standort heidenstrasse nordenau

Schmallenberg, OT Nordenau, Hochsauerlandkreis, nordöstl. Ortsrand an der alten *Heidenstraße, ca. 40 m nördl. der Kreuzung des Weges, der das Nesselbachtal mit dem Basemicketal verbindet (ca. 200 m nördl. oberhalb des Land- u. Kurhotels Tommes)

steinkreuz nordenau rueckseite
detail inschrift

Maße ab Sockel: Höhe 0,82 m, Br. 0,50, T. 0,11 (H. ges. 1,15) das durch markante gerundete Kreuzarmwinkelstützen breitflächige Steinkreuz besteht aus einem Material, das im Sauerlande nicht vorkommt, angeblich aus Namurer Sandstein, sowie auch die Gesamtform in der Gegend unüblich ist; vergleichbare Objekte finden sich im Aachener Grenzgebiet; von daher ist anzunehmen, dass die Familie des Kaufherrn, der hier an der alten Handelsstraße den Tod fand, das Erinnerungskreuz aus der Lütticher Heimat ins Sauerland hat schaffen lassen; aus der lat. Inschrift geht hervor, dass ein Thomas Dethermay aus Lüttich am 24. Oktober 1733 durch Schlaganfall verstorben ist; eine frühere Notiz am Sockel berichtete von einer Neuaufstellung bzw. Wiederherstellung des Kreuzes durch den Sauerländischen Gebirgsverein Nordenau im Jahre 1933 (Verf.)

*Heidenstraße, uralter Heer- und Handelsweg, der aus dem Kölner Raum durchs Bergische u. Siegerland Land nach Kassel und weiter in die alte Messestadt Leipzig führte (mit Zustrecken an den Westfälischen Hellweg) regional im Sauerländer Gebiet auch Kasseler Straße genannt

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, 1963, S. 92-93 m. Abb. 126, daraus: 2. Eduard Arens, Ein älteres Steindenkmal im Herzen des Sauerlandes, Sauerländischer Gebirgsbote, Nov.-Dez. 1925, S. 111

standort

Bad Berleburg, OT Stünzel, Kreis Siegen-Wittgenstein, südl. Ortsrand ostseitig an ‘Zum Festplatz’ am Abzweig des alten Weges nach Holzhausen, Mordstein

mordstein stuenzel andere seite
detail hinweistafel

Obertägige Maße: Höhe 0,87 m, Br. 0,46, T. 0,10, der arg ausgewitterte und durch Schrägabschlag bzw. Abarbeitung beschädigte ‘Mordstein’ aus Sandstein erinnert an die Ermordung des Kaufmannes Georg Ludwig aus Oberhundem am 3. März 1678; seine einstige eingetiefte Darstellung und Inschrift nur noch erahnbar, s. Hinweistafel; nach Mitteilung alteingesessener Anwohner an Verf. geschah der Mord weiter östl. talwärts inmitten der heutigen Feldflur, wo sich auch früher lange Zeit eine Grabstelle befand (Verf.)

D. G. G. S. Amen=Dem Gott Gnädig Sei, Amen

nach der Lit. W. Brockpähler kommt der Familienname Ludwigs (Ludwygs) in Oberhundem mehrfach vor; die Kirchenbücher enthalten keine Angaben über das Ereignis, doch erinnerte sich 1921 ein aus Oberhundem gebürtiger 76 jähriger alter Pastor an eine Erzählung seines Vaters, nach der ein Fuhrmann aus dem Hause ‘Luiwes’ vor langer Zeit bei Stünzel beraubt und ermordet worden sei; der Täter habe es in der Hauptsache auf das Reitpferd des Fuhrmannes abgesehen

Quellangaben: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, 1963, S. 99, daraus: 2. Karl Hartnack, in: Heft I Jg. 1921, Mitt. der Geschichte u. Volkskunde Wittegenstein, 3. Scheele, Der Mordstein bei Stünzel, in: Heimatblätter für den Kreis Olpe, 14. Jg. 1937, H. 9 u. 10 S. 83

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