standort

Recklinghausen, OT Speckhorn, Kreis Recklinghausen, ca. 30 m im Winkel Halterner Str. Abzweig Speckhorner Str., nahe des *Haus Niering (links im Hintergrund)                                  

steinkreuz speckhorn koipe lit. w. brockpaehler 1963 andere seite

Maße: Höhe ges. ca. 2,20 m, Kreuz H. 1,20 m, Br. 0,80, T. 0,16, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form mit gerundeten Enden ist in einer Sockelplatte verankert, die auf einem aus Ziegelsteinen aufgemauerten Postament (H. 0,80) ruht; an der Schauseite ist eine Sandsteinplatte mit eingerillter Inschrift angeblendet; das Kreuz weist eine alte verputzte Bruchstelle im Schaft auf; der Unterbau ist arg marode und bedarf Erneuerung; die Eiche, unter der das Denkmal bis um 1970 stand, ist ausgegangen; die Inschrift ist heute in ihrer Gesamtheit nur noch fragmenthaft erhalten, doch von früher her bekannt:

IM JAHRE 1762 DEN 6. JUNI IN DER 10. ABENDSTUNDE IST AUF DIESEM PLATZE MÖRDERISCHER WEISE ERSCHOSSEN   DER HOCHEDEL GEBORENER HERR FRANZ ANTON HORST, HERR ZU OST- UND WESTNIERING, NACHDEM ER DIE JUNGFER ELENORA HEUERMANN, GEBÜRTIG AUS DUISBURG, ERHEIRATET, DIESELBE VOR KURZER ZEIT ZUR ERBIN SEINER GÜTER DURCH TESTAMENT ERNANNT HAT UND JETZT EBEN IM 24. JAHR SEINES ALTERS WAR

Franz Anton Horst hatte zusammen mit seinem Bruder Peter Joseph das Gut Niering 1843 von seinem Großvater Peter Constantin Horst geerbt; die tödlichen Schüsse wurden, wie der Volksmund zu berichten weiß, von einem Jäger abgefeuert, der dem Gutsherrn im Graben liegend aufgelauert hatte; nach anderer Quelle war der Hausgärtner der Täter; er soll zur Strafe auf der Wiese, wo später das Kreuz gesetzt wurde, erhängt worden sein; Franz Anton war der letzte Horst zu Niering; *Haus Niering: altes Adelsgut, erstmals 1515 urkundl. erwähnt, das aus einer Wasserburg mit Haupt- und Vorburg hervorging; heute ein Anwesen aus mehreren Wohn- und Hofgebäuden mit Teich und alten Weiden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, 1963, S. 30, daraus: 2. Theodor Esch, Das adlige Gut Niering nebst Rensing, in: Zeitschrift der Vereine für Orts- und Heimatkunde im Veste und Kreise Recklinghausen (Vestische Zeitung) 1892, Bd. II, S. 191, 3. Vestische Wochenschau, Recklinghausen, 1962, Nr. 5; Internet: 1. ...wikipedia.org-Haus Niering 

Gelsenkirchen, OT Buer, östl. nahe der Adenauerallee am ‘Bergweg’ etwa ggü. Einm. ‘Schernerweg’ (nordwestl. Rand Schlossparkgelände Berge) Backem’sches Kreuz, Backems Krüz              

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Obertägige Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,32, T. 0,20, das quaderförmige Reststück eines ehem. Steinkreuzes befand sich ursprünglich am Nordrand des Schlossberges Berge an der Cranger Str. zwischen der heutigen Nr. 29 und Nr. 23, Gaststätte Seifen (ehem. Bochumer Str. am Gartenzaun Haus Nr. 31, Ising, jetzt Dittmar, Ang. um 1963) angebl. stand es noch am Anfang des 20. Jh. ggü. auf der anderen Straßenseite, am Abzweig des Berger Weges (Quelle: Lit. W. Brockpähler, s.u.) 

Historischer Hintergrund: ‘Auf seinem alten Platze stand das Kreuz an der Stätte, wo Dietrich von Backem zu Haus Leythe bei Buer am Antoniustage 1480 (17. Jan.) von dem Ritter Adrian Sobbe zu Grimberg (bei Gelsenkirchen) erschlagen wurde, als er zusammen mit seiner Frau im Schlitten zur Urbanuskirche fuhr. Veranlassung zu dieser Tat waren Strei- tigkeiten um die Berger Mark, in der die von Grimberg gegenüber den Brüder von Backem als Hauptbeteiligten nur den vierten Teil des Holzgerichtes und der Fischerei besaßen. Dem Mörder wurde, wie berichtet wird, kein Haar gekrümmt. Dietrichs Bruder Jörgen von Backem, Herr von Haus Berge, soll an der Mordstelle das Kreuz errichtet haben’ (Quelle: Textauszug Lit. W. Brockpähler, s.u.)

Sage: ‘In der ersten Vollmondnacht eines jeden Jahres fährt der Mörder in einem weißen Schlitten, der von einem achtbeinigen Schimmel gezogen wird, durch die Luft. In der Hand schwingt er ein feuriges Schwert. Wenn er  an die Mordstelle kommt, steht auf dem Kreuz, das blutrot erstrahlt, eine schwarzgekleidete und tief verschleierte Frau und reckt drohend den entblößten Arm empor, von dem Blut auf das Kreuz tropft. Es ist Dietrichs Frau, die bei dem Überfall durch einen Stich in den Arm verletzt wurde’ (Quelle: Textauszug Lit. W. Brockpähler)

Backems Krüz

Sagenhaftes Ruhrgebiet

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, 1963, S. 20-21, daraus: 2. Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Kr. Recklinghausen usw., bearb. von Johs. Körner, Münster, 1929, S. 87, 3. J. Vorst, Das Gut Berge bei Buer, in: Zs. d. V. für Orts- u. Heimatkunde im Veste u. Kr. Recklinghausen, II. Bd., Jg. 1892, S. 18, 4. Gustav H. Griese, Burgen u. Schlösser in Gelsenkirchen, Gelsenk. 1960, S. 87 u. 133, 5. Reinh. Grasreiner, Im Herzen des Ruhrlandes, Wattenscheid, 1925, Bd. II., S. 40-42 u. 227, 6. P. Bahlmann, Ruhrtalsagen, Nr. 17, Internet: ...sagenhaftes-ruhrgebiet.de-Backems

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