kopie b. losch 1981
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Schramberg, OT Sulgen, Lkr. Rottweil, A: nordwestl. Ortsrand, links neben der kleinen Hauskapelle des ehemaligen Haldenhofes ('Haldenkapelle'), Fahrstraße 'Haldenhof', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), relativ langschaftiges Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit Darstellung einer Pflugschar im Relief im Kreuzungsfeld (Verf.); die Jahreszahl '1811' an der Eingangstür ist vermutlich das Baujahr der Kapelle, die zum ehemaligen Haldenhof auf dem Sulgenberg gehörte (Verf. frei nach ...burg-ruinen.de)

Kreuz an der Haldenkapelle
Auf dem Lienberg soll – was für die Deutung sehr beachtenswert erscheint – eine große Anzahl solcher Kreuze gestanden haben, die nacheinander zu Wegbauten verwendet wurden. In der Tat hat der genannte Autor Franz Xaver Singer, beim Brunnen des Lochhofs, als Stütze dienend, in einer Wegmauer ein zweites Sühnekreuz entdeckt. Alt-Schultheiß Heizmann, der von 1903 bis 1921 sein Amt ausübte, ließ dieses an seinem früheren Standort am "Haldenkäpelle", herwärts der beiden Haldenhöfe, an der Abzweigung des Aichhalder Wegs von der Hauptstraße von Sulgau nach Schramberg wieder aufstellen. Romantisch klingt auch, was von diesem Kreuz die Überlieferung zu erzählen weiß: Hauptlehrer Eßlinger aus Sulgau, welchem Singer alle Angaben über die dortigen Kreuze verdankt, hat – unterstützt von Oberreallehrer Rösch – zur Geschichte dieses Kreuzes erhoben: An der Stelle des Kreuzes stand bis vor einem Menschenalter ein altes Kreuz, das dem Andenken eines im 30-Jährigen Krieg Gefallen geweiht war. Ein Bauer nahm dasselbe heimlicherweise zur Nachtzeit weg und verwendete es zum Umbau seines Hofes. Bald darauf starb er, fand aber wegen dieses Frevels keine Ruhe, und ging als Geist um. Um diesen zu versöhnen, ließ sein Sohn ein Kreuz fertigen und an der Stelle des weggenommenen setzen, angeblich im Auftrag des Geistes. Dieser blieb aus, als das neue Kreuz errichtet war. Ein Denkmal der Volkssage, des Volksglaubens. An den Bauern erinnert auch in diesem Fall die in großem gestrecktem Ausmaß (45 Zentimeter) gehaltene Pflugschar, die weit über das Kreuzmittel nach unten und oben hinausragt, bei der aber der Ansatz fehlt. Das Kreuz fällt durch seine schlanke, hohe Gestalt auf, und durch ein leicht schräg gestelltes, lang gezogenes Pflugschar-Relief, die Spitze nach oben, mit betont breitem Schaftansatz. Bei dem Steinkreuz neben der Haldenkapelle handelt es sich um ein von der Wissenschaft berücksichtigtes und bearbeitetes Monument. Das Kreuz aus Buntsandstein hat etwa eine Höhe von 112 Zentimetern, eine Breite von 66 Zentimetern und eine Tiefe von 24 Zentimetern. Über dem Kopf verläuft eine Rille, im Kopf ist eine kleine Vertiefung. (Textkopie, aus: ...schwarzwaelder-bote.de-inhalt-schramberg-suehnekreuze-als-denkmale-aus-dem-mittelalter)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7716 Schramberg R 56450 H 43900. Links vor der Haldenkapelle, gegenüber Haldenhofstr. 11, Grundstück Haldenhof 5. Von der rechten Seite der Kapelle 1980 umgesetzt. Beschreibung: Buntsandstein. Über den Kopf verläuft eine Rille; im Kopf kleine Vertiefung. Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,66, T. 0,20, Form: Niedriger Kopf, Längsbalken betont breit. Zeichen: Leicht schräg gestelltes, langgezogenes Pflugschar-Relief, Spitze nach oben, mit betont breitem Schaftansatz. Datierung: ca. 17./Anfang 18.Jh. Volkstümliche Überlieferung: Das Steinkreuz soll für ein früher dort gestandenes Kreuz aus dem Dreißigjährigen Krieg aufgestellt worden sein, das der Bauer als Baustein verwendete, worauf er starb und sein Geist erst Ruhe fand, als das jetzige Kreuz aufgerichtet wurde. Dieses Kreuz gehöre zu dem anderen am Weg nach dem Lochhof (verschwunden seit ca. 1973). Es hätten sich zwei Männer gegenseitig ums Leben gebracht' (Textkopie B. Losch 1981)  

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 247, Schramberg I, Stadtteil Sulgen m. Abb. 421 (Kopie), S. 54, daraus: 2. F. X. Singer, Das Schwarzwaldbuch 3. Teil, Oberndorf 1925, S. 46

Internet: 1. ...burg-ruinen.de-sulgen-haldenkapelle, daraus: 2 Fotos (Kopien)

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Sulgen B: südl. im Ort, an der Ostecke der Umfassungsmauer der Marienkapelle, 'Birkenhofweg Nr. 10' (westl. der 'Bergstraße'), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), gedrungenes, breitflächiges Steinkreuz aus Buntsandstein mit linear eingetiefter Darstellung eines leicht schräg gestellten Hammers im Kreuzungsfeld (Verf.)

Kreuz an der Marienkapelle
Das Kreuz an der Marienkapelle ist aus Buntsandstein gehauen und an den Kanten ziemlich verwittert. Wilhelm Haas, ehemaliger Archivar der Stadt Schramberg, hatte bei einer Besichtigung festgestellt, dass am Kreuzbalken die Zahl 14 eingehauen ist. Die zwei weiteren, letzten Ziffern der Jahreszahl sind infolge der Verwitterung nicht mehr lesbar. In der Mitte des Kreuzbalken ist heute noch ein großer Hammer erkennbar. Das Kreuz hat etwa eine Höhe von 95 Zentimetern, eine Breite von 89 Zentimetern und eine Tiefe von 26 Zentimetern. Nach gefundenen alten Verträgen ist erwiesen, dass Mörder zur Sühne steinerne Kreuze an den Tatort setzen lassen mussten. Dies scheint durchaus auch in Sulgen so gewesen zu sein, denn das "Sulger Hochgericht", der Galgen, stand bedeutend weiter unten am Eckenhof. Franz Xaver Singer schreibt in seinem Schwarzwaldbuch von 1925: "Das Sühnekreuz steht in der Nähe eines gewölbten Feldbrunnens, so genannten Käppelebrunnens, um dessen Besitz sich die Leute bis in diese Zeit noch stritten." Es wird deshalb allgemein der Überlieferung Glauben beigemessen, dass an der Stelle des Kreuzes ein Streit um den Brunnen ausgetragen wurde, wobei als die tödlich wirkende Waffe ein Hammer benutzt wurde. Dazu wussten "die letztvergangenen Ahnen" – wie Hauptlehrer Eßlinger mitteilt – zu erzählen: Um die Adventzeit sei vor dem Steinkreuz ein Licht gelaufen, bis zur Hörnlegasse und wieder zurück. Mit dem Ende der Adventzeit sei es jeweils ausgeblieben. Diesen Spuk wollen aber die heutigen Anwohner nie gesehen haben. (Textkopie, aus: schwarzwaelder-bote.de-inhalt.schramberg-suehnekreuze-als-denkmale-aus-dem-mittelalter)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7716 Schramberg R 56540 H 42600. An der Ostecke der Umfassungsmauer der Marienkapelle, Grundstück Bergstraße 26/1. Beschreibung: Buntsandstein, Bearbeitungsspuren. Kanten am Kopfende beschädigt. Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,89, T. 0,26, Form: Extrem breiter Längsbalken. Zeichen: Hammer. Datierung: ca. 17./18. Jh. Volkstümliche Überlieferung: In der Nähe befindet sich ein ehemaliger Feldbrunnen. Bei einem Streit um den Brunnen soll ein Hammer als tödliche Waffe benutzt worden sein. In der Adventszeit soll man Lichterscheinungen am Steinkreuz sehen' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 247-248, Schramberg II, Stadtteil Sulgen (o.F.), daraus: F. X. Singer, Das Schwarzwaldbuch 3. Teil, Oberndorf 1925, S. 46

Internet: 1. ...schwarzwaelder-bote.de-inhalt.schramberg-suehnekreuze-als-denkmale-aus-dem-mittelalter, daraus: Foto (Kopie) v. Dieter Kohlmann 21.10.2017 - Das Sühnekreuz an der Marienkapelle

verschwundene Steinkreuze:

Schramberg, OT Sulgen
'Am Weg zum Lochhof. Pflugschar. Seit den Grabungsarbeiten für die Telefonleitung 1973/74 verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 249, 8. Schramberg, Stadtteil Sulgen, daraus: 2. F. X. Singer, Das Schwarzwaldbuch 3. Teil, Oberndorf 1925, S. 47  

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