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Mittelherwigsdorf, OT Oberseifersdorf, Lk. Görlitz, westl. vom Ort, östl. an der B 178, ca. 100 m südl. der Einmündung 'Willi-Gall-Staße' bzw. des Windmühlengutes, Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Enden, Kopf verstümmelt bzw. abgearbeitet (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Westlich vom Ort, östlich an der Straße nach Zittau, südlich vom Windmühlengut, in der feldseitigen Grabenböschung, 4 m nördlich der Einmündung eines Feldweges. An der Flurgrenze mit Oberherwigsdorf. 1 Steinkreuz. Kopf, Arme und Schaft gerade, Kanten allseitig stark gerundet, Kopf verflacht. Sandstein. NNW-SSO (Ausrichtung). Keine Einzeichnungen. Höhe: WSW-Seite 76 cm, ONO-Seite 48 cm, Breite: 75 cm, Stärke: 29 cm. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; geringe alte Abschläge. Gefährdung durch Straßenbau möglich. Geschützt seit 18. 8. 1970. Sagen: a) Gegenseitiger Totschlag zweier Bauernburschen um ein Stück Brot. b) Desgleichen zweier feindlicher Brüder. c) Überfall auf einen Bettler. Altbekannt. (Textkopie)

Ang. G. A. Kuhfahl, 1928, S. 193: Vom Totschlag in verschiedener Form spricht das Volk beim Oberseifersdorfer Kreuz, das bis 1826 an der alten Zittauer Landstraße stand. Vom Zank und Kampf zweier Knechte um ein Stück Brot war bereits die Rede (gegenseitig mit Dreschflegeln erschlagen, S. 180). Auch zwei feindliche Brüder sollen sich hier getroffen haben; der eine erschlug den anderen, wurde aber kurz darauf vom Schlage getroffen und gleichfalls tot aufgefunden. Beide seien am Kreuz begraben. Endlich soll hier ein Bettler einen Vorübergehenden in räuberischer Absicht angefallen und mit einem Knotenstock erschlagen haben, da er kein Geld erhielt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 388-390, Nr. 253 Oberseifersdorf, Kr. Zittau, Mbl. 5054 (88), S 19,95 / O 11,0 m. Abb. 304 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 183, S. 180/193 m. Abb. 119 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 194, 3. C. G. Morawek, Einige Nachrichten über die in Zittau und Umgegend befindlichen Kreuz- und Denksteine, Zittau 1854, S. 19, 4. F. L. Bösigk, Über Mordkreuze, Vortrag am 12. 1. 1857, in: Mittheilungen des Königlich Sächs. Vereins für Erforschung u. Erhaltung vaterländischer Alterthümer 10, H. Dresden, S. 40, 5. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1905, 3. Bd., H. 12, S. 386, 6. Die Oberlausitzer Heimat,1913, Mord- und Sühnekreuze in der sächsischen Oberlausitz, Nr. 4-6, S. 17, 7. R. Müller, Alte Steinkreuze in der Südlausitz, in: Oberlausitzer Heimatzeitung, 1932, Nr. 3, S. 39, 8. Werte der deutschen Heimat, 1970, Südöstl. Lausitz mit Zittau, Bd. 16, S. 85

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Oberseifersdorf: besonderer Stein, Oberseifersdorf, Steinkreuz, Spätmittelalter, westlich des Orts, östlich an der Straße nach Zittau, südlich des Windmühlenguts, Schutz seit 18. August 1970, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Oberlausitzerin 64' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

verschollene Objekte:

Ang. G. A. Kuhfahl, 1928, Verzeichnis II, Verschwundene Steinkreuze, S. 226: Nr. 28, Herwigsdorf b. Zittau, In der Kirchhofmauer eingesetzt, soll vor 50 Jahren beim Bau von Erbbegräbnissen verschwunden sein. - Mitteilung des Kirchschullehrers Paul Kästner von 1912

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