standort prinzensteine suedwinsen

Winsen (Aller), OT Südwinsen, Lkr. Celle, östl. Ortsrand, unweit südl. des Treffpunktes von Oheweg und Oldauer Weg, Grünanlage, ‘Prinzensteine’

prinzensteine suedwinsen prinzensteine suedwinsen
detail hinweistafel
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A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,50 m, Br. o. 0,32 u. 0,52, T. 0,12, das arg beschädigte Denkmal aus Kalkstein, einst ein Kreuzstein mit rundem Oberteil, dessen Schaft sich markant nach unten verbreitert, zeigt auf der Vorderseite nur noch fragmenthaft erhalten Reste eines gotischen nasenbesetzten Kreuzes im Relief; auf der Rückseite soll ein Wappenschild mit der Bärentatze der Grafen von Hoya sichtbar gewesen sein (Verf.)

B: H. 0,60 m, Br. 0,28 T. 0,18, das Denkmal aus Granit zeigt auf einer Seite im kunstvoll gearbeiteten Relief ein schräg angelegtes Blumenornament, nach Hinweistafel ein Lilienzweig, das Zeichen des Braunschw. Patrizierbundes Lilienventhe; rückseitig ein hervorgearbeiter schräg stehender Wappenschild im markanten Relief mit nicht mehr deutbaren Inhalt; beide Denkmale befanden sich bis 1854 ca. 500 m weiter südwestl. am Wege nach Hambühren-Oldau - der alte Südwinsener Kirchweg; um 1906 erfolgte die Konzeption der Einfriedung, bestehend aus vier mit Ketten verbundenen Steinquadern; die Überlieferung laut Hinweistafel stützt sich angeblich auf Angaben im Winsener Kirchenbuch; fest steht, dass ein Graf Erich von Hoya hier gefallen ist (Lit. W. Müller-E. H. Baumann)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 42, daraus: 2. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 7, 40, 3. H. Weichelt, Hannoversche Geschichten und Sagen, Norden o.J. S. 93, 4. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J. S. 220, 5. Gde. Südwinsen, Hinweistafel

standort baerenbruch wieckenberg

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Wietze, OT Wieckenberg, ca. 2,5 km südl. vom Ort am Weg, der vorbei am Schützenhaus Wieckenberg, ‘Am Oberfeld’, in den Bärenbruch führt, nahe der Gemarkungsgrenze Fuhrberg, ‘Förstersteine im Bärenbruch’

ziemens-stein rathmann-stein

A: ca. 30 m westl. des Weges unter markanten Wacholderbaum, ‘Ziemens-Stein’, Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,68, T. 0,42, rundlicher Findling aus Granit mit eingetieften Eichenlaubzweig und der Inschrift: ‘Hier wurde / der Jagdaufseher / Willi Ziemens / aus Steinförde / am 8. 11. 1919 von / Wilddieben erschossen’

B: unmittelbar ostseitig am Weg unter markanten Wacholderbaum kurz nach Waldeintritt, ca. 60 südöstl. von Obj. A, ‘Rothmann-Stein’, Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,72, T. 0,50, sich verjüngender Findling aus Granit mit Eichenblatt und der Inschrift: ‘Hier wurde / der Jagdaufseher / Wilhelm Rothmann / aus Fuhrberg / am 8. 11. 1919 / von Wilddieben erschossen’

das weitläufige Gebiet der Forstreviere Wieckenberg und Fuhrberg im Wietzenbruch war in den schlechten Zeiten nach dem 1. Weltkriege ein bevorzugtes Jagdrevier von Wilddieben, die hier sogar organisiert als Bande auftraten und in der Vergangenheit bereits mehrfach Schüsse auf Forstbeamte abgaben; am 8. November 1919, ein Samstag es schneite bereits, wurde die einsame Lichtung im Bärenbruch Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens; beide Forstbeamte, die sich wohl eher zufällig an der Grenze ihrer Reviere trafen wurden meuchlings hinterrücks erschossen und beraubt; bei den aufgefundenen Toten fehlten die Jagdwaffen und Ferngläser; der Jagdschutzverein Wietze setzte zunächst eine Belohnung von 3000 Mark zur Ergreifung der Täter aus; am 18. November traf eine 80 köpfige Gendarmerie-Kommission des Landkreises Celle unter Führung des Herrn Regierungsrates Heinichen, sowie eine 60 köpfige Sicherheitswehr aus Hannover, in Wietze ein; Verhöre (Hotel Wietzer Hof) u. zeitgleiche Hausdurchsuchungen von einschlägig bekannnten Wilddieben führten zur schnellen Aufklärung des Verbrechens bzw. zur Verhaftung des 40 jährigen Bergarbeiters Hermann Hummel vom Kastendamm und des 20 jährigen Arbeiters Hermann Rudolph, bereits wegen Gewalttaten vorbestraft, vom Kaliwerk Steinförde; beide Täter wurden zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt; an den Fundstellen der Toten setzte man die Wacholderbäume und Gedenksteine (Verf.)

Die Förstersteine im Bärenbruch

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...ch-oehlschlaeger.de-Fotos-Der Kohlfuchs-Förstersteine, 2. ...gedenksteine.blogspot.de-Die Förstersteine im Bärenbruch (s. Info-Link)

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