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Roßtal D: OT Neuses, im Ort, kleine Grünanlage im Bereich ggü. Anwesen 'Am Muselbach Nr. 10', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gefasten Kanten, am Schaft die Darstellung einer *Pflugschar im Relief, etwas seitlich versetzt (Verf.)

'Steinkreuz an der Straße nach Buttendorf, 210 cm hoch, errichtet für den Totschlag an Contz Lederer zwischen 1406 und 1412. Massige Form, Kanten abgefast. Auf der Vorderseite Darstellung einer Pflugschar. Von Neuses wissen wir, daß in der Zeit zwischen 1406 und 1412 der Bauer Contz Lederer von zwei anderen Bewohnern des Ortes erschlagen worden war. Langjähriger Streit war dieser Bluttat vorausgegangen, so daß wir dieses Kreuz als Sühnekreuz am Tatort ansehen dürfen' (fuerthwiki.de-Flurdenkmale-im-Landkreis-Fürth-Buch-29-pdf: ehem. Kreisheimatpfleger Prof. Helmut Mahr, Heft 1, 1975, S. 30 m. Skizze, Kopie)

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*Pflugschar
Pflugteile wie Pflugschar, Pflugsech und Pflugreute sind bäuerliche Berufs- und Standeszeichen, die z.B. schon in der Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels zu sehen sind (um 1300). Derartige Darstellungen kommen ab der Spätgotik auf Kreuzsteinen und Steinkreuzen vor, aber auch als Haus- und Hofzeichen an Gebäuden, auf Grenzsteinen eines Bauernwaldes, auf sog. Bauernsiegeln und auf Gebets- und Grabsteinen von Bauern und auch von Schmieden. Weil das Sühnebrauchtum (Verträge) erst ab dem 14. Jh. einsetzte, müssen solche Darstellungen zwangsläufig ursprünglich eine andere Bedeutung besessen haben bzw. ist es falsch, wenn die Volkskunde diese Zeichen ohne Belege 'automatisch' mit 'Sühne' in Verbindung bringt. Zu dieser Promblematik ist aufklärend anzufügen, daß z.B. diese Darstellungen ab dem 12. Jh. auf Zentgerichtskreuzen an den Zentstühlen der hochstift-würzburgischen Zenten (Karlsberg, Donnersdorf, Eltmann) auftreten und von daher mit Gerichtsbarkeit zusammenhängen müssen. Da Zentgerichte bekanntlich Schöffengerichte waren, kann davon ausgegangen werden, daß Darstellungen von Pflugteilen Zeichen bäuerlicher Schöffen sind. Obiges Steinkreuz könnte durchaus ein örtliches Gericht angezeigt haben  (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Ob für den Totschlag an Contz Lederer wirklich ein Sühnevertrag archivalisch zustande kam, der die Setzung eines Sühnekreuzes forderte, ist hier nicht bekannt und geht aus den Beschreibungen nicht direkt hervor (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 117, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roßtal, OT Neuses: Petersbuck, Steinkreuz, Sandstein, mit gefasten Ecken, wohl spätmittelalterlich, D-5-73-125-45 m. Foto v. Mai 2013 (Kopie), Urheber: 'Janericloebe' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0, 2. fuerthwiki.de-Flurdenkmale-im-Landkreis-Fürth-Buch-29.pdf: ehem. Kreisheimatpfleger Prof. Helmut Mahr, Heft 1, 1975, S. 30 m. Skizze, Kopie u. Textkopie Landgericht Nürnberg Eintrag Gerichtsakte 221, S. 9), 3. neuses.eu-gedenksteine m. Foto u. Beschreibung 

quelle:  neuses.eu

Roßtal E: OT Neuses, nördl. Ortsrand, Bereich der Einmündung des Muselbach in die Bibert (günstig erreichbar: bei 'Bibertstraße Nr. 8' ist dem Ufer am Muselbach ca. 100 m in nördl. Richtung zum Standort zu folgen), Gedenk-Pfeilersäule

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), inschrifts- bzw. zeichenlose Pfeilersäule mit etwa quadratischem Querschnitt aus Sandstein (Verf.)

'Gedenksäule
Ein Marterstumpf, eine einfache viereckige Säule, ist am früheren Wiesenweg von Neuses nach Ammerndorf zufinden. Er wird in Verbindung gebracht mit der Ermordung des Roßtaler Kaplans Johann König der 1632 von Kroaten unfern von Ammerndorf ermordet wurde. Aus dem Matrikelbuch der Pfarrei ist sein schreckliches Ende zu erfahren: „Herr Johann König, gestorben 2.6.1632 bei Ammerndorf, durch die Crabaten (Kroaten) niedergemacht und allererst nach 13 Wochen colligirt (aufgelesen) und daselbst begraben“. Angeblich 17. Jh. ca. 150 m westlich der Mühle am Bibertufer' (neuses.eu-gedenksteine m. Foto, Kopie)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roßtal, OT Neuses: Baumgartenwiese, Gedenksäule, Sandstein, ohne Inschrift, angeblich 17. Jahrhundert, D-5-73-125-44 (o.F.), 2. neuses.eu-gedenksteine m. Foto, Kopie

quelle: fuerthwiki.de
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Roßtal F: OT Weitersdorf, nordöstl. des Ortes, ca. 450 m nach dem Ortsausgang der 'Weitersdorfer Hauptstraße' Richtung Wolfgangshof, Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), völlig abgearbeitetes, breitflächig medaillonförmiges Flurdenkmal aus Sandstein mit reparierter Bruchstelle am oberen Schaftbeginn, imgrunde ein Steinkreuz mit angedeuteten Armenden, das überaus markante gerundete Winkelstützen besitzt, die ein rundes Oberteil ergeben (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roßtal, OT Weitersdorf: Weiheräcker, Steinkreuz, Sandstein, Kreuzarme zum Teil abgängig, spätmittelalterlich, D-5-73-125-58 (m.F.), 2. wikipedia.org-wiki-Liste-der-Steinkreuze-im-Landkreis-Fürth: Steinkreuz bei Weitersdorf, Sandstein, 105:80:30, Spätmittelalterlich, D-5-73-125-58 m. Foto v. 23.12.2021 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 3. fuerthwiki.de-Flurdenkmale-im-Landkreis-Fürth-Buch-29.pdf: ehem. Kreisheimatpfleger Prof. Helmut Mahr, Heft 1, 1975, S. 32 m. Skizze (Kopie) u. Beschreibung: Scheibenkreuz an der Straße nach Wolfgangshof

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