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Unterwellenborn, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, A: Hausecke ‘August-Bebel-Str. 3’ (Nordwestwinkel Kreuzung ‘Am Zementwerk’

Obertägige Maße: Höhe 1,47 m (ges. 1,85), Br. 0,53, T. 0,23 (0,06 sichtbar), das Steinkreuz lat. Form aus Zechsteinkalk stand bis 1957 ca. 2 m nordwestl., nach Angaben älterer Einwohner (um 1988) auf erhöhter Straßenböschung (Lit. R. Künstler); beim Bau des ehem. Sozialgebäudes VEB Zementwerke, an dessen östl. Hausecke es derzeit steht, erfolgte die eigenmächtige Vermauerung

das Denkmal wird vermutlich 1673 als ‘Röblitzer Creuze’ erwähnt (Lit. E. Koch), Ang. Lit. W. Dietzel: ‘1416 wurde ein Mann in Röblitz, das dem Abt des Benediktinerklosters unterstand tödlich verwundet. Der Verwundete konnte sich aber auf schwarzburgisches Gebiet retten, wo er dann verstarb. Nach Übergabe des Leibzeichens liess der Abt sofort in Röblitz ein Halsgericht halten. Ein früher an der Flurgrenze zwischen Röblitz und Unterwellenborn stehendes Kreuz, das jetzt in eine Hauswand an der Einfahrt zum Zementwerk eingebunden ist, könnte auf diesen Rechtsfall zurückgehen (Textauszug Lit. F. Störzner); Lit. R. Funke verweist auf einen ‘Wegstein bei Wallfahrten’, eine Deutung, die nichts mit der Ursprünglichkeit des Kreuzes zu tun hat bzw. führten hier Wallfahrten vorbei (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 75-76, Nr. 124 m. Abb. 154 (Kopie), daraus: 2. E. Koch, Beschreibung des Amtes Saalfeld aus 1673 (XXXVIII-Unterwellenborn), in Saalfelder Kreisblatt (Sonntagsausg.) 1900, 3. V. Hopf, Von Steinkreuzen in und um Saalfeld, RE 16, 1930, 10, S. 40 u. Von Steinkreuzen in den Orladörfern, in: Saalf. Kreisblatt 114, 1931, 285, Dez. 5. Saalf., 4. R. Funke, Steinkreuze am Wege, in: Pößnecker Zeitung 16, 9. 4. 1944, 5. R. Künstler, Alte Sühnekreuze im Kreis Saalfeld, Kulturspiegel Kr. Saalfeld, H. Juni 1955, S. 3-8 u. Der Steinkreuzbestand des Kreises Saalfeld, in: Saalf. Kulturbl. 1962, S. 32-45, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 61, Nr. 395, 7. W. Dietzel, Steinerne Flurdenkmale und ihre Beziehung zu Territorialgrenzen, Rudolst. Heimathefte 26, 1980, 9/10, S. 193-196, 8. W. Saal, Auf den Spuren mittelalterl. Steinkreuze, in: Die Kirche - ev. Wochenzeitung 42, 1987, 31, Aug. 2, Berlin 

Unterwellenborn B: ca. 1 km südöstl. des Ortes, südöstl. unterhalb des Schlackenberges an der höchsten Stelle des hier entlang führenden Weges, Gedenkstein (verschollen) ‘Banersäule’ oder ‘Der lange Stein’

Maße: Höhe ges. 2,15 m, Br. 0,40, T. 0,40, nach Lit. R. Künstler ‘roher ungefügter Sandsteinblock unten mit sockelartiger Verbreiterung’, Lit. R. Funke: Zechsteinkalk, Flur ‘Baneracker’ früher ‘beim Kreuz’; das Denkmal wurde 1954 als Haltestütze für eine Seilwinde benutzt und 1956 zerschlagen (Lit. W. Messing, R. Künstler) 

‘Der Stein markierte die Stelle, wo die Gattin des schwedischen Feldmarschalls Baner, Elisabeth Juliane geb. Gräfin von Erbach, am 6. Juni 1640 verstorben ist. Er soll auf Veranlassung Baners errichtet worden sein’ (Lit. W. Messing); nach Lit. F. Dedie soll die Frau bei Kolba, Kr. Pößneck, erschossen worden sein; die einzige bekannte Abbildung des Steines, s.o., stammt aus Lit. R. Funke, 1944  

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988, S. 76, Nr. 125 m. Abb. 155 (Kopie, R. Funke, 1944), daraus: 2. F. Dedie, Oppurg und seine Besitzer im Laufe der Jahrhunderte, Neustadt 1927, S. 9-10, 3. V. Hopf, 1931, 4. R. Funke, 1944, 5. R. Künstler, 1955, S. 6, 6. W. Messing, Die Banersäule auf dem Roten Berg, Saalfelder Heimat, H. Februar 1956, S. 28 

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Unterwellenborn, OT Oberwellenborn, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, ca. 100 m vom südwestl. Ortsrand, 40 m bevor die aus dem Ort führende K 150 / Lindenstr. (westl. Ortszufahrt) nach Osten abzweigt in Richtung B 281, ostseitig der Straße, ‘Wetterkreuz’ (Fragment)

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. (0,30), T. 0,17, das Steinkreuz aus Zechsteinkalk, wohl einst lat. Form, ist nur noch etwa in seinem Längsbalken erhalten, wobei ein Armansatz verblieben ist; die Westseite, Ansichtsseite zur Straße hin, zeigt den Gekreuzigten (H. 0,49) im ausgewitterten Halbrelief, darüber ein einfach umrandetes Spruchband mit nicht mehr lesbarem Text; die andere Seite, linear eingetieft, ein nach oben gerichteter (evtl. mittig geschäftet) Spieß oder ‘Saufeder’ (H. 0,75, mittelalterl. Jagdwaffe zum Erlegen gestellter Wildschweine) (Verf.)  

das Denkmal stand ursprünglich südl. der heutigen B 281 in der Flur ‘Wetterkreuz’ bzw. ‘beym Wetterkreuz’ (Wochenblatt 1832); Lit. H. Deubler, R. Künstler, G. Ost, 1978: ‘1845: ‘beim Oberwellenborner Kreuz’

später wurde es im Bereich des derzeitigen Standortes, wohl im Zuge von Straßenausbau bzw. -regulierung mehrfach versetzt, zunächst im Nordwestwinkel des Abzweiges, dann 1930 ggü. in den nordöstl. Winkel, im Abstand von je 10 m von den Straßen, schliesslich am 2. April 1976, auf Veranlassung und Anleit. durch R. Künstler, Saalfeld, um ca. 20 m nach Norden an den heutigen Platz, wo es 1984 neu aufgerichtet wurde; die Flurnamen im Bereich lauten: ‘Tiefer Weg’ u. ‘Zigeunerteich’

die bereits ältere Bezeichnung ‘Wetterkreuz’ deutet daraufhin, dass das Kreuz vermutlich dieser Gruppe von Steinkreuzen zuzuordnen ist; sog. Wetterkreuze wurden nach dem christlichen Volksglauben zum Schutze vor Unwettern, wie Hagel und Gewitter, oft vor den Dörfern aufgestellt; die Deutung Lit. R. Funke: ‘Wegstein bei Wallfahrten’ dürfte mit der Ursprünglichkeit des Kreuzes nichts zu tun haben (Verf.)  

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o., S. 72, Nr. 119 m. Abb. 149/150 (Kopien), daraus: 2. Wochenblatt 1832, S. 98, 3. V. Hopf, 1931, 4. R. Funke, 1944 m. Abb., 5. R. Künstler, 1955, S. 3, 6. H. Köber, 1960, S. 61, Nr. 394 m. Abb. 77, 7. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen (Bezirk Gera), Gera 1978, S. 51/76 m. Abb. S. 89, 8. W. Dietzel, Steinerne Flurdenkmale des Kreises Saalfeld, Volkswacht-Ausg. Saalfeld 31, 1982, 13, Gera

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