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Zu den Sehenswürdigkeiten Reinbergs gehören die gotische Dorfkirche Reinberg, der aus dem 15. Jahrhundert stammende Sühnestein an der Friedhofsmauer und die Reinberger Linde, die im 19. Jahrhundert als der größte Baum Deutschlands galt. Das Alter des Baumes beträgt rund 1000 Jahre. Möglicherweise ist die Linde bereits vor der Gründung und Einweihung der Kirche gepflanzt worden. In der Nähe des Baumes befindet sich das Grab des Vaters des Chirurgen Theodor Billroth. Einem Denkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen fehlt die Schriftplatte. Der Sühnestein trägt eine kniende Gestalt, die Hände gefaltet neben Christus am Kreuz. Über dem Kreuz, zwischen zwei Rosen, die Initialen "J.N.R.J." sowie die Worte: "domini miserere mei". Die verwitterte Inschrift oberhalb des Gekreuzigten lautete wohl ursprünglich: "orate pro ravno van barneko". (Quelle: Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Die Baudenkmäler der Provinz Pommern. Theil 1: Ernst von Haselberg: Die Baudenkmäler des Regierungs-Bezirks Stralsund. Heft 1: Der Kreis Franzburg. Paul Saunier, Stettin 1881, S. 238.) Es findet sich auch die Lesart "orate pro heyno van der beken", jedoch ist eine Familie van der Beken nicht belegt. Der fürstlichen Rat und Landvogt Raven Barnekow dagegen schon, welcher nach falschen Anschuldigungen im März 1453 in Stralsund zum Tode verurteilt und hinter einem Pferd zu Tode geschleift und seine Leiche dann auf das Rad geflochten wurde. (Quelle: Julius von Bohlen-Bohlendorf: Der Bischofs-Roggen und die Güter des Bisthums Roeskild auf Rügen im erblichen Besitz der Barnekow und Umriß der Geschichte dieses adlichen, freiherrlichen und gräflichen Geschlechts. E. Hingst, Stralsund 1850, S. 175 ff.) Der der Untat beschuldigte Bürgermeister von Stralsund Vuge wurde nach Gerichtsbeschluss von 1470 des Landes verwiesen und seine 6 Güter wurden konfisziert. Die Stadt Stralsund wurde zu einer Strafe in Gold verurteilt und musste die Gebeine Barnekows vom Rad nehmen, auf eine Bahre legen und mit 600 Leuten als Trauerzug von Stralsund nach Greifswald bringen. Als Rastpunkt durfte nur die Kirche von Reinberg genutzt werden, dort hatten sie einen Sühnestein aufzurichten. Ohne Unterbrechung musste dann der Zug bis zur Stadtgrenze von Greifswald gehen, dort wurde die Bahre übergeben. An dieser Stelle steht auch heute noch ein Gedenkstein für Raven Barnekow. Das also soll die Geschichte des Sühnesteines von Reinberg sein. (Quelle: Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürsthentums Rügen. IV. Theil, Band I, Kreis Greifswald (Allgemein) – besonders „Stadt Greifswald und der königl. Hochschule daselbst“, Anklam/ Berlin 1866, Seite 652 ff.) (Textkopie ...wikipedia.org-wiki-Reinberg (Sindhagen)
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