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Bad Nauheim, OT Niedermörlen, Wetteraukreis, Kirchhof Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, Mordkreuz (Karbonsandstein)

Obertägige Maße: Höhe 1,12 m, Br. 0,92, T. 0,19, das breitflächige, im Kopf- und Randbereich arg durch Abschläge beschädigte Steinkreuz mit gerundeten Kreuzarmwinkelstützen zeigt beidseitig über die gesamte Fläche eingetiefte Inschriften in Großbuchstaben; der Text der Rückseite aus dem Buch Hiob, Kap. 14 s.r., spricht die Nichtigkeit sowie die zeitliche Begrenzung des menschlichen Lebens an; obwohl hier im oberen Bereich einige Textpassagen fehlen, können diese in etwa ergänzt werden; Inschrift der Vorderseite, in Klammern Ergänzungen:

(IM JAHRE DES HERRN 1661) / DEN 25 A(VGV)ST NACH / MITAG ZWISCHEN 2 / UND 3 VHR IST ALHIER / (A)N DIESER STELE DER EHRSAM HERMAN / (HENRICH)SEN BVRGER UND HANDELSMANN IN / FRANCKFVRT ...EV. ER NACHDEM ER IHME VOR / (SA)TZ ENE REIS NACH DEM HAN ZV THUEN / DURCH EINEN MEVCHELMORTER SO IN FR(IED) / BURG IN F (REV)          NDSCVHAFT  SICH ZV IHM GE / SELET HINTERRVCKS IHN / KOPF GEHAVEN UND NACH(ER) /  GESCHOSEN WORDEN H(AT) / ABER N(OCH) 3 / STVNDEN GELEBT / SEINE SELE ZV / GOTES HAND / DIE RACH AB / ER GOT VND / DER OBERKEIT / BEFOLLEN DAR / AVF ER IN 43 / IAR SEINES / ALTERS GOT / SELIG ENT / SCHLAFEN  

detail hinweistafel

die aus der Inschrift hervorgehende Mordtat an dem Handelsmann Herman Henrichsen, verübt am 25. August 1661 von den Gebrüdern Junker Rauen von Holtzhausen, spätere Burggrafen von Friedberg, geschah im Rosental unterhalb der Burg Friedberg in Friedberg; diese Örtlichkeit wird heute ‘An den 24 Hallen’ genannt, die volkstümliche Bezeichnung des Rosentalviaduktes, die historische Eisenbahnbrücke  der Main-Weser-Bahn; das Denkmal stand zwischenzeitlich nördl. von Niedermörlen, ca. 300 m südl. der B 3-Brücke über oben genannte Bahntrasse, an der alten Römerstraße; um 1970 in der neuen Schule Niedermörlen                                                    

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 147, daraus: 2. Frölich, Karl, Das Rätsel der Steinkreuze, 1950, S. 59, 3. Meyer, Erwin, Hess. Heimatforschung Bd 1, Gießen 1946, S. 86, 4. Nahrgang, Karl, Das Mordkreuz von Niedermörlen, S. 346-348; Stadt Bad Nauheim, Hinweistafel vor Ort

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