steinkreuz marktredwitz
standort gerberhaus

Marktredwitz, Lkr. Wunsiedel, A: südl. im Ort und der Kösseine, im Winkel ‘Zipprothplatz - Fabrikgasse’, liegend bündig im Gehwegpflaster vor dem Gerberhaus, ‘Mordkreuz’

grenzstele marktredwitz
standort doerflaser bruecke - troglauer muehle

Maße: Höhe (Länge) 1,30 m, Br. 1,03, das zeichenlose Steinkreuz aus Marmor mit unwesentlicher Schafterweiterung wird im Volksmund ‘Mordkreuz’ genannt, sicherlich einst aufrecht stehend im Bereich des Standortes; nach der Überlieferung bezeichnet das Kreuz die Stelle, an der 1620 Georg Troglauer, Müller der Troglauer Mühle unmittelbar nordwestl. an der Dörflaser Brücke (s. Foto rechts, Hintergrund), den Müller der Burger Mühle, Hans Burger, wegen Wasserabgrabens, erschoss (Verf.)

Troglauer Mühle
1541 wurden erstmals die Mühle und der Müller namens Troglauer urkundlich erwähnt. 1562 ist von einem Hans Troglauer die Rede. Dieser übergab die Mühle an seine Söhne Hermann und Georg. Vermutlich Georg soll 1620 von einem Fenster aus den Burger-Müller erschossen haben, weil dieser ihm das Wasser vom Lohbach abgegraben hatte. An diese Tat erinnert noch heute der Mordstein — ein Steinkreuz — eingelassen im Boden des Zipprothplatzes. Infolge des Prozesses musste die Mühle verkauft werden. Sie kam 1639 an die Familie Jahn und 1734 an die Familie Rieß, die sie bis 1986 betrieb.
Burger Mühle
Die Mühle wurde um 1618 von Hans Burger, Exulant aus Tirschenreuth, in Dörflas erbaut. Das Wasser für seine neue Mühle leitete er in einem Graben vom Ödweißenbach ab und schmälerte dadurch die Wasserkraft der etwas weiter unten gelegenen Troglauer Mühle. Der daraus entstandene Müllerstreit endete 1620 für Hans Burger tödlich; er wurde auf dem Zipprothplatz von seinem Kontrahenten Hermann Troglauer erschossen. Die Mühle befand sich später im Besitz der Familie Nothhaft und kam 1828 in den Besitz der Familie Lippert. Der Mühlengang wurde 1910 eingestellt. Ein angegliedertes Sägewerk arbeitete bis in die 1980er Jahre.       (Textquelle: ...marktredwitz.de-marktredwitz-streaming-Troglauer Mühle-Burger Mühle)

das Steinkreuz befindet sich im Grunde am Verlauf einer alten Grenze, der Kösseine-Fluss bildete über Jahrhunderte nicht nur die Gemarkungsgrenze zwischen dem Markt Redwitz und dem Flecken Dörflas, sondern auch die Landesgrenze zwischen egerisch-böhmischen und markgräflich-hohenzollerischen Staatsgebiet; unmittelbar nahe des Gerberhauses an der Strasse wurde dafür 1667 ein kleines Zollhäuschen errichtet, das jedoch vor dem zweiten Weltkriege ausging; Auszug Hauschronik des Redwitzer Bürgermeisters Georg Leopold aus 1649: ‘in dem etliche 60 Häuser stehen, liegt so nahe an diesem Markt, dass sich die Einwohner beiderseits, von ihren Häusern mit Steinen bewerfen könnten’ (Quelle: ...bayern-fichtelgebirge.de      

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...marktredwitz.de, 2. ...bayern-fichtelgebirge.de-Heimatkunde-Der Marktredwitzer Ortsteil Dörflas und das Gerberhaus, 3. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Marktredwitz: Zipprothplatz, Mordstein, Marmorkreuz im Straßenpflaster, 17. Jh., Nr. D-4-79-136-84

Marktredwitz B: westseitig unmittelbar am südl. Ende der Dörflaser Brücke am Gehweg, Grenz-Stele

Maße: Höhe 2,50 m, Br. 0,95, T. 0,20, giebelförmig abschliessender Denkstein mit durchgehend ausgearbeitetem Kruzifix in einem Flusslauf, darunter im plastischen Relief das traditionelle Handwerk der Region, neben der Rotgerberei die Buntweberei (Verf.)

Dörflaser Brücke mit dem 50. Breitengrad
Die Stele neben der Brücke soll daran erinnern, dass die Brücke jahrhundertelang die Grenze zwischen dem egerischen und markgräflichen Gebiet bildete.                       (Quelle: ...marktredwitz.de-Dörflaser Brücke mit dem 50. Breitengrad)

das Kruzifix möchte wohl im Sinne der Volksfrömmigkeit beider hier angrenzenden Gebiete verstanden sein, das Weberhandwerk als bedeutende kulturelle Wurzel (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...marktredwitz.de-Dörflaser Brücke

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