standort

Eisenach, OT Neukirchen, Wartburgkreis, westl. Ortsrand, ca. 100 m westl. der Straße Eisenach-Mihla, am alten Weg nach Creuzburg auf der Höhe, ‘Schwedenkreuz’ (das Denkmal wurde im Herbst 2015 bedauerlichweise gestohlen, Presseartikel TA v. 16. April 2016 v. F. Störzner, Thür. Heimatkundler, Kleinmölsen)

steinkreuz neukirchen andere seite
standort

Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,60, T. 0,20, das Steinkreuz in Malteserform aus Muschelkalk wird im Ort Schwedenkreuz genannt und soll an seinem ursprünglichen Standort stehen, der ortsgeschichtlich von Bedeutung ist; bei Neukirchen kreuzten sich zwei wichtige Altstraßen, die Mühlhäuser Straße, die von Eisenach über Mihla nach Norden in das Eichsfeld und die Creuzburger Straße, die von dort nach Osten über Mechterstädt nach Gotha führte; das Kreuz steht unmittelbar an der Creuzburger Straße, die noch heute gut erkennbar aus dem Ort zieht, doch westl. nach dem Kreuz wohl im Zuge der letzten Separation (Flurbereinigung, Zusammenlegung von Grundbesitz) am Ende des 19. Jh. in einem Abschnitt überpflügt wurde; diese Schnittstelle ist in obiger Standortangabe zu erkennen (Verf.) das Kreuz stand früher auf einem Erdhügel, Flurnamen lauten: ‘Kreuzchen’ ‘Beim steinernen Kreuz’ ‘Stadtlinde’, im Volksmund halten sich einige Sagen; nach Lit. Block bezeichne das Kreuz das Grab eines Fuhrmannes, auch sollen hier kath. Wallfahrer gerastet haben; 1813 sei ein französischer Offizier vom Saurasen kommend erschossen worden sein und begraben liegen; nach Lit. E. Riske wurde 1632 der Mihlaer Bauer Claus Raymund, Rahmund von fünf Reitern bei Neukirchen drangsaliert und erschossen (Dreißjähr. Krieg); diese Angabe dürfte aus der Kirchenchronik von Pfarrer Schwerdt entnommem sein doch findet sich im Kirchenbuche kein Eintrag darüber (Verf.)        

das altehrwürdige Steinkreuz, dass einige Jahrhunderte an diesem Platz stand, ging 2015 durch Diebstahl verloren ... (Verf)

thueringer allgemeine 16.04.2016

Quellangaben: Thüringer Allgemeine: Aufsatz von Frank Störzner v. 16. April 2016, Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 33, Nr. 48 m. Abb. 51, daraus: 3. L. Gerbing, Flur- und Forstnamen des Thür. Waldes, Jena 1910, S. 333, 4. A. Linz, Ortsgeschichte von Neukirchen, Eisenach 1925, 5. R. Stölten, Ortsgeschichte Neukirchen, Eisenach 1925, 6. R. Block, Alte Steinkreuze in Westthüringen, Eisenach 1926, S. 39, 7. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 44, Nr. 160, 8. K. Langlotz, Steinkreuze zwischen Ringgau und Hainich, Thür. Heimatkalender 1963, S. 45, 9. E. Riske, Steinkreuze und artverwandte Flurdenkmale im Kreis Eisenach, in: Eisenacher Schriften zur Heimatkunde 14, Eisenach 1981 S. 32                            Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Neukirchen

steinkreuz bischofroda andere seite kopie lit. f. stoerzner-h. rockstuhl  5.9.1970

Bischofroda, Wartburgkreis, Ortskern, Grünanlage am ehem. Schloss (Standesamt) Schloßstr. 5, ‘Bonifatiuskreuz, -stein’

Obertägige Maße: Höhe 0,57 m, Br. 0,59, T. 0,20, das gedrungene Steinkreuz aus Lauterbacher Sandstein (E. Riske) besitzt gefaste Kanten und gerundete Enden, sowie einen mit Bronzestäben stabilisierten, ersetzten Zementschaft (s. Bruchstelle unter den Kreuzarmen); diese Reparatur erfolgte im Zuge der Neuaufstellung am derzeitigen Platz am 5. September 1970, auf Initiative des Eisenacher Steinkreuzforschers Erwin Rieske, Bürgermeister Edmund Dietzel, Herrn Wilhelm Zerbst und weiteren Helfern; der ursprüngliche Standort des Denkmals ist unbekannt, bis 1952 ca. 100 m nordöstl. des derzeitigen Platzes an der Einmündung ‘Schildchen’ in die Mihlaer Straße, am Stamm einer alten Linde (s.u. Abb. bei Riske, 1981, um 1940) bei deren Fällung es zerbrach, wobei der untere Teil verlorenging; dann bis 1966 vor dem Haus Mihlaer Straße 28 und folglich am Gefallenendenkmal (Abb. b. Langlotz, 1970) und im September 1970 am aktuellen Platz; nach mündl. Mitteilungen älterer Einwohner soll das Kreuz mit den Kriegszeiten um 1866 in Verbindung stehen, indem es ein Massengrab bezeichnete (Riske, 1981) auch soll es an den christlichen Glaubensboten Bonifatius erinnern, der im 8. Jh. das Eichsfeld bereiste; die Angabe (Riske, 1981) das Kreuz bezeichnete die Gemeindegrenze zu Lauterbach ist unwahrscheinlich, da alle bisher bekannten Standorte in der Ortschaft liegen (nach Lit. F. Störzner) 

ein zweites Bischofrodaer Steinkreuz got. Form befand sich am südl. Ortsrand an der alten Eisenacher Straße im Gartengrundstück Nr. 104; es wurde am 15. 12. 1901 für 5 Mark an das Thüringer Museum in Eisenach verkauft, wo es noch heute magaziniert verwahrt wird (s. Kopie unter Eisenach)

standort schloss
kopie lit. f. stoerzner-h. rockstuhl  1940

°

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 26-27, Nr. 36 m. Abb. 39, daraus: 2. R. Block, 1926, S. 38 u. 1934, S. 61, 3. H. Köber, 1960a, S. 44 Nr. 168, 4. K. Langlotz, 1963, S. 44-45, 5. E. Riske, Steinkreuz neu aufgestellt - Denkmalpflegerische Maßnahmen in Bischofroda, TLZ Ausgabe 5. 11. 1970, S. 57-58 u. 1981, S. 14, 28-29, Nr. 5; 6. Frank Störzner-Harald Rockstuhl, Hainich-Geschichtsbuch, Bad Langensalza 1998 1. Aufl., S. 88-90 m. Abbildungen, daraus: obige Kopien

malstein berka andere seite detail hinweistafel
standort

Berka vor dem Hainich, Wartburgkreis, ca. 800 m nordöstl. des Ortes auf der Höhe an der Mallinde, ‘Malstein’ 

Obertägige Maße: Höhe 0,78 m, Br. 0,55, T. 0,20, das im Volksmund Malstein genannte Denkmal aus Kalkstein erscheint oben abgearbeitet bzw. unnatürlich gerundet, vermutlich eine Deformierung, die durch das Abziehen von mittelalterlichen Hieb- oder Stichwaffen entstanden ist, s. Einf. (Verf.) auf dem Kopf ein kleines kaum noch erkennbares linear eingetieftes Kreuz; rückseitig im oberen Bereich die eingetiefte Zahl 70, eine Zugabe neuerer Zeit, die mit dem Ursprung nichts zu tun hat; die Örtlichkeit ist historisch bedeutsam, hier auf der eindrucksvollen Höhe, nahe des wüst gewordenen Dorfes Sulzrieden, befand sich nachweislich seit dem 12. Jh. die Richtstätte Nuenhöge der Landgrafen von Thüringen; dieser im Mittelalter wohl mystische Platz, bezeichnet durch den Malstein und die Mallinde (s. Hintergrund), wurde von der Bevölkerung nachts gemieden, weil es hier nicht geheuer sei; im Wappen der Gem. Berka vor dem Hainich ist die Mallinde und der Malstein abgebildet (Forschungen durch Rainer Lämmerhirt) 

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner-H. Rockstuhl, s.o. Hainich-Geschichtsbuch, S. 87 m. Abb., Internet: 1. ...berka-vor-dem-hainich.de/index.php?menuid=23 (Gde. Berka, Hinweistafel vor Ort)

steinkreuz nazza standort
standort christuskirche

Nazza, Wartburgkreis, A: Christuskirche außen Südseite, Steinkreuz ungesichert auf Epitaph gelagert

Maße: Höhe 0,28 m, Br. 0,29, T. 0,08, das nur noch fragmenthaft erhaltene Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden zeigt kaum mehr lesbare eingerillte Buchstaben und Ziffern, etwa ‘F’, darunter die Jahreszahl ‘1592’, die Vermutung es handle sich um ein ehem. Grabkreuz liegt nahe (Verf.)                

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...eisenach.ekmd-online.de-Nazza

denkstein lotzengrund
standort lotzengrund
detail hinweistafel

Nazza B: ca. 800 m östl. vom Ort im Lotzengrund am Wanderweg (ehem. Richtstätte Hopffgart’sches Gericht) 

Nazza wird zwischen 1015-1018 erstmals als Nazaha urkundlich erwähnt; der Ort erlangt wirtschaftliche Bedeutung durch seine Lage an der alten Passstraße über den Hainich-Höhenzug; 1385 begann Landgraf Balthasar von Thüringen mit dem Bau der hoch über dem Ort thronenden Burg Haineck, die als Grenz- und Sperrburg die Nordwestgrenze der Landgrafschaft schützte; 1513 erwarben die Herren von Hopffgarten Ort, Burg und Gerichtsbarkeit (letztere bis Anf. 19. Jh.) in diese Zeit fällt u. a. 1551 die Hinrichtung des Nazzaer Wiedertäufer Hans Bach, sowie der Hexenprozess gegen Barbara Hager, die am 10. Mai 1681 im Beisein ihrer minderjährigen Kinder an der Hopffgart’schen Richtstätte im Lotzengrund lebendig verbrannt wurde; an dieses Ereignis erinnert dort heute ein Gedenkstein mit Hinweistafel (Verf.)  

Quellangaben: Lit.: 1. T. Klinckhart: Der Nazzaer Hexenprozeß. Ein Beitrag zur Geschichte des Dorfes. in: Gemeindeverwaltung Mihla, Hrsg.: WERRATAL-Nachrichten. Nummer 28, Verlag und Druck Linus Wittich KG, Fritzlar 1998, S. 15–17, Internet: 1. ...nazza.de

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