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Polsingen, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, A: OT Oberappenberg, Bereich nordwestl. Ortsausgang Richtung Unterappenberg, Flur: 'Kappellacker' (1907), (Kappelwiese 1891), 'Kreuzsteinacker', Steinkreuz

quelle: h. dettweiler 2002
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Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,85, T. 0,24, Steinkreuz aus Kalkstein mit gerundeten Balkenenden; nach einem Kirchweihbesuch sollen hier zwei Knechte in einen heftigen Streit geraten sein, wobei einer zu Tode kam (Verf.); obige Flurnamen erinnern an eine ausgegangene Kapelle (artefax.de-geschichte-ursheim-Flurnamen)

Quellangaben: Lit.:  1. Herbert Dettweiler, Steinkreuze und Kreuzsteine im Ries, Nördlingen 2002, S. 26 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Polsingen, OT Oberappenberg: in Oberappenberg, Steinkreuz, Sühnekreuz, mittelalterlich, Nr. D-77-162-29 m. Foto v. 23.4.2021 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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Polsingen B: OT Ursheim, westl. Ortsausgang Richtung Megesheim, Bereich 'Sachsenhartstraße Nr. 8-10', bei südl. Abzweig, *Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa rechteckige Kalksteinplatte mit einem Byzantiner Kreuz über die gesamte Fläche der Ansichtsseite erhaben im Relief; der Kreuzstein könnte hinsichtlich der Ortsgeschichte ein alter Gerichtsstein einer der im Mittelalter ansässigen kirchlichen Grundherrschaften gewesen sein (Verf.)

*Kreuzsteine (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind nicht nur als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeit. Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze enthalten, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Polsingen Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der alemannischen Siedlung Polsingen ist auf das Jahr 1298 datiert. Im Mittelalter bestimmten in den verschiedenen Orten des heutigen Gemeindegebietes weltliche und geistliche Grundherren das Geschehen. So gab es in Polsingen das Rittergeschlecht „vom See", die eine Wasserburg an der Stelle des heutigen Schlosses errichtet hatten. Unter den Herren „von See" verblieb das Dorf bis in das 15.Jhd. Danach geriet das Schloß und die Güter zu Polsingen unter Lehenshoheit des Markgrafen von Ansbach. Oberlehensherren wurden u.a. die Freiherren von Wöllwarth, die 1595 die Pfarrkirche errichten ließen. Die alte Königspfarrei Ursheim ging im 14.Jhd. auf das Kloster Heidenheim über. Durch Schenkungen kam es in Ursheim zu einer Zersplitterung des Grundbesitzes. 1525 gehörten von den 59 Häusern des Dorfes 16 dem Markgrafen von Ansbach, 14 dem Kloster Heidenheim, 7 zur Pfarrei, 4 dem Kloster Auhausen, 4 dem Grafen von Oettingen, 4 dem Kloster Heilig-Kreuz in Donauwörth, 3 dem Kloster Zimmern und 1 zur Frühmesse (polsingen.de-gemeinde-geschichte)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Polsingen, OT Ursheim: in Nähe Sachsenhartstraße, Kreuzstein, Sühnekreuz, ca. 80 cm, mittelalterlich, D-5-77-162-46 m. Foto v. 23.4.2021 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0 

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