hinweistafel in situ
amonsgrab unterbruecklein
gedenkstein amonsgrab

Neudrossenfeld, OT Unterbrücklein, Lkr. Kulmbach, ca. 1 km nordnordwestl. des Ortes, 500 m nördl. der A 70 u. 150 m westl. der B 85 im Kiefernwald (von Parkbucht westseitig an B 85 Waldweg nach Westen u. rechten Weg nach Nordwesten folgen) ‘Amonsgrab’

Grabanlage aus der Zeit des Dreißigj. Krieges, eingefasst mit Kalksteinen, Grabstein mit eingerillter und grüner Farbe nachgezeichneter Inschrift, flankiert von je einem Wacholderbäumchen, die sich zu einem Bogen vereinen: ‘HERMAN / AMAN / LIGT DA BE- / GRABEN / 1635’

der Text der Hinweistafel am Baum daneben ist eine Kopie der S. 168 aus Lit. Karl Dill, 1984, daraus geht bzgl. Sterbe- und Geburtenregister die Existenz eines ‘Amon aus Prücklein’ eindeutig hervor, der angeblich 1635 bis in das Buchleitenholz hin von den Schweden zu Tode geschleift und später von den Bauern an Ort und Stelle begraben wurde; vor dem Hintergrund der ‘grausamen Mär’ der Volksüberlieferung kann vermutet werden, dass sich Amon heftig gegen die Schweden zur Wehr setzte, um seinen Hof zu retten, doch wohl der Übermacht erlag (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, Lkr. Kulmbach 1984, S. 168, Nr. 252

blick von nord abzweig unterbruecklein

Neudrossenfeld, OT Hornungsreuth, Lkr. Kulmbach, nach ca. 700 m ostseitig am Feldweg, der bei Hornungsreuth Nr. 14 von der KU11 nach Nordwesten aus dem Ort führt, kurz vor östl. Abzweig nach Unterbrücklein, ‘Schäferstein’

hinweistafel in situ
kreuzstein hornungsreuth andere seite kopie lit. k. dill 1984

Obertägige Maße: Höhe 0,98 m, Br. 0,66, T. 0,28 (mit Relief) der arg ausgewitterte, gerundet abschliessende Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite (Westseite, zum Weg hin) ein breitbalkiges lat. Kreuz im kräftigen Relief (3 cm), Rückseite ein gotisches Kreuz mit sog. ‘Nasen’ ebenfalls tief herausgearbeitet; beide Darstellungen im oberen Bereich abgeschliffen, im unteren Drittel der Platte eine reparierte Bruchstelle, nördl. Schmalseite großes rundes Loch ausgemeißelt (Verf.)

das Denkmal lag lange Zeit bis um 1967 auf der Seite mit dem got. Kreuz am Boden und wurde damals von einem Herrn Lauterbach, Neudrossenfeld, für ein paar Maß Bier wieder aufgestellt; noch heute erfährt man im Dorfe, dass unter dem ‘Schäferstein’ ein ermordeter Schäfer mit seinem Hund begraben liege; nach anderer Sage erschlug ein Partenfelder Schäfer, der hier seine Herde weidete, einen Kameraden im Streite und auch soll ein Partenfelder Schäfer mit einem Hornungsreuther Bauern wegen des Weiderechts in Streit geraten sein, wober der Schäfer zu Tode kam (Lit. K. Dill)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 34-37, Nr. 42 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Neudrossenfeld, OT Hornungsreuth: Zwischengrund, westl. von Hornungsreuth, nahe Igelsweiher, an Weggabel, Kreuzstein, mittelalterlich, Nr. D-4-77-142-33

kreuzstein sandreuth andere seite
standort abzweig schaitz

Harsdorf, OT Sandreuth, Lkr. Kulmbach, im Ort, südöstl. Winkel des Abzweiges der Straße nach Schaitz von St.2183

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,63, T. 0,17, der wohl einst etwa rechteckige Kreuzstein aus Sandstein zeigt durch den Verlust der Ecken (nach 1955 abgeschlagen worden) nur noch den Rest eines breit-linear eingetieften Kreuzes lat. Form mit ausgerundeten Stammende (Balkenbreite 12 cm); das Denkmal stand ursprünglich, mindestens bis 1984, ca. 100 m vom nördl. Dorfrand, ostseitig an der Straße nach Harsdorf (St.2183); nach der Sage soll an dieser Stelle ein Mädchen aus Sandreuth von einem ledigen Bauern vergewaltigt und erwürgt worden sein; der Täter musste zur Sühne den Kreuzstein setzen, verkaufte sein Anwesen und wanderte aus (Verf, nach Lit. K. Dill)

im Landbuch der Herrschaft Plassenberg von 1398 heißt es: ‘Satrewt im Gericht, die Schütz von Laineck haben 3 Höfe burggräfliches Lehen’; in einer Grenzbeschreibung des Vogteiamtes Kulmbach von 1673 wird der Kreuzstein mit genannt, die von Hans Edelmann (Heimat- u. Flurnamenforscher, Kulmbach) beschrieben und erläutert wurde: ‘Sie wollen nämlich auf einem bei Sandreuth an der Straße nach Harsdorf stehenden, mit einem großen Kreuz gezeichneten Stein zugehen. Die Kulmbacher weisen das zurück, weil die Grenze sonst ungewöhnlicher Weise über Zwerch der Cent machen müsse, d.h. quer durch die Felder gehen müsse. Sie halten den Stein für das Zeichen eines Totschlages, für einen Sühnestein, wie ihn der Mörder am Schauplatz der Tat errichten musste’ (Lit. K. Dill, 1984)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 121-122, Nr. 171 (Ang. am alten Standort) Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Harsdorf, OT Sandreuth: vor Sandreuth Nr. 5, Kreuzstein, Sandstein, mittelalterlich, Nr. D-4-77-119-18 m. Abb.

detail hinweistafel in situ
steinkreuz dreschenau andere seite
standort

Neudrossenfeld, OT Dreschenau, Lkr. Kulmbach, ca. 650 m nordöstl. des Ortes, 60 m östl. des alten Weges zum Weiler Hölle, weglos im Wald (bei Dreschenau Nr. 13 bzw. Nr. 28 Feldweg nach Norden folgen (Abzw. rechts halten), der in einer weiten Rechtskurve auf die Höhe führt, vorbei an einem markanten Baum mit Ruhebank und dann den Waldrand erreicht, ca. 150 m nach Waldeintritt links Beginn einer Wiese, hier rechts in den Wald folgen) ‘Schäferstein’

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,40-0,60, T. 0,30, nach Lit. K. Dill handelt es sich um den verbliebenen Rest eines Steinkreuzes aus grobkörnigem Burgsandstein, wobei der ursprüngliche Standort ca. 100 m weiter im Fichtenhochwald lag; nach der Sage soll dort ein Schäfer ermordet worden sein; nach anderer Version brachten sich zwei Schäfer vom großen Gutshof Dreschenau gegenseitig um; das Denkmal wurde am 9. August 1969 vom Denkmalschutztrupp der ‘Deutschen Steinkreuzforschung’ Nürnberg wieder aufgerichtet, nachdem es viele Jahre umgeworfen am Boden lag; aus der Hinweistafel ist zu entnehmen, dass sich einst zwischen Dreschenau und Hölle zwei wichtige Altstraßen kreuzten, zu deren Markierung der Stein aufgestellt wurde (als Setzungsgrund nicht realistisch, Verf.)

betrachtet man eindringlich die Ansichtsseite (süd, Foto links), so erkennt man ein langes, auf der Spitze stehendes, linear eingetieftes Schwert, dessen Griff mit rundem Knauf und gerader Parierstange deutlich oben sichtbar ist; das dargestellte Schwert als Symbol des mittelalterlichen Hochgerichtes lässt von daher auf ein Sühnekreuz schliessen, wobei der Bereich eines Altstraßenkreuzes einen typischen Standort dafür abgibt; Darstellung in Lit. K. Dill nicht aufgeführt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 22-23, Nr. 20

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