kreuzstein salzhemmendorf rueckseite kopie skizze
standort kirchhof

Salzhemmendorf, Lkr. Hameln-Pyrmont, A: Ortskirche, Kirchhof

Obertägige Maße: Höhe 1,03 m, Dm. 0,68, T. 0,23, der Kreuzstein aus rotem Sandstein mit rundem Oberteil zeigt auf vertiefter, gerahmter Kreisfläche der Vorderseite eine Kreuzigungsszene im Relief; Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes; randumlaufend eine eingemeißelte, nur noch fragmenthaft erhaltene lat. Inschrift mit der Jahreszahl ‘1397’, die seit älterer Literatur wie folgt wiedergegeben wird:                                                                                           ‘Anno Dni MCCCXCVII ... c’aia.. ae’ von Barner, Alfeld, s.u. wie folgt ergänzt: ‘... cujus anima requiescat in pace ....’ (dessen Seele in Frieden ruhe, Amen)

darunter im Schaft die eingerillte Darstellung eines Hammers und einer ausgehauenen Zange, wohl die Insignien des Schmiedehandwerks; dazwischen die Feineinrillunge eines knienden Adoranten, die jedoch heute kaum noch zu erkennen ist; auf der arg verwitterten und Wetzrillen aufweisenden Rückseite, s. Einf. (Verf.) fragmenthaft erkennbar, die eingerillte Darstellung eines nasenbesetzten got. Kreuzes, das nahtlos in zwei Kreisrillen übergeht; das Denkmal wurde im Jahre 1927 an der Kirche aufgestellt; nach Lit. M.-B. s.u. soll der Kreuzstein vorher an der Eggerser Straße gestanden haben; nach Frau Dr. Annemarie Ostermeyer, Salzhemmendorf, stand der Stein ursprünglich am Bocksberg, eine westl. Erhebung des Kansteines; eine Sage erzählt von einem Schmied oder Schlosser, der seinen Gesellen aus Zorn am Eggerser Weg erschlug; nach anderer tötete ein Wanderbursche seinen Gefährten um einen geringen Gewinn (Verf.)                                         

Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 175 m. Abb. Nr. 3923.7, daraus: 2. W. Barner, Hoike. Sagen und Erzählungen aus dem Land zwischen Hildesheimer Wald u. Ith, in: Schriftenreihe des Heimatmuseums Alfeld, Nr. 7, Alfeld 1960b, S. 134, 3. H. Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, in: Alt-Hildesheim, Heft 13, Braunschweig 1934, S. 30, 4. H. Böhme, Die Kreuzsteine um Hannover, in: Die Spinnstube, 4. Jg., Nr. 15, Göttingen 24. 7. 1927, S. 231, 5. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 14, 24, 6. J. Jünemann, Rillen und Näpfchen auf sakralen Denkmalen, Stuttgart 1977, S. 27, 7. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 2, 16-17, T. II, 8. H. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1908, S. 240, 9. A. Wipprecht, Kreuzsteine in Niedersachsen, Hannover 1924, S. 86, 10. O.  Ulrich, Der Brüningstein, 1898, S. 346, 11. A. Ostermeyer, Rätsel um den Pilgerstein von Elze, Hameln 1983, 12. J. Bühring, Die Kunstdenkmäler des Landes Niedersachsen, Hannover 1975, S. 458, 13. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J., S. 120, Internet: 1. ...hege-elze.de-Kopie Skizze Pilgerstein Elze

steinkreuz salzhemmendorf andere seite
standort

Salzhemmendorf B: ca. 2 km südwestl. des Ortes unterhalb des Ithkammes, Forstflur Jungfernstein, am alten Fußweg Salzhemmendorf-Harderode, ‘Jungfernstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,88 m, Br. 0,46, T. 0,18, das arg beschädigte Steinkreuz aus rotem Sandstein ist etwa nur noch in einem Kreuzarm und Schaft erhalten; es bezeichnet am alten Weg nach Harderode die Örtlichkeit einer Mordtat; nach der Sage ruhte hier auf dem Heimweg die Tochter eines Salzhemmendorfer Schuhmachers aus und zählte die Nägel, die sie von einem Harderoder Schmied holen sollte; ein zufällig in der Nähe befindlicher Räuber wähnte sie zähle Geld, beraubte und tötete sie; das alsbald dafür gesetzte Steinkreuz, sowie das Waldstück, wo es steht, wird noch heute ‘Jungfernstein’ genannt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 174-175 m. Abb. Nr. 2923.6, daraus: 2. W. Barner, 1960, S. 129-130, 3. H. Brede, Sagen, Manuskript o.J., Archiv AGD Niedersachsen (nach 1941) S. 69, 4. A. Hoffmann, 1935, S. 2, 17, 5. H. Six, 950 Jahre Salzhemmendorf, Salzhemmendorf 1972, S. 34-35, 6. H. Viebrock, 1908, S. 240, 7. W. Werner, Geologische Wanderung über den Ith zum Kanstein, Hameln 1978b, 8. A. Wipprecht, 1924, S. 86

c.2008

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