standort
kopie lit. j. reinhardt 1999

Ebersburg, OT Schmalnau, Lkr. Fulda, im Winkel ‘Bahnhofstraße-Mittbach’, Grünanlage nahe Bahnhof, neben Prozessionskreuz                                            

steinkreuz schmalnau andere seite steinkreuz schmalnau andere seite

A: Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,74, T. 0,25, das Steinkreuz mit gerundeten Enden aus grauem Sandstein zeigt auf der Vorderseite die eingerillte Darstellung eines auf der Spitze stehenden Bajonettes oder Langmessers; am Kopf ein linear eingetieftes Kreuz (0,11-0,11) Rückseite gleiches Kreuz etwa im Kreuzungsfeld

B: Höhe 1,10 m, Br. 0,75, T. 0,18, das Steinkreuz, ebenfalls grauer Sandstein, mit gefasten Kanten weist einige Beschädigungen auf und besitzt unterschiedliche Kreuzarmlängen; auf der Vorderseite ein auf der Spitze stehendes im Relief hervorgearbeitetes Schwert mit rundem Knauf und gerader Parierstange (0,75m) schwach erkennbar; Rückseite; zwei näpfchenförmige Vertiefungen als Abriebsmale deutbar, s. Einf. (Verf.)

beide Steinkreuze werden im Ebersberger Archiv, 1766, als ‘Nachbarkreuze’ bezeichnet, wobei ehemals ein drittes Kreuz vorhanden gewesen sein soll; die Sage berichtet von drei wandernden Musikanten, die im Nachbarort Dalherda zechten und auf dem Wege nach Schmalnau derart in Streit gerieten, dass sie mit ihren Messern gegeneinander angingen, worauf einer bei Dalherda, Standort eines Kreuzes, s.u., zusammenbrach und verstarb; die anderen zwei am Platze in Schmalnau; nach anderer Version lauerten von einer Judenfrau aus Lütter gedungene Burschen die Lütterer Dorfjugend nach einem Tanzfeste auf und richteten einige übel zu, sodass einer bei Dalherda verstarb, zwei in Schmalnau, ein vierter in Lütter (Verf. frei nach Lit. H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 144-145, Nr. 5524.1-2, daraus: 2. Wolfgang Kehm, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, unveröfftl. Manuskript, AGD-Archiv, 3. Wilhelm Lange, Über Steinkreuze, 1909, Nr. 2/3 u. Im alten Wald bei Naumburg, Waldeck 21, 1913, Nr. 11, S. 2-5, 4. Dr. Liebers, Heilige Steine im Hessenland, Kurhess. Erzieher 10, 1936, S. 143, 5. Vincenz Stadler, Die alten Steinkreuze im Kreis Fulda, unveröffentl. Manuskript, AGD-Archiv, 6. Erwin Sturm, Bau- u. Kunstdenkmale des Fuldaer Landes, Lkr. Fulda 1962; Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, Fulda 1999, S. 115, Nr. 5524.1-2 m. Abb. (Kopie)

standort

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Gersfeld, OT Dalherda, Lkr. Fulda, ca. 650 nordwestl. des Ortes, rechts an der Straße nach Schmalnau, etwas erhöht an der Böschung (Georg-August-Zinn-Straße)

steinkreuz dalherda kopie lit. j. reinhardt 1999
standort

Obertägige Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,59, T. 0,19, das kleine gedrungene Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden trägt eine kaum noch lesbare Inschrift und eine Jahreszahl, die mit ‘1606’ oder ‘1660’ gedeutet wird (Lit. H. Riebeling); über die gesamte Fläche der Ansichtsseite (Rückseite nur bedingt einsehbar) einige lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind (Verf.)

mehrer Sagen ranken sich um das Denkmal - an dieser Stelle soll ein Bauer mit seinem Fuhrwerk verunglückt sein; nach einem Saufgelage eines in Gichenbach lagernden Kriegshaufens sollen im Streit einige Soldaten umgekommen sein; letztlich wird das Kreuz mit dem Sagenkreis der Schmalnauer Kreuze in Verbindung gebabracht, s.o. (Verf. frei nach H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977 s.o. S. 145, Nr. 5524.4, daraus: 2. W. Kehm s.o., 3. V. Stadler s.o., 4. E. Sturm, 1962 s.o.; 5. J. Reinhardt, 1999 s.o. S. 116, Nr. 5524.3

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