standort vilsbruecke ostseite

Kallmünz, OT Rohrbach, Lkr. Regensburg, ca. 200 m östl. des Ortes, ostseitig an der Landstraße Schmidmühlen-Kallmünz (St. 2165), ggü. der Vilsbrücke (Ortszufahrt nach Rohrbach, St. 2234), ‘die drei Kreuze’

steinkreuzfragment rohrbach steinkreuz rohrbach steinkreuzfragment rohrbach

Obertägige Maße: v.l. Höhe 0,65 m, Br. 0,25, T. 0,13, m. 0,74, 0,32, 0,23, r. 0,64, 0,30, 0,20, (Kalkstein), der Volksmund sprach schon immer die Denkmale mit ‘die drei Kreuze’ an und gab stets eine Reihe von Sagen und Legenden wieder; die verbliebenen Fragmente, rechts und links des durch Abschlag eines Armes verstümmelten Kreuzes, könnten die Schäfte von einstigen Kreuzen sein, doch sind keine Ansätze mehr erkennbar, wobei dies Spekulation bleibt (laut Denkmalliste: Grenzsteine) alle Objekte zeichenlos, das Kreuz mit zwei reparierten Bruchstellen (Verf.)

Sagen-Auszüge: 1. vor hunderten Jahren lebten auf einer nahen Burg drei Brüder, als sie beschlossen auf Wanderschaft zu gehen, verabschiedeten sie sich an der Stelle der Kreuze; einer zog nach Norden, einer nach Süden und einer nach Westen; als sie nach drei Jahren zurückkehrten trafen sie sich hier an der gleichen Stelle, am gleichen Tag und zur gleichen Stunde, wie sie auszogen; für diese wundersame Fügung liessen sie die drei Steinkreuze errichten, 2. zwei Grafensöhne liebten eine schöne Grafentochter von Hohenburg, die aber auch der Sohn des Hohenfelser Grafen liebte; in ihrer Eifersucht lauerten sie sich bei der Brücke in Rohrbach auf und erschlugen sich alle drei im heftigen Kampfe gegenseitig, 3. nächtlichen Passanten rollten feurige Kugeln entgegen, als sie bei der Vilsbrücke vorüber kamen, die dann im Fluss versanken (Lit. R. H. Schmeissner)

kopie lit. r. h. schmeissner 1977 kopie lit. r. h. schmeissner 1993
kopie lit. r. h. schmeissner 1977
kopie lit. r. h. schmeissner 1993

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 220-222, Nr. R 28-30, daraus: 2. Josef B. Wittmann, Die Steinkreuze um Kallmünz in der Oberpfalz, in: Das Steinkreuz, Mitteilungsblatt der deutschen Steinkreuzforschung 10, 1934, S. 15-17, 3. Josef Rappel, Für d’ Sitzweil, Sagen und Geschichten aus dem ehem. Landrichteramt Burglengenfeld, Schwandorf 1956, 4. Barbara-Bredow-Laßleben, Sonderbare Erlebnisse (Manuskript für mehrere Heimatbeilagen), 5. Illuminatus Wagner, Sühne für Mordtaten (Steinkreuze), in: Die Oberpfalz, Bd. 36, 1942, S. 80-81, 6. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze im Landkreis Regensburg, Regensburg 1993, S. 30-33 m. Abb. S. 99 (Rückansicht), S. 100 (Vorderansicht) Kopien

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Kallmünz, OT Rohrbach: Mailerberg, an der St2165, Steinkreuz, in Form eines Eisernen Kreuzes, mittelalterlich, beschädigt, Nr. D-3-75-156-75, Mailerberg, an der St216, Grenzstein, nach oben leicht verjüngt, Sandstein, wohl frühes 16. Jh., Nr. D-3-75-156-112,
Mailerberg, an der St 2165, Grenzstein, nach oben leicht verjüngt, Sandstein, wohl frühes 16. Jh., Nr. D-3-75-156-113

steinkreuz thanheim

Ensdorf, OT Thanheim, Lkr. Amberg-Sulzbach, Steinkreuz an der Straße von Thanheim nach Ruiding (Haselbach), ca. 450 m nordöstl. von Thanheim, kurz vor der kleinen Ortschaft Ruiding, linkerhand, tief in die Böschung eingesunken, Benennung: ‘Graserin von Thanheim (Ang. Lit. R. H. Schmeissner, 1977)

Kreuzform kaum mehr erkennbar, primitive Ritzzeichnungen. Volksmund: ‘Graserin von Thanheim’. Sage: ‘Eine Magd graste am Abend vor einem Feiertag beim Gebetläuten weiter, ohne sich darum zu kümmern. Vorübergehende machten sie auf ihr Tun aufmerksam, aber die Magd antwortete ihnen frech, ihr Tun sei so wenig sündhaft als ihre Sichel in der Luft hängen bleibe. Dann warf sie die Sichel in die Luft. Dieselbe kam aber nicht mehr zurück und vor Schrecken darüber wurde die Frevlerin kniend, wie sie war, zu Stein. (Verschiedene ähnliche Fassungen dieser Sage berichten in ihrem Grundmotiv das gleiche) Früher stand die Säule auf der anderen Seite der Straße mitten in einem Acker und war beim Pflügen sehr hinderlich. Erst in neuerer Zeit wagte man aber, sie zu versetzen, weil es hieß, daß der Boden unter ihr blutig sei. Der Aberglaube ist wohl darauf zurückzuführen, daß in dem besagten Acker rote Erde zu finden ist. - Es ist eher anzunehmen, daß an der fraglichen Stelle ein Mord geschah und vom Täter ein Steinkreuz zur Sühne errichtet wurde. Dieses ist im Laufe der Zeit so stark verwittert, daß nur mehr ein Ansatz eines Balkens zu finden ist, und das hat vielleicht zur Bildung der Sage Anlaß gegeben.’ (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1977, nach Lit. H. Jungwirth, 1964, regionaler Heimatforscher, zahlreiche Publikationen)

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg, 1977, S. 145, Nr. AM-SUL 24 Thanheim, daraus: 2. ‘Bayerland’, Bd. IV, S. 215, 3. Friedrich Panzer (Sagensammler), Bayerische Sagen und Bräuche, Bd. II, München 1855, S. 128, 4. Alexander Schöppner, Sagenbuch der bayerischen Lande, Bd. II, München 1853, S. 586, 5. ‘Oberpfälzer Zeitblatt’ 1841, S. 269, 6. ‘Verhandlungen des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, XIV, S. 211, 7. ‘Bavaria’, Bd. II, S. 226, 8. Aufzeichnungen von Anton Dollacker (1930) und Hans Jungwirth (1964)

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