steinkreuz silbitz
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Silbitz, Saale-Holzland-Kreis, Gabelung Schmelzer- u. Gießerweg, ggü. Friedhof, ‘Gerichtsstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,46 m, Br. 0,23, T. 0,15, der Gerichtsstein genannte Rest (Schaft) eines Steinkreuzes aus Sandstein (Schulz 1959: nach alter mündl. Überlief.) lässt gerade noch zwei vertikal verlaufende eingerillte Linien erkennen, vermutlich verbliebene Fragmente einer Hiebwaffe, sowie darunter die wohl in neuerer Zeit eingebrachten Initialen ‘HN’; der Stein diente nachträglich als Wegweiser und soll noch um 1932 den Schriftzug ‘Feldweg’ getragen haben (Tunmann, 1932) nach örtlichen Überlieferungen soll am Platze Gericht gehalten worden sein  

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 17, Nr. 12 m. Abb. 11, daraus: 2. E. Tunmann, Funde zweier Sühnekreuze, Gera 1932, S. 16, 3. W. Saal, Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte, Halle 1952, S. 149-163, Nr. 119 u. 1960, S. 86, 4. W. Schulz, Steinkreuze im Zeitzer Land, Zeitz 1959, S. 216, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 63, 6. G. Kemnitz, Bodendenkmäler der Heimat, Weimar 1964, 7. P. Heinecke, Erzähltes und Verbrieftes - Aus Geschichte und Sage im Raum Eisenberg, Leipzig 1983, S. 38

steinkreuz buergel andere seite
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Bürgel, Saale-Holzland-Kreis, westl. Ortsrand Poxdorfer Weg, ca. 30 m südl. der Jenaer-Str. (B7) in Gabelung der Wege nach Graitschen u. Poxdorf,      ‘Schwedenkreuz’

Obertägige Maße: Höhe 0,82 m, Br. 0,67, T. 0,15, das Schwedenkreuz genannte Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit gerundeten Enden ist zeichenlos und weist einen restaurierten Schaftabbruch unterhalb der Kreuzarme auf; das Kreuz stand früher lange Zeit bis zu den Kreuzarmen eingesunken in situ; nach Heinecke, der sich auf mündliche, örtliche Überlieferungen bezieht, soll das Kreuz für einen hier erschossenen schwedischen Offizier im Dreißigjährigen Krieg gesetzt worden sein; Urkundenabschriften von 1371 u. 1444  (Mitzschke, 1895, S. 284, 452) erwähnen zwar ein ‘Crutze’, doch ist eine Beziehung mit diesem Steinkreuz, aufgrund der Örtlichkeit äußerst fraglich (F. Störzner) das Denkmal steht am klassischen Standort eines Sühnemals in der Wegscheide alter Wege, neben einer Wegweiser-Steinstele (Verf.)

detail wegweiser detail wegweiser

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 11, Nr. 1 m. Abb. 7, daraus: 2. R. Hoffmeier, Denkmalschutz im Kreis Eisenberg, Eisenberg 1956, S. 10, 3. P. Heinecke, Von Grenzsteinen und Steinkreuzen, Eisenberg 1960, S. 129 u. 1983, S. 38, 4. H. Köber, 1960, S. 63, 5. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 37

steinkreuz koenigshofen andere seite
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Heideland, OT Königshofen, Saale-Holzland-Kreis, A: südwestl. Ortsrand, südseitig in eingezäuntem Gelände an Straße nach Gösen unter einer markanten Eiche (Königshofen Nr. 91, Zimmermann)

Obertägige Maße: Höhe 0,68 m, Br. 0,63, T. 0,16, das zur Tatzenkreuzform (Kopf, Arme u. Schaft nach außen verbreitert) neigende, arg ausgewitterte Steinkreuz ist zeichenlos und recht gut erhalten; nach P. Heinecke, Eisenberg ist der ursprüngliche Standort des Kreuzes nicht sicher bekannt, angeblich bis 1890 in der nahen Feldflur und dann im Keller des Anwesens Reinhardt, Nr. 2 eingelagert; nach Abbruch dieses Hauses um 1930 wurde es auf den Friedhof verbracht und etwa 1936-40 am heutigen Platze aufgestellt; nach anderer, noch heute erfragbarer Auskunft, soll das Kreuz beim Autobahnbau 1934 von einem dort liegenden Feld an heutige Stelle gesetzt worden sein (Quelle: Lit. F. Störzner)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 12-13, Nr. 5 m. Abb. 4, daraus: 2. R. Hoffmeier, Denkmalschutz im Kreis Eisenberg, Eisenberg 1956, S. 29, 3. P. Heinecke, Von Grenzsteinen und Steinkreuzen - Zwischen Saale und Elster, Eisenberg 1960, S. 129-139 u. 1983, S. 38, 4. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 62, Nr. 411, 5. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 44 

steinkreuz koenigshofen andere seite
standort zwe eisenberg
detail hinweistafel

Königshofen B: ca. 900 m südl. des Ortes, ostseitig an der Straße Königshofen-Eisenberg (L 1073) im Gelände der Wasserwirtschaft ZWE Eisenberg (ca. 150 m nördl. der A-Brücke, ggü. Einm. alte Straße nach Gösen (Weinstraße) ‘Wetterkreuz, -stein’

detail hinweistafel in situ kopie lit. f. stoerzner 1960 kopie lit. f. stoerzner 1988
detail hinweistafel

Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,58, T. 0,20, das in seiner Geschichte mehrfach zerstörte Steinkreuz aus Sandstein wohl einst lat. Form stand ursprünglich bis 1945 ca. 150 m ostsüdöstl. vom derzeitigen Platz auf markanter Höhe (Wasserscheide) am nördl. Rand des ‘Weinstraße’ genannten alten Fahrweges, im Schnittpunkt der Gemarkungsgrenzen Königshofen-Eisenberg-Gösen; an dieser Stelle führte früher bis 1840 die alte Landstraße Königshofen-Eisenberg vorbei, wobei die Weinstraße gekreuzt wurde (Lit. Schneider, 1930); am 5. 7. 1959 erfolgte die Umsetzung an die bereits seit längerer Zeit neu regulierte Straße Königshofen-Eisenberg, in den Südwestwinkel des Abzweiges nach Gösen (verbliebenes Reststück der Weinstraße, etwa gegenüber des derzeitigen Platzes) nach einer Restauration wurde das Denkmal im November 2013 samt einer Hinweistafel im Gelände der ZWE Eisenberg neu aufgestellt  

(um 1900 neu aufgestellt, 1929 zerbrochen und auf Initiative des Geschichts- u. Altertumsverein Eisenberg wieder repariert, 1945 durch Kriegseinwirkung in mehrere Teile zerbrochen, die von Eisenbergern Bodendenkmalpflegern unter Leitung von P. Heinecke sichergestellt wurden, im Juli 1959 nach Reparatur wieder aufgestellt, 1971 neu aufgerichtet und dabei tiefer gesetzt, 1986 erneut durch Anfahren verstümmelt)

in der Nähe des alten Standortes befand sich eine Gerichtsstätte, 1825 fand hier die letzte Hinrichtung statt ‘das Schafott war beim Wetterkreuz an der Könighofener Straße errichtet worden’ (Lit. Weise, 1900) das Kreuz stand auf einem markanten Hügel, der zwischen 1906 und 1930 beseitigt wurde, unmittelbar neben dem Kreuz ‘ein von Zeit zu Zeit erneuertes hohes hölzernes Kreuz’ (Lit. Back, 1864) Flurnamen: ‘Wetterkreuz, -stein, Teufelsgraben’

nach Löbe 1906: 1617 ‘14 gr. - Vom Wetterkreuz auf der Seite bey Königshofen, welches umgefallen, neu zumachen den 7. Mai 1617’; in der Beschreibung eines Flurzuges des Jahres 1653 heißt es : ‘das Wetterkreuz scheidet Gösener, Eisenberger und Königshofener Flur, massen ein großer Stein an dem Wetterkreuz stehet’

Fischer, 1906: der Name des Kreuzes komme daher, dass dort eine Wetterscheide sei - ein schreckliches Unwetter tobte 3 Tage in der Gegend, dass die Lehrer mit den Kindern hinaus zum Kreuz gezogen seien um zu beten, worauf das Wetter gewichen sei - zwei Mönche seien am 6. Tag eines 14 tägigen Gewitter hinausgegangen und erschlagen worden - alte Leute erzählten dass eine aus Zeitz herbeigeholte Kanone am Wetterkreuz geschossen habe um das Unwetter zu teilen - in der Geisterstunde komme auf der Weinstraße ein Mann ohne Kopf dahergeritten und halte am Wetterkreuz um mit den Armen um sich zu schlagen 

kopie thueringer allgemeine v. 7.3.2014

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o. S. 13-14, Nr. 6 m. Abb. 5 (Foto 1960 s.l.) u. Abb. 6, daraus: (Kopien) 2. K. Back, Von Kreuz-Steinen, Altenburg 1864, 3. A. Schirmer, Beiträge zur Geschichte Eisenbergs, Eisenberg 1898, S. 3-72, 4. O. Weise, Eisenberg um das Jahr 1800, Eisenberg 1900, S. 22, 5. F. Fischer, Über die Inschriften und Denkmäler Eisenbergs, Eisenberg 1906, S. 8-9, 6. H. Löbe, Geschichte der Landstraßen und Geleitwesens Amtsbezirk Eisenberg, Eisenberg 1906, S. 115, 7. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 15-16, 8. M. Schneider, Flurnamen im Amtsbezirk Eisenberg, Eisenberg 1909, S. 234, 9. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 189, 10. E. Tunmann, Steinkreuze der Heimat, Gera 1932/33, S. 16, 11. P. Heinecke, 1960, S. 130-131 m. Abb., 12. H. Köber, 1960, S. 62, Nr. 406, 13. G. Ost, 1962, S. 44-46; 14. Aufsatz von Frank Störzner (s. Rubrik Literatur) ‘Das Wetterkreuz bei Eisenberg’, in: Thüringer Allgemeine vom 7. März 2015

Internet: 1. ...stadtroda.otz.de-Wetterkreuz zwischen Eisenberg und Königshofen wieder aufgestellt (Artikel v. 15. 11. 2013), 2. ...zwe-eisenberg.de-Wetterkreuz wieder aufgestellt (v. Susann Grunert)

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