße', im Bereich der Kreuzung mit der Ortsverbindungsstraße Pfullendorf-Linz ('Oberdorfstraße'), 2 Steinkreuze

Obertägige Maße: A links: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt), um 1981 tief stehendes Steinkreuz aus Konglomerat, B: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt), wie Steinkreuz A aus Sandstein (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 8021 Pfullendorf R 17180 H 08650, Flst. 537. Ca. 1 km nordwestlich vom Ort, links am Weg Pfullendorf-Linz, kurz nach dessen Kreuzung mit dem Weg Tautenbronn-Gaisweiler, an der ehemaligen Grenze Preußen/Baden. Beschreibung: Linkes Kreuz (I) Konglomerat, rechtes Kreuz (II) Sandstein. Beide stecken tief im Boden und sind vornüber geneigt. Bei (I) linkes Armende beschädigt, Armoberfläche ausgehöhlt. Maße: (I) Höhe 0,40 m, Br. 0,60, T. 0,21, (II) Höhe 0,60 m, Br. 0,95, T. 0,25, Form: (I) knappe Balken, ausgeglichen. (II) längere Balken, breitflächig. Datierung: (I) ca. 15./16. Jh, (II) ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Grabstätte schwedischer Generale, die dort mit allen ihren Auszeichnungen liegen sollen. Nach einem Tanzfest sollen sich dort zwei junge Männer gestritten und geschlagen haben und dann verblutet sein. Flurname: Westlich angrenzendes Gewann: 'Steinerne Kreuzäcker' (Textkopie B. Losch 1981)    

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 332-333, Pfullendorf, Stadtteil Tautenbronn (o.F.), daraus: 2. Roland Gönner, Die Steinkreuze in Hohenzollern, Typoskript 1937, S. 25 (bei LV)

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