urheber: rainer ullrich
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Offenburg, Lkr Ortenaukreis, A: OT Zell-Weierbach, südöstl. Ortsrand, am Ortsausgang nach Riedle, Bereich 'Talweg' ggü. der Einmündung 'Ringstraße', am Fuße des Weinberges auf einer Weinbergmauer, Steinkreuz, Benennung: 'Ächterkreuz' 

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus grobkörnigem Gestein mit Darstellung eines aufrecht nach links gerichteten Rebmesser, Involvenz Weinbau, Winzer  (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7513 Offenburg R 25090 H 71040, Flst. 220. Kurz vor Ortsausgang Richtung Riedle, links auf einer hohen Weinbergmauer. Beschreibung: Gestein grobkörnig, hart. Maße: Höhe 1,00 m, Br. 0,65, T. 0,16, Form: Kopf gegenüber Schaft versetzt. Zeichen: Rebmesser, aufrecht, nach rechts gerichtet. Datierung: ca. 16./17. Jh. Volkstümliche Überlieferung: 'Ächterkreuz', bis hierher durften Verbrecher verfolgt werden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  2 aktuelle Fotos, August 2023, v. Rainer Ullrich, Freiburg, Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 239, Offenburg I, Stadtteil Zell-Weierbach (o.F.), daraus: 2. Otto August Müller, Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau 25, 1938, S. 179, Nr. 156

Internet: 1. ...zell-weierbach.de-Wandern in Zell-Weierbach m. Ang. Standort

urheber: rainer ullrich
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Offenburg B: OT Zunsweier, südl. vom Ort am alten Weg nach Diersburg, östl. der heutigen Ortsverbindungsstraße, ca. 200 m nördl. des Weilers Rüttihof am Fahrweg (günstig erreichbar: die südl. ortsauswärts führende 'Geroldsecker Straße' erreicht ca. 250 m nach den letzten Anwesen, die links abzweigende Altstraße, die am Westrand des Firmengeländes Sixtus Stark entlang zum Standort führt - alternativ: Fahrstraße nordwärts aus Rüttihof folgen, etwas versteckt im Niedergehölz), Steinkreuz, Benennung: 'Stumpenkreuz' oder 'Mordkreuz' (Heimatfreunde Zunsweier)

quelle: heimatfreunde zunsweier kopie b. losch 1981

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), durch *Abschlag beider Arme verstümmeltes Steinkreuz aus rotem Sandstein mit eingerillter, durch Auswitterung schwer lesbarer Inschrift (Verf.)

*Ursache für abgeschlagene Arme ist möglicherweise ein Brauchtum bzw. Aberglaube - R. H. Schmeissner schreibt in seinem Handbuch 'Steinkreuze in der Oberpfalz' (1977) darüber folgendes: 'Volksglaube und Steinkreuzbrauch (S. 323-324): Volksmedizinische Bedeutung wird wohl auch das Armeabschlagen gehabt haben, denn nach alter Überlieferung mußte zu mitternächtlicher Stunde ein Stück vom Kreuz (bevorzugterweise der Arm) abgeschlagen werden. Dies trug man dann nach Hause und legte es dem Kranken aufs Herz (Bann innerer Krankheiten, Lit. L. Wittman: Steinkreuze im Volksglauben 4). Ob die vielen abgetrennten Kreuzbalken in der Oberpfalz von dieser Sitte herrühren, kann keineswegs mit Bestimmtheit gesagt werden.'; Beispiele in BW: Ölbronn, OT Dürrn, Sinzheim, OT Ebenung, Ettlingen, Heddesbach u.a.(Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7513 Offenburg R 21520 H 64060, Flst. 3225. Rechts am alten Weg über Rüttihof nach Diersburg, ca. 200 m vor dem Rüttihof. Beschreibung: Sandstein. Beide Arme fast ganz abgeschlagen. Kopf leicht beschädigt. Sockel (Inschrift 'K 1949). Maße: Höhe 0,66 m, Br. (0,28), T. 0,13, Form: Kleine Balken. Kleine viertelkreisförmige Winkelstützen. Schaft betont breit, asymmetrisch geschwungen verbreitert; kleines, beinahe parallelkantiges Fußstück. Inschrift:                                                           'H(IE) / IST / ZUE TOD / GESCHLA / GEN WORDEN / MARTIN / LIENERT / DEN 22. MAI / ANO 1749'

Eintrag im Totenbuch: 'Im Jahr 1749 am 22. Mai wurde von Räubern erbarmungslos ermordet Martin Lienerd Mann der Maria Bohrhain und am 23. Mai desselben Jahres von unterzeichnetem Pfarrer von Zunswyr auf dem Friedhof der Kirche desselben Ortes begraben' (Akte 365/2 [örtliche Denkmalpflege], Rathaus Zunsweier). Volkstümliche Überlieferung: Ein Ziegeleiarbeiter, der einen Gulden verdient hatte, soll hier erschlagen worden sein (O.A. Müller 1938). Im Jahre 1749 habe ein gewisser Lienert gedroschen. Sein Bruder habe ihm geholfen und als Lohn am Pfingstsonntag einen Gulden bekommen. Auf dem Heimweg abends sei er erschlagen und beraubt worden. Benennung: 'Stumpenkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: 3 aktuelle Fotos, August 2023, v. Rainer Ullrich, Freiburg,  Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 239, Offenburg II, Stadtteil Zunsweier m. abb. 408 (Kopie), S. 52, daraus: 2. O.A. Müller, 1938, S. 179, Nr. 158   

Internet: 1....heimatfreunde-zunsweier.de-Kleindenkmale-Gemeinschaft der Heimatfreunde, Zunsweier, m. Foto (Kopie) 'Mordkreuz' u. Beschreibung

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Offenburg C: im Bereich des Kreisel 'Moltkestraße'-'Durbacher Straße' (Mittelstreifen) - 'Rammersweier Straße', Steinkreuz (Nachbildung), Benennung: 'Ächterkreuz' (ehem. Stadtgrenze der freien Reichsstadt Offenburg zur damaligen Gemarkung Rammersweier)

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), das in Lit. B. Losch, 1981, im Zuge des Abrisses bzw. Versetzung der Flurkapelle um 1972 verschwundene originale Steinkreuz ist durch eine Nachbildung von Steinmetz Willi Gerber 1992 anlässlich der 750-Jahrfeier der Ortschaft ersetzt worden und fand 1997 auf der Mittelinsel beim Kreisverkehr einen neuen Standort; in der Nähe befindet sich die Nachbildung eines historischen Grenzsteines; auch hier bzgl. der Bezeichnung 'Ächterkreuz' vergleichbare Bedeutung wie Steinkreuz A  (Verf. frei nach Aufsatz v. Christl Mai, in: ...bo.de)

Quellangaben: 3 aktuelle Fotos, August 2023, v. Rainer Ullrich, Freiburg, Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 242, verschwundene Steinkreuze: 13. Offenburg, Stadtteil Rammersweier (s.u.)

Internet: 1. ...komoot.de-highlight-Historische Grenze der Stadt Offenburg m. Foto (Urheber: 'Karin') m. Ang. 'Ächterkreuz' bei der Flurkapelle, die bis in die 1950-ziger Jahre 1. Station an der Christi-Himmelfahrt Bannprozession war, 2. ...bo.de-lokales-offenburg-das-haus-des-winzerpatrons (Baden-Online, Aufsatz v. Christl Mai, 14.09.2011)

verschwundene Steinkreuze:

Offenburg, OT Zell-Weierbach
'Bei der Bäckerei Herp. Im Boden verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 242, 14. Offenburg, Stadtteil Zell-Weierbach, daraus: 2. O.A. Müller, 1938, S. 179, Nr. 157

Offenburg, OT Rammersweier
'Rechts an der Straße nach Offenburg bei einer Kapelle, nahe der Markungsgrenze. Klein, nach Absatz abgerundete Balkenenden, Schaftende zu Sockel auslaufend. Doppelbeil. Ein Metzgergeselle soll erschlagen worden sein. Ca. 1970 wurde bei Straßenverbreiterung die Kapelle versetzt, das Kreuz verschwand' (Textkopie B. Losch 1981)    
 
Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 242, 13. Offenburg, Stadtteil Rammersweiher, daraus: 2. O.A. Müller, 1938, S. 174, Nr. 110: Jahreszahl '1763' oder '1767', 3. Karl Hellinger, Zur Strafrechtspflege der ehemaligen Reichsstadt Gengenbach, in: Die Ortenau 1/2, 1910/11, S. 135: Ang. 'Ächterkreuz'

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