standort laurentius kapelle

Tauberbischofsheim, Main-Tauber-Kreis, südöstl. Ortsrand, vor Südseite der Laurentiusbergkapelle (nördl. an Kasernenstraße auf der Höhe) 3 Steinkreuze

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 1,32 m, Br. 0,73, T. 0,18, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein weist wohl durch matierialbedingte Auswitterung eine recht unebene Oberfläche auf, Ausbruch am linken Arm, Kopf wirkt proportional gedrungen; ältere Leute wollen früher eine Schlange abgebildet gesehen haben bzw. eine Schlinge oder ein Seil als Hinweis auf das Gewann ‘Galgenleithe’ in der Nähe (Richtstätte, vgl. Objekt D) 

B: Höhe 1,20 m, Br. 0,72, T. 0,32, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein zeige nach Lit. B. Losch ‘Einritzungen rechteckig und schräg abwärts, als Küferhammer gedeutet’ (Böttcher, Fassbinder, Weinküfer); erkennbar ist nur ein etwas schräg stehendes, linear eingetieftes Quadrat, sowie darunter ein spitzwinkliges Dreieck, eine Darstellung, die nicht gerade einem derartigen Hammer ähnlich ist (Verf.); mit diesem Werkzeug soll ein Küfer einen Kaufmann in der ‘Brachenleite’erschlagen und beraubt haben; diese Örtlichkeit ist im Zuge des Kasernenbaues (Truppenübungsplatz) ausgegangen (J. Wohlfarth)

C: Höhe 1,63 m, Br. 0,92, T. 0,27, das Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalk mit markant langen Kopf zeigt etwa im Kreuzungsfeld eine linear eingetiefte Pflugschar; nach der Sage soll einem Jungen, der beim Pflügen vom Pflug fiel der Kopf abgerissen worden sein, nach anderer kam ein Bauer beim Pflügen zu Tode; das Denkmal befand sich ursprünglich im Bereich der ‘Galgenleithe’ (bei Kasernenbau ausgegangen)

Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 107, Tauberbischofsheim I-III m. Abb. 193 S. 24, daraus: 2. J. Berberich, Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks, Tauberbischofsheim 1895, S. 244, 1. ...tauber-franken-online.de- Tauberbischofsheim-Bildstöcke und weitere steinerne Wegzeugen (priv. Homepage von J. Wohlfarth, Tauberbischofsheim)

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standort spraitkapelle

Tauberbischofsheim D: westl. Stadtrand am alten Weg nach Dienstadt bei sog. ‘Spraitkapelle’ auf der Höhe (westl. oberhalb ‘Schützenweg’)

Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,90, T. 0,22, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein neigt zur sog. Tatzenkreuzform (Kopf, Arme u. Schaft nach außen verbreitert) wobei die Abschrägung am Kopf vermutlich durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen entstanden ist, s. Einf. (Verf.) die Vorderseite zeigt eine kunstvolle Steinmetzarbeit im Relief  - am Kopf eine mehrfach gewundene Schlange oder Seil, daneben ein kleiner Wappenschild oder Amboss mit Kreuzchen; rechter bzw. linker Arm Schmiedezange u. -hammer (Insignien des Schmiedehandwerkes, angebl. auch Schlange J. Siebmacher, Insignien des Dachdeckers, F.K. Azzola, Hinweis 1979); vom Kreuzungsfeld bis in den unteren Schaft reichendes lat. Balkenkreuz mit wiederum im Relief dargestelltem langgriffigen Schwert, evtl. Zweihänderschwert (Richtschwert, Lit. J. Berberich)  

nach volkstümlicher Überlieferung wird das Denkmal ‘Richtplatzkreuz’ genannt, im angrenzenden Gewann ‘Sprait’ befand sich eine ehem. Richtstätte der Stadt (Lit. J. Berberich); im Jahre 1816 und 1820 wurden hier die letzten Hinrichtungen mit dem Richtschwert vollzogen, dafür errichtete man ein Schafott, das in der Gerichtsordnung von 1820 ‘Blutbühne’ genannt wurde (J. Wohlfarth nach Lit. J. Berberich)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, S. 107-108, Tauberbischofsheim IV m. Abb. 180 S. 22, daraus: (Kopie) 2. J. Berberich, S. 244-245, 3. J. Siebmacher, Siebmacher’s großes Wappenbuch, Bd. 7, Neustadt a.d. Aisch 1976

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Tauberbischofsheim E: ca. 1,5 km nordwestl. des Ortes nordseitig an Külsheimer Straße, erhöht abseitig von Geländestützmauer

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,73, T. 0,19, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein ohne erkennbare Zeichen mit Beschädigung am Kopf stand mindestens bis 1981 auf der gegenüberliegenden Straßenseite tief eingesunken (Lit. B. Losch)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, S. 108, Tauberbischofsheim VI o. Abb.

Tauberbischofsheim F: nordwestl. vom Ort, ostseitig der Külsheimer Straße gegenüber des Abzweiges nach Dienstadt (erhöht auf der Böschung)

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,68, T. 0,16, Steinkreuz aus Buntsandstein lat. Form mit dreipassverziert auslaufenden Enden (symbolisch für ‘Vater, Sohn, Heiliger Geist’) kaum mehr erkennbare eingeritzte Zeichen (Verf.)

Quellangaben: Lit.:

Tauberbischofsheim G: ca. 4,5 km nordöstl. des Ortes, ca. 170 m südl. der Straße nach Großrinderfeld (L 578) unmittelbar an der markanten Nordostecke des Mosig-Waldes (Feldweg nach Süden vor Spedition Hein)

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,60, T. 0,18, tief eingesunkenes Steinkreuz aus Muschelkalk; nach der volkstümlichen Überlieferung sollen sich hier Paimarer Burschen nach der Rückkehr von Tauberbischofsheim umgebracht haben (Lit. B. Losch)

detail inschrift

Quellangaben: 1. B. Losch, S. 108-109, Tauberbischofsheim IX o. Abb.

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Tauberbischofsheim H: nordöstl. Stadtgebiet, am Grundstückszaun Albert-Schweitzer-Straße 32 (Bestattungsinstitut Hanel) 

Obertägige Maße: Höhe 0,83 m, Br. 0,56, T. 0,19, Steinkreuz aus Muschelkalk mit gefasten Kanten; nach Lit. B. Losch 1,5 km nordöstl. vom Ort an der alten Straße nach Großrinderfeld, ‘alte Würzburger Straße’ (heutige A.-Schw.-Str., führte einst als Hohlweg aus der Stadt auf die Höhe, J. Wohlfarth)

Quellangaben: Bildquelle: J. Wohlfarth, Tauberbischofsheim,  Lit.: 1. B. Losch, S. 108, Tauberbischofsheim V o. Abb., Internet: 1. ...tauber-franken-online.de- Tauberbischofsheim-Bildstöcke und weitere steinerne Wegzeugen

Tauberbischofsheim I: ca. 3 km nordöstl. vom Ort, links des Weges im ‘Forstgrund’ (‘Grundhohle’ J. Wohlfarth), etwa Verlängerung der aus der Stadt führenden Albert-Schweitzer-Straße

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,74, T. 0,18, Steinkreuz aus Muschelkalk mit gefasten Kanten

Quellangaben: Bildquelle: J. Wohlfarth, Lit.: 1. B. Losch, S. 108, Tauberbischofsheim VIII o. Abb., Internet: 1. ...tauber-franken-online.de s.o.

Tauberbischofsheim J: ca. 1 km vom nordöstl. Stadtrand an alter Würzburger Straße, Anhöhe ‘Viertelspitze’ (Anfang Edelberg / Schlössersberg) ‘Klinglerkreuz’

Maße: Höhe 2,50 m, langschaftiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gedrungenem Kreuzstand, vollplastischer Korpus Christi, darunter im Schaft eingetiefte Inschrift:

ANNO DNI 1590 / DEN MONTAG / NACH DEM / ANDERN SON- / TAGS ADVENT / HAT ELISABET / KLINGLERIN / WITTID DIS / BILT GOT ZU /
LOB UND ZU / EHREN STEL- / LEN LASSEN/

die Anhöhe Viertelspitze steht vermutlich mit einer dritten Tauberbischofsheimer Richtstätte in Verbindung, die sich evtl. ganz in der Nähe befand, da die Platzverhältnisse unmittelbar in situ nicht ausreichend waren; Textauszug J. Berberich, 1895: ‘an der alten Straße nach Würzburg, wo der 2. Berg anfängt, liegt die Viertelspitze, auch Vierspitze genannt; sie soll ihren Namen daher haben, daß dort von solchen Verbrechern, die nach der alten Gerichtsordnung, auch noch nach der alten Laudaer (und Bischofsheimer) ‘Centh"Ordnung’ von 1594 waren gevierteilt worden, ein Viertel zum abschreckenden Beispiel sei aufgehängt worden.’; weitere Standortangaben für diese Örtlichkeit lauten ‘Hammbergsplatte, Kaiserspitze’ (J. Wohlfarth)

Quellangaben: Lit.: 1. J. Wohlfarth nach Lit. J. Berberich, 1895, Internet: 1. ...tauber-franken-online.de, 2. ...panoramio.com-Das Klinglerkreuz von 1590

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