kreuzstein scheden
standort saures feld

Scheden, Lkr. Göttingen, A: südl. Ortsrand, Saures Feld 3, Grünfläche vor Grundstücksgrenze

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,23 m, Br. 0,85, T. 0,13, der Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite eine nicht zentriert platzierte, eingerillte Darstellung eines Balkenkreuzes, dessen Linien sich im Kreuzungsfeld überschneiden; unter dem rechten Kreuzarm die eingerillte Darstellung eines Sech (messerartiges Teil am Pflug); ein Kantor Brüggemann erkannte das Denkmal, das lange Zeit als Kanalabdeckung diente und stellte es neu auf; die Darstellungen sind von August Kahle, Anwohner, vor dem 2. Weltkriege nachgearbeitet worden, weil durch Abwitterung nur noch wenig zu erkennen war; nach der Sage erschlugen sich zwei Brüder im Erbstreit; die zur ehem. Zuckerfabrik führende Straße ‘Saures Feld’ war früher ein viel begangener Weg, der über die Mielenhauser Klus nach Hann. Münden führte (Mitteilung Enkelin A. Kahle an Verf.) von daher erlangt der Standort des Denkmals Bedeutung (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 247, daraus:  2. H. Brüggemann, Die Kreuzsteine bei Oberscheden, in: Festschrift für die Kirche St. Markus in Oberscheden, 1967, S. 71-72, 3. H. Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 70-71 (angr. Gebiete) 4. S. Wilde-H. A. Lauer, Mord und Sühne, in: Göttinger Jahresblätter, 1984, S. 58-60

kreuzstein scheden
standort

Scheden, B: OT Oberscheden, nördl. außerhalb vom Ort, Kirchstraße, Flur Weingarten

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,98 m, Br. 0,56, T. 0,22, die verwitterte Vorderseite des Kreuzsteines aus rotem Sandstein zeigt ein erhaben im Relief von 4 cm hervorgearbeitetes breitbalkiges Kreuz, dessen Enden bis zum Rand reichen; Rückseite zeichenlos; das Denkmal soll zwischenzeitlich auch als Grenzmal gedient haben; die Sage berichtet von Erbstreitigkeiten und dem damit verbundenen Tod zweier Menschen, die sich mit einer Pflugschar erschlugen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann s.o. S. 247, daraus: 2. H. Brüggemann, 1967, S. 71-72, 3. H. Riebeling, 1977, S. 70

kreuzstein meensen
standort

Scheden, C u. D: OT Meensen, südwestl. vom Ort am Weg nach Wiershausen, ca. 200 m nach dem Sportplatz (Sandstein)

andere seite

der sich nach oben und unten verjüngende Kreuzstein zeigt beidseitig auf vertieftem Grund eine Spielart des griechischen Kreuzes (Balken nach außen verbreitert) auf einer Seite am Kopf zwei kleine lineare Kreuze, sowie unter dem Kreis eine eingetiefte Pflugschar; D: arg beschädigter Kreuzstein mit beidseitig vergleichbarer Darstellung wie C, aber eine doppelte Randrillung; Ansichtsseite geschäftetes Beil mit langer Schneide (Zimmermannsbeil)

kreuzstein meensen kopie lit. mueller-baumann andere seite

beide Denkmale müssen hinsichtlich der Kopie Lit. M.-B. nach 1988 halb verschüttet worden sein, s.o. Tiefstand Objekt C (Bildquelle: M. Beuermann, Scheden) der heutige Aufstellungsbefund dürfte erst vor kurzer Zeit erfolgt sein, wobei die helleren Verfärbungen der Steine ihren bis dahin gewesenen Tiefstand anzeigen (Verf.) nach den Überlieferungen bzw. Sagen sollen beide Steine im Zusammenhang stehen: zwei Bauern die einem Nachbarn das Feld abgepflügt haben, sind hier mit einem Pflug gerichtet worden, indem ihnen eingegraben die Köpfe abgepflügte; nach anderer erschlugen sich zwei Bauernburschen oder zwei Brüder verloren am Platze ihr Leben; die Denkmale wurden bisweilen als Mainzer Grenzmarken angesehen (Verf.)

m. beuermann, scheden

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o. S. 247-248, daraus: P. Alpers, Märchen, Sage und Volkslied in Niedersachsen, Celle 1954, S. 59, 3. A. Andrae, Alte Kreuzsteine und Grabsteine, Bremen 1909, S. 62, 4. K. Baumann, Die Kreuzsteine bei Meensen, in: Münd. Nachrichten 18. 5. 1930, 5. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, 5, 32-33, 6. J.  Jünemann, Die Güter der Herren v. Bovensen zw. Harz u. Fulda, in: Gött. Jahrbuch 10, 1962, S. 115, 7. H. Lücke, Die Kreuzsteine bei Meensen, in: Die Spinnstube, Göttingen 23. 3. 1924, 8. W. Lotze, Geschichte der Stadt Münden nebst Umgebung, Münden 1878b, S. 289, 9. O. Mittlacher, Mündersche Nachrichten 22. 7. 1944, 10. H. Riebeling, 1977, S. 71, 11. J. K. Wächter, Statistik heidnische Denkmäler im Königreich Hannover, 1841, S. 163, 12. Wilde-Lauer, 1984, S. 61 (Bildquelle: C außen M. Beuermann, Scheden, 2. Kopie: Lit. M.-B. 1988, s.o.)

oppermannstein meensen andere seite

Scheden, E: OT Meensen, nördl. des Brackenberges, am Zufahrtsweg zu einer Sandgrube, ‘Oppermannstein’

 Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,62, T. 0,16, die Vorderseite des gut erhaltenen, oben gerundeten Kreuzsteines aus Sandstein zeigt auf vertiefter, gerahmter Fläche, die sich der Form anpasst ein lat. Balkenkreuz; die randumlaufende, eingerillte Inschrift ist noch gut lesbar:           ‘ANO 1..5 DEN 8 OKTB IST JOST O...E...A...  ...RLIG ERSCHOSSEN WORDEN’ (Ano 1645, den 8. Okto- ber ist Jost Oppermann jämmerlich erschossen worden) auf der Rückseite folgender Text eingerillt: ‘GENESIS 4.c. / GOTT ABER SPRACH / WAS HASTU GETAN DIE / STIMME DEINES BRUDERS / BLUT SCHREIT ZU MIR / VON DER ERDEN’ Jost Oppermann hatte seinen Knecht misshandelt und wurde daraufhin von ihm erschossen

Quellangaben: Bildquelle: M. Beuermann, Scheden, Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 250, daraus: 2. Andrae, 1909, S. 62, 3. K. Baumann, 1930, 4. Lücke, 1924, 5. v. Mengershausen, 1831, S. 276-281

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