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Springe, Region Hannover, A: nordöstl. des Ortes im Waldgebiet Düsterer Keller (Deister) ca. 1 km östl. des ehem. Gasthauses Sophienhöhe, etwa 50 m östl. des in Nordsüdrichtung verlaufenden Wanderweges, ‘Mahlerstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,27, T. 14,5, der giebelförmig gestaltete Erinnerungsstein aus Sandstein bezeichnet die Stelle eines Unglücksfalles mit tödlichen Ausgang; die Ansichtsseite zeigt die eingetiefte Inschrift: ‘Hier-Verunglückte / L. Mahler. / aus Alvesrode. / beim Baum / zu fällen. / 24 Janu 1878’, Rückseite reliefartig die Darstellung eines Eichenbaumes, sowie rechts und links des Stammes die Arbeitsgeräte des Toten, Axt und Säge (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 109-110, daraus: 2. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J., S. 168, 3. G. Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2003, S. 80 

Springe, B: ca. 900 m nordöstl. der ehem. Gaststätte Sophienhöhe im Waldgebiet Düsterer Keller (Deister) unweit des Rambkebach, (Forstgrenze) ‘Beckerstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,32,  T. 17,5, der ‘Beckerstein’ aus grünem Sandstein ist einer von mehreren Grenzsteinen der ehem. Forstgrenze von 1770 zwischen der Stadt Springe (ST.S.F. = Stadt Springe Forst) und des Amtes Springe A.S.F.= Amt Springe Forst, mit Hannoversch. Wolfsangel, zugehörig zum Königreich Hannover, ab 1866 zu Preußen), der besondere Bedeutung erlangt, da in seiner nächsten Umgebung ein Mensch zu Tode gekommen sein soll; neben den Gemarkungsinitialen zeigt er oben in der nördl. Schmalseite die eingerillte Darstellung einer Hand, sowie darunter eines Gesichtes und des Buchstaben ‘B’, über das Geschehnis sind drei Erzählversionen überliefert: nach A. Lilge, Springe, verunglückte nahe der Stelle ein Bäckerlehrling tödlich, als er mit einem Fuhrwerk Bäckerholz für Backöfen zu Tale transportieren wollte; nach G. Wildhagen-U. Mierau, Barsinghausen, wurde hier dem Forstlehrling Becker eine Ohrfeige verabreicht, damit er sich den Grenzstein besonders gut merke (nach anderer Quelle durch den Oberförster der Stadt Springe, evtl. im Zusammenhang mit einer Grenzmissachtung); das Museum Springe berichtet von einem Bäckermeister, der hier seinen Lehrling derartig ohrfeigte, weil jener bessere Brötchen buk, dass er tot zu Boden fiel 

Quellangaben: Lit. 1. G. Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2003, S. 82, daraus: 2. A. Lilge, Ortschronik Springe 2002, 3. G. Wildhagen-U. Mierau, Über den Deister gehen, Bd. I, Barsinghausen 1998 

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Springe, C: ca. 500 m nördl. der ehem. Gaststätte Sophienhöhe, Flur Im Papenwinkel, etwa 40 m östl. der Str. Zur Sophienhöhe, nahe des Wegekreuzes, ‘Waldmanns Ruh’

Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,32, T. 0,15, der niedrige quaderförmige Erinnerungsstein aus Sandstein bezeichnet die Grabstelle eines Hundes namens ‘Waldmann’, der hier von einem Keiler tödlich verletzt wurde; er gehörte dem damaligen Revierförster des Stadtforstes    Springe Albrecht Burckhardt (1862-83); auf der arg abgewitterten Vorderseite die eingerillte Inschrift: ‘Wald. / manns. / Ruh’. Rückseite: ‘Zur Erinnerung / an Waldmann, / den guten Schweiss / hund. / 1866 / Hencken. / C. Holthusen. / F. Tegtmeyer / A. Schnelle’; dabei handelt es sich vermutlich um die Spender des Steines, drei Jagdpächter und letzterer ein Hilfsförster; 1913 wurden weitere zwei Hunde hier begraben, der von der Eisenbahn überfahrene Schäferhund des Revierförsters Burckhardt (der Dritte dieses Namens in der Forstgeschichte der Stadt Springe, Amtsvorgänger von Martin Jäger, nach dem die Jägerallee in Springe benannt ist), sowie der Dackel des Försters, der bei der Verfolgung von Wild Herzschlag erlitt (Quellangabe: F. Wüllner)

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, s.o. S. 84, daraus: 2. F. Wüllner, Der Deister - ein Erlebnis für Wanderer, Barsinghausen 1980

Springe, D: ca. 400 m nordwestl. von Obj. B am Wanderweg, ‘Horststein’

Maße: 0,60 m, 1,05, 0,10, die am Boden liegende Steinplatte aus Sandstein zeigt eingehauen die Initialen ‘HH’, eine Wolfsangel (Forst- und Grenzzeichen), sowie die interpunktierte Jahreszahl ‘19.98’, der Stein erinnert an Herbert Horst, geb. am 29. August 1925, der 73 jährig verstarb und auf dem alten Friedhof in Springe begraben wurde; er war Verwaltungsangestellter beim Landkreis Hannover u. leidenschaftlicher Jäger; in den Jahrzehnten nach dem Kriege immer ein gern gesehener Gast bei den Jagdpächtern im Revier Springe; darüber hinaus bekleidete er einige Ehrenämter, wie Schriftführer des Rotwildringes Großer Deister, oder Hegeringleiter und gehörte 25 Jahre der Jagdhornbläsergruppe Jägerschaft Springe an; der Gedenkstein befindet sich an dem Platz, an dem ein Hochsitz stand, eine gern von Herbert Horst und seinem Dackel aufgesuchte Örtlichkeit; der Gedenkstein wurde auf Antrag der Familie und der Genehmigung durch das Forstamt Springe 1998 gesetzt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, s.o. S. 83

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Springe, E: OT Völksen, ca. 900 m (Luftlinie) vom nordwestl. Ortsrand weglos im Kniggeschen Forst, 300 m nördl. des Hüttenweges (Wanderw. zum Taternpfahl) ca. 100 m südl. des Schnaatweges (ehem. Grenze mit Grenzsteinen) ‘Herwig-Blume-Stein’

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Obertägige Maße: Höhe 1,60 m, Br. 0,90, T. 0,65, der mächtige quaderförmige Block aus markant perforiertem Sandstein bezeichnet die Stelle, wo die Waldarbeiter Herwig und Blume beim Baumfällen zu Tode kamen; die Vorderseite zeigt folgende eingerillte Inschrift, die sich der unregelmäßigen Form des Steines anpasst:

‘HIER WURDEN DIE / WALDARBEITER / FRIEDRICH HERWIG UND / LUDWIG BLUME / AUS ALVES RODE / AM 6. AUGUST 1925 VOM / STÜRZENDEN BAUM / GETROFFEN SIE / STARBEN ALS HELDEN / IN DIENST U. PFLICHT.’                                                       

ein umstürzender Baum hatte sich in einem Nachbar verfangen; als ihn die Waldarbeiter freibekommen wollten wurden sie unter ihm begraben und schwer verletzt; man brachte die Schwerverletzten mit Pferdefuhrwerken nach Alvesrode, wo sie jedoch verstarben; das Waldstück kam erst 1932 in den Besitz von Albrecht Freiherr Knigge         

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth s.o. S. 72

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