steinkreuz warburg andere seite kopie lit. w. brockpaehler 1963

Warburg, Kreis Höxter, A: östl. Rand der Altstadt (Ostausgang der Neustadt), nördl. ‘Kasseler Tor’ (ausgegangen), Grünanlage zwischen der Ostseite der ‘Bahnhofstraße’ und dem Parkplatz, Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 1,27 m, Br. 0,90, T. 0,27, das Asymetrie aufweisende Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein (in Höhe unterschiedlich angesetzte Kreuzarme) wurde im Jahre 1921 mit folgender eingerillter Inschrift versehen: ‘1578 / A PESTE FAME BELLO / LIBERA NOS DOMINE / 1921 (von Hungersnot und Pest hat uns unser Herr gütlich befreit)

der ursprüngliche Standort und Setzungsgrund des mittelalterlichen Steinkreuzes ist unbekannt; um 1895 stellte man es am Eingang des Neustädter Friedhofes auf; 1921 wurde das Denkmal in der Nähe hinter einer Hecke aufgefunden und mit der Inschrift versehen, um es als Pestkreuz an der Stätte des 1578 während einer Pestepidemi angelegten Friedhofes des Lucienhospitals zu verwenden, der durch Knochenfunde nachgewiesen wurde; unweit des heutigen Standortes, dem ehemaligen ‘Denkmalsplatz’ (ehem. Kaiserdenkmal) befand sich das abgegangene Kasseler- oder Molhauser Tor (Verf. frei nach Lit. W. Brockpähler, 1963)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 78 m. Abb. 104 (Kopie), daraus: 2. Westf. Volksblatt, Ausgabe Warburg, vom 26. 3. 1943, 3. Westfalenzeitung, Ausgabe Warburg, vom 11. 10. 1958

kreuzstein warburg urheber konrad waldeyer

Warburg, B: südl. Altstadt, im Hof des ‘Museum am Stern’, ‘Sternstraße 35’, an einer Mauer, Grenzstein

Obertägige Maße: Höhe 1,23 m, Br. 0,50, T. o. 0,22 u. 0,32

Autor Konrad Waldeyer:

Bei dem mit einem im Umriss eingesenkten lateinischen Kreuz abgebildeten Stein handelt es sich um einen historischen Grenzstein, der 1707 südlich von Kleinenberg im Bereich Bentenberg / Nadel zwischen Waldungen des Bischofs von Paderborn einerseits und des Klosters Hardehausen andererseits gesetzt worden ist. Die alte Grenze, die bis 1803 südlich von Kleinenberg den Besitz des Klosters vom Bischofsbesitz schied, ist nur noch rudimentär in den heutigen Katastergrenzen erhalten. Die ehemals abgemarkten Waldungen des Fürstbischofs und der Abtei sind im Zuge der Säkularisation zu Königlichem Forst geworden und haben damit die alte Grenze entbehrlich gemacht. Von den 1707 gesetzten Grenzsteinen wurden nur noch vier an ihren Standorten im Bereich der Nadel gefunden. Zwei weitere Steine dieser Serie sind schon vor einigen Jahrzehnten an die Landvolkshochschule Hardehausen transloziert worden und haben dort viele Jahre im Garten des Rektors gestanden. Der von Ihnen abgebildete dritte versetzte Stein von 1707 steht schon seit Jahren am Museum im „Stern“ in Warburg. Er weist eine von den übrigen 1707er Steinen abweichende Gestaltung auf. Die Wappensymbole der Grenznachbarn sind ohne Rahmen in die geglättete Oberfläche der Schauseiten des Steins eingesenkt. Auf der Hardehauser Steinseite findet sich, schräg links gestellt der Abtsstab, der hier in einem spitzen Winkel von einem schräg rechts gestellten doppelt gerauteten Balken gekreuzt wird. Im Zentrum der Paderborner Seite befindet sich ein lateinisches Kreuz mit breiten, an den Enden gespreizten Balken.
Weitere Informationen zu den historischen Grenzsteinen sind in der Publikation „Waldeyer, Konrad: Historische Grenzsteine im südlichen Eggegebirge, Paderborn/Bad Arolsen 2016, ISBN 978-3-932468-30-8“ zu finden. Die 100 seitige Broschüre mit zahlreichen farbigen Abbildungen im DIN A4-Format ist bei mir noch zum Preis von 10,- € (+ Versandkosten) erhältlich. Zudem verweise ich auf meine Internetseite - https://waldeyer.name/.

Quellangaben: Lit.: s.o. Internet: s.o.

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