Rotbuche - Mutter des Waldes

ehem. engl. Landschaftsgarten Jagdschloss Baum, Schaumburger Wald, Lkr. Schaumburg, NI (nahe Bückeburg)

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die Rotbuche - Fagus sylvatica - ist der typische Waldbaum Mitteleuropas und wird gemeinhin auch als die ‘Mutter des Waldes’ bezeichnet; vom Wurzelsystem her ist die Buche ein sog. Herzwurzler mit einem hohen Anteil an Feinwurzeln; der Baum mit glatter, grauweißer Rinde hat sehr schweres und zähes Holz, dessen Verwendung eine uralte Tradition aufweist; bereits die Germanen schnitzten ihre Schriftzeichen, die Runen, in Buchenstäbe; in neuerer Zeit wird das Buchenholz u.a. auch für den Buchdruck verwendet; von daher leitet sich das Wort ‘Buchstabe’ ab; das ehem. Jagdschloss Baum ließ Graf Wilhelm zu Schaumburg Lippe im Jahre 1760 /61 im spätbarocken klassizistischen Stil jener Zeit errichten; der Name ‘Baum’ rührt von der nahen Grenze des Fürstentums mit Westfalen her (heute Landesgrenze) wo ein Schlagbaum das Zollrecht geltend machte; nahe südöstl. des Schlosses, im verwilderten engl. Garten, steht obige uralte Rotbuche in deren unmittelbarer Nähe sich die Grabstätte des Schaumburger Grafen Wilhelm und seiner Familie befindet; ein weiteres Grabmal (westl. Meinser Kämpen) befindet sich ca. 2,5 km weiter südwestl. am Waldweg, der zur Straße Cammer - Meinsen führt; hier liegen die Särge der Gründerin von Bad Eilsen, Gräfin Juliane von Schaumburg-Lippe (1761-1799) und ihrer Mutter; eine dritte Grabstätte von Bedeutung im Schaumburger Wald ist die des fürstlichen Oberforstmeisters Clemens August von Kaas (1760-1832), der ein heimliches Liebesverhältnis mit Gräfin Juliane hatte, aus dem ein Sohn hervorging; es liegt östl. von Schloss Baum etwas abseits der Wege (Verf.)

Quellangaben: Hinweistafeln v. Ort, Lit.: Internet: 1. ...waldwissen.net-Die Rotbuche-Mutter des Waldes, 2. ...wikipedia.org-wiki-Jagdschloss Baum

Porta Westfalica, Kreis Minden-Lübbecke, NRW, Wittekindsberg, westl. des Hotel Wittekindsburg

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im Schatten dieser Rotbuche mit eindrucksvoller Verwurzelung liegt wohl die Keimzelle der kulturellen Ausprägung des sagenumwobenen Wittekindberges - die Wittekindsquelle; Widukind, Herzog der Sachsen, der in der Region im 8. Jh., den Widerstand gegen Karl den Großen in den Sachsenkriegen organisierte; onomastisch ist ‘Widukind’ ein zweigegliederter germanischer Rufname - ‘Witu’ (Wido) = Wald und Kind im Sinne kosender Funktion - ein Kind des Waldes - Waldmensch

angeblich scharrte hier das Schlachtross des Volkshelden am Boden, worauf frisches Quellwasser sprudelte; diese Sage wird auch über den alten Born in Bergkirchen wiedergegeben; bereits vor dem letzten Kriege fiel die um 1925 in Stein gefasste Quelle durch Eisenerzabbau trocken; die Wittekindsquelle befindet sich am südwestl. Rand einer der größten germ. Fliehburganlagen Norddeutschlands, deren Wälle noch heute erkennbar sind; innerhalb dieses Areals ist aus frühchristlicher Epoche eine Einsiedelei nachgewiesen, aus der im Jahre 993 das vom Mindener Bischof Milo gegründete Benediktinerinnen Kloster auf dem Wittekindsberg hervorging; um das Jahr 1000 vom Mindener Bischof Ramward nach Minden verlegt, die Keimzelle der späteren Kirche und Kloster St. Marien; angeblich auf den verbliebenen Grundmauern ist im 12. Jh. die noch heute dort befindliche Margarethenclus, später Margarethenkapelle, erbaut worden, an deren südwestl. Außenwand ein Kreuzstein steht (s. Sühnekreuze-NW- Porta Westfalica) oberhalb, direkt auf dem Bergkamm, legte man 1996 die Grundmauern einer Kreuzkirche frei, in deren Innern mehrere Grabstellen entdeckt wurden; der vorromanische Kirchenbau im Grundriß eines gleicharmigen Kreuzes, um das Jahr 1000 datiert, gilt europaweit als archäologische Sensation; eine der mächtigsten und ältesten solitär stehenden Rotbuchen Deutschlands ist jene von Pondorf, Gde. Altmannstein, Lkr. Eichstätt, BY - die sog. ‘Bavaria-Buche’  (Verf.)    

Quellangaben: Hinweistafeln vor Ort, Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Wittekinsburg (Nordrhein-Westfalen) 2. ...minden-erleben.de-Eine kleine Sensation an der Wittekindsburg (Kreuzkirche) - Wittekindsquelle

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